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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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die Gutsfarm genommen hatte. Die Hunde sprangen ihr voraus. »Ist Meg schwer verletzt?« Sie kam atemlos an. Ihr Gesicht war weiß, ihre Lippen so bleich, dass sie bläulich glänzten.
    »Olivia! Was ist passiert? Ist dir etwas zugestoßen?« Cato sah seine Tochter bestürzt an. »Sag mir, was passiert ist.« Er übergab Meg dem Milizreiter und bückte sich, um nach Olivias kalten Händen zu fassen.
    »Ach, es war schrecklich«, stieß Olivia schluchzend hervor. »Wir waren in Megs Haus, als der H-hexenjäger sie holen wollte. Man hat auch Phoebe mitgenommen. Ich musste sie befreien, als man sie gefesselt auf den Dorfanger führte, d-doch konnten wir Meg nicht vor dem Stechen bewahren, und dann … dann …« Sie zögerte. »Brian, der am Ufer jagte, ritt alle nieder und rettete Meg.«
    Cato lauschte dieser atemlosen Erklärung mit Bestürzung und Wut. »Gebunden auf dem Dorfanger?«, wiederholte er brüllend. Seine Frau am Dorfanger gebunden! Er ließ Olivias Hand los und drehte sich zu Phoebe um.
    »Bitte … es dauerte nicht lange«, sagte Phoebe, die unter seinem Ton zusammengezuckt war. Seinen Zorn ertrug sie nicht, nicht jetzt. Sie zitterte, und ihre Knie drohten nachzugeben, da nun nicht mehr die Notwendigkeit bestand, handeln zu müssen.
    »Wirklich nicht«, sagte sie und hörte selbst, wie flehentlich ihre Worte klangen. »Ich muss mich um Meg kümmern.« Sie wollte dem Milizreiter ins Haus folgen.
    Cato packte ihren Arm mit stählernem Griff. »Du wirst nirgendwo hingehen, ehe du nicht erklärt hast, was da vor sich ging. Ich habe bis jetzt nicht ein Wort begriffen.«
    »Es war nicht Phoebes Schuld, Sir«, unterbrach Olivia ihn leidenschaftlich. »Ihr d-dürft ihr nicht die Schuld geben. Sie war ja so tapfer. Man hat sie nur gefasst, weil sie versuchte, Meg zu verteidigen.«
    »Man hat dich als Hexe fortgeführt!« Endlich hatte Cato begriffen. Er packte Phoebes Schultern, und einen schrecklichen Augenblick lang glaubte sie, er würde sie hier vor dem Haus, vor allen anderen, schütteln.
    »Ich sagte Euch, es würde so kommen. Ich sagte, wenn Ihr nichts unternehmt…« Sie erstickte an ihren Tränen und massierte ihre Kehle, während sie mit unnatürlich glänzenden Augen zu ihm aufblickte.
    »Kommt mit!« Er ließ sie los und marschierte ins Haus. Phoebe zögerte erst, dann folgte sie ihrem Mann. Er strebte seinem Arbeitszimmer zu und hielt ihr die Tür auf.
    Seine Wut hatte ihn so fest im Griff, dass der Türrahmen erbebte, als er die Tür hinter sich zuwarf.
    »Also, was hast du zu sagen?« Er ging an den Schreibtisch.
    »Ich sagte, dass es so kommen würde. Ich berichtete Euch von den Gerüchten und von der ungerechtfertigten Anklage gegen Meg. Hättet Ihr Euch zum Einschreiten entschlossen, wäre es nicht so weit gekommen. Hättet Ihr auf mich gehört, anstatt von Gerechtigkeit und unerquicklichem Ruf zu reden, wäre das alles nicht geschehen.« Ihre Stimme bebte, sie verspürte Übelkeit. »Mir könnt Ihr nicht die Schuld geben!«, rief sie und griff wieder nach ihrer Kehle, als könnte sie das würgende Gefühl lockern, das ihr den Atem nahm.
    Cato starrte sie fassungslos an. »Du gibst mir die Schuld an diesem Wirrwarr?« Er hatte noch immer seine Reitgerte bei sich und schlug nun damit auf den Schreibtisch, wie um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
    »Ja, weil Ihr nicht auf mich hören wolltet! Ihr seid hier Friedensrichter, niemand würde sich Euch widersetzen. Ich sagte ja, dass man diesen … diesen leibhaftigen Teufel ins Dorf holen würde, aber Ihr wolltet nicht hören!«
    »Ich untersagte dir jeglichen Umgang mit dieser Frau.«
    »Und Ihr habt wirklich geglaubt, ich würde mich daran halten?«, schleuderte Phoebe ihm entgegen. »Da habt Ihr Euch aber getäuscht! Habt Ihr denn erwartet, ich würde meine Freundin im Stich lassen? Ihr selbst würdet so etwas nie tun!«
    Catos Ton war plötzlich ruhig und besonnen. »Glaubst du, ich dulde, dass man meine Frau mit einer Dorfbewohnerin üblen Rufs in einen Topf wirft?« Er deutete voller Verachtung auf ihr zerfetztes und verdrecktes Kleid. »Du hast dich den schmutzigen Händen und der öffentlichen Schmach des Dorfangers ausgesetzt! Du bist
meine Frau!
Wo bleibt dein Stolz? Sieh dich an. Noch nie habe ich etwas so Abstoßendes gesehen. Nicht genug, dass du dich entehrt hast, hast du auch noch Olivia in den Schmutz gezogen.«
    Jeder seiner abgehackten Sätze wurde von einem Peitschenhieb auf den Schreibtisch begleitet.
    Phoebe brauchte sich

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