Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
Vom Netzwerk:
anspruchsvoll.“
    „Das ist verständlich.“
    „Warum sagst du das?“
    Wie so oft zuckte er die Schultern. „Es ist nur eine Vermutung.“
    Um nichts erwidern zu müssen, schlüpfte Bryony in ihre Sneaker und ging zum Pfad. Sie wusste, dass Kane sie für eine verwöhnte reiche Erbin mit lockeren Moralvorstellungen hielt, aber sie hatte es ganz bewusst vermieden, tiefe Gefühle für einen Partner zu entwickeln, weil sie nicht so enden wollte wie ihre Mutter. Und nun war sie an einen Mann gebunden, der alles hasste, was mit ihr und ihrer Familie zu tun hatte. Was für eine Ironie des Schicksals!
    Das Mittagessen, das Kane vorbereitet hatte, war einfach, aber genau das, was sie jetzt brauchte: frisches, knuspriges Brot, Käse, einen kleinen Salat und Weißwein.
    Bryony nahm das Glas, das er ihr reichte, und hob es an die Lippen. „Köstlich!“, lobte sie dann.
    „Er kommt aus dieser Gegend“, informierte Kane sie, bevor er auch einen Schluck trank. „Im Hinterland sind Weinberge.“
    Sie setzte sich an den Tisch und legte sich ihre Serviette auf den Schoß. „Wie bist du an die Sachen gekommen?“
    Kane nahm ebenfalls Platz und reichte ihr das Brot. „Ich habe Freunde, die hier für mich nach dem Rechten sehen.“
    „Gehört das Cottage dir?“
    Er trank wieder etwas Wein, ehe er antwortete. „Ich habe das Grundstück vor einigen Jahren gekauft. Das Haus habe ich letztes Jahr gebaut.“
    Einen Augenblick lang war sie sprachlos. „ Du hast es gebaut?“, wiederholte sie schließlich.
    „Ist das so abwegig?“
    „Nein … Es ist nur … Wie bist du zu Geld gekommen?“
    „Auf die übliche Art.“
    „Mit Glück?“
    „Auf die Idee kann nur jemand aus deinen Kreisen kommen“, sagte Kane. „Nein, mit viel harter Arbeit.“
    „Und was heißt das genau?“
    „Mit der Form von Broterwerb, auf die du und deine Familie immer herabgeblickt haben – körperlicher Arbeit.“
    Bryony trank noch einen Schluck Wein, während sie ihre Gedanken ordnete. Sein Tonfall war jetzt bitter, was sie ihm nicht verdenken konnte. Doch sie hatte ihn von einer ganz anderen Seite kennengelernt, weil er vorher viel zugänglicher gewesen war, und ihr wurde klar, dass sie mehr über diesen Kane erfahren wollte.
    „Und wie hast du Karriere gemacht?“, hakte sie nach.
    „Die Baufirma, für die ich tätig war, hat Konkurs gemacht, und ich habe sie mit der Hilfe eines Freundes, der mir das nötige Geld geliehen hat, aufgekauft. Tagsüber habe ich gearbeitet und nachts studiert, und innerhalb eines Jahres nach der Übernahme konnte ich ihm alles mit Zinsen zurückzahlen.“
    „Was hast du mit der Firma meines Vaters vor?“
    Erneut griff Kane nach seinem Glas. „Ich werde sie verkaufen.“
    Angesichts seiner Entschlossenheit fragte sich Bryony, was er mit dem Rest seiner neu erworbenen Vermögenswerte vorhatte.
    „Und Mercyfields?“, erkundigte sie sich. „Willst du es auch veräußern?“
    „Noch nicht.“
    Sie wusste nicht, ob sie erleichtert oder enttäuscht sein sollte. Einerseits fand sie die Vorstellung, dass ihr ehemaliges Zuhause unter den Hammer kam, ganz schrecklich, andererseits konnte sie es verstehen, wenn er nicht dort leben wollte, weiles für ihn nur mit unguten Erinnerungen verbunden war.
    „Ich dachte, es würde dir nichts bedeuten“, erinnerte sie ihn. „Warum solltest du es behalten?“
    „Ehrlich gesagt, hasse ich es“, erklärte er scharf. „Aber ich habe dort noch etwas vor.“
    „Und das wäre?“
    Sein Blick war unergründlich. „Einige Geister austreiben und so.“
    Unwillkürlich schauderte Bryony. „Austins Asche ist dort verstreut …“ Sie schluckte gequält. „Wir haben es in dem Jahr nach deinem … Weggang getan.“
    „Ich bin nicht gegangen , Bryony.“ Seine dunklen Augen funkelten. „Ich wurde rausgeworfen.“
    „Du hattest es verdient.“ Sie erinnerte sich daran, als wäre es gestern gewesen und nicht vor zehn Jahren.
    Es war einige Wochen nach ihrer Begegnung mit ihm im See gewesen. Seit dem Tag war sie Kane bewusst aus dem Weg gegangen. Eines Morgens jedoch, wenige Monate vor Austins Tod, hatte sie das Frühstückszimmer verlassen und Kane vor dem Arbeitszimmer angetroffen. Seine für ihn so typische gleichgültige Haltung und die Art, wie er sie lässig musterte, machten sie wütend.
    Verächtlich verzog er den Mund. Seine Verletzung sah inzwischen noch schlimmer aus, weil sie sich entzündet hatte.
    Unwillkürlich hielt Bryony den Atem an und fragte sich, ob er sie nun

Weitere Kostenlose Bücher