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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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verraten würde. Schon seit vierzehn Tagen wartete sie darauf, denn ihr war klar, dass er es wahrscheinlich nur hinauszögerte, um sie zu quälen. Wartete er deswegen hier auf ihren Vater?
    Bei der Vorstellung, wie dieser reagieren würde, wurde ihr übel. Obwohl er rassistisch, fanatisch und manchmal sogar selbst aggressiv war, würde er ihr Verhalten nicht tolerieren und ihre Mutter dafür bestrafen.
    „Hallo, Bryony“, grüßte Kane sie lässig. „Du hast dich in letzter Zeit ziemlich rar gemacht. Wo hast du dich versteckt?“
    „Das habe ich nicht“, widersprach Bryony scharf und wollte an ihm vorbeigehen, doch er hielt sie zurück, indem er ihren Arm umfasste. Als sie seinem Blick begegnete, machte dieser ihr Angst und faszinierte sie gleichermaßen. Sie spürte Kanes Anziehungskraft und seine Körperwärme, und sein Duft berauschte sie förmlich. Ihre Reaktion auf ihn beschämte sie und versetzte sie in Panik.
    „Lass mich los, Kane.“
    Natürlich hatte sie gewusst, dass Kane es nicht tun würde, und sich danach noch jahrelang gefragt, was passiert wäre, wenn ihr Bruder nicht in diesem Moment in die Eingangshalle gekommen wäre.
    „Lass sie gehen“, hatte Austin befohlen.
    Der hasserfüllte Ausdruck, der daraufhin in seine Augen trat, machte sie sehr nervös. Doch Kane gehorchte und wich einen Schritt zurück.
    „Was machst du hier im Haus, du widerlicher Mistkerl?“, höhnte Austin.
    „Ich habe einen Termin bei deinem Vater.“ Kanes Haltung stand in krassem Gegensatz zu seinem höflichen Tonfall. „Ich möchte etwas mit ihm besprechen.“
    Flehend sah Bryony ihn an, doch er warf ihr nur einen bitteren Blick zu. Sie befeuchtete sich die Lippen und rang die Hände.
    „Warum willst du zu ihm?“, fragte Austin, überheblich wie immer.
    Einen Augenblick lang herrschte angespanntes Schweigen.
    Unwillkürlich hielt sie den Atem an, als Kane sie ansah. Dann wandte er sich wieder an ihren Bruder.
    „Es handelt sich um eine private Angelegenheit.“
    Kalte Angst überkam sie. Jetzt würde er es ihrem Vater erzählen.
    „Aha.“ Austins graue Augen funkelten verächtlich. „Ich frage mich, was zwischen dir und meinem Vater so vertraulich sein kann.“
    Kane antwortete nicht, denn im nächsten Moment wurdedie Tür zum Arbeitszimmer geöffnet, und Owen Mercer kam mit finsterer Miene heraus.
    „Was ist hier los?“ Er blickte in die Runde. „Bryony, ich habe dir doch gesagt, dass du dich von den Angestellten fernhalten sollst. Geh in dein Zimmer.“
    „Aber ich …“, begann Bryony, verstummte allerdings, als er sie warnend ansah.
    „Bryony ist nur zufällig hier vorbeigekommen, Mr. Mercer“, sagte Kane.
    „Er hat sie angefasst“, petzte Austin. „Wer weiß, was passiert wäre, wenn ich nicht aufgetaucht wäre.“
    Alarmiert blickte sie ihren Bruder an. Was sollte das? Ihm musste doch klar sein, wie ihr Vater auf seine Worte reagieren würde.
    „Ich habe dir gesagt, du sollst nach oben gehen“, ermahnte ihr Vater sie.
    Nachdem sie kurz gezögert hatte, drehte sie sich um und wandte sich zur Treppe. Sie hatte gehört, wie ihr Vater auch Austin wegschickte, bevor er die Tür zum Arbeitszimmer hinter Kane und sich schloss.
    Sie hatte nie erfahren, was die beiden besprochen hatten, und sich auch nie zu fragen getraut.
    Jedenfalls hatte Kane unmittelbar nach der Unterredung mit ihrem Vater einen der Trecker geholt, die die Gärtner normalerweise benutzten, und war mit dem angehängten Pflug kreuz und quer über den Rasen gefahren. Es hatte Monate gedauert und Tausende von Dollar gekostet, diesen wiederherzustellen.
    Dann ließ er seiner Zerstörungswut weiter freien Lauf, indem er durch den Rosengarten fuhr und unzählige alte Büsche niederwalzte und das Fahrzeug anschließend im flachen Ende des Swimmingpools parkte.
    Kurz darauf wurde er von zwei stämmigen Polizisten abgeführt und seine Mutter fristlos entlassen.
    Bryony beobachtete von ihrem Zimmer aus, wie man ihm Handschellen anlegte und dann in den Bus verfrachtete. Bevorer einstieg, blickte er sich noch einmal zum Haus um. Als er sie entdeckte, hatte er auf den Boden gespuckt.
    Noch immer bekam sie eine Gänsehaut, wenn sie an diese Geste dachte. Es war eine Warnung gewesen.
    Bryony spürte seine Anspannung, als Kane ihr nun am Tisch gegenübersaß, als hätte er die damaligen Ereignisse auch gerade Revue passieren lassen.
    „Du weißt, dass du es verdient hattest“, bekräftigte sie. „Der Schaden, den du angerichtet hattest, belief

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