Bravo Schwarze Sieben
dann heute nacht hier bleiben ? « fragte der Junge.
»Falls s i e mich suchen – sie wissen, daß ich irgendwo im Wald sein m uß.«
» W er?« f r a gte Pet e r. »W er sucht dic h ? W er ist › s ie ‹ ? W ie heißt du überhaupt?«
»Jeff«, sagte der Junge und streichelte immer noch das Kätzchen. »Das Ganze fing an, als m eine Mutter ins Krankenhaus m ußte. Mein Vater ist lange tot. Darum leben nur wir zwei z u sam m en. Aber als m eine Mutter ins Kranke n haus gebracht wurde, schickte m an m i ch zu Onkel Harry und Tante Lizzy.«
»Aha. Erzähl weiter«, sagte Peter. »Und warum bist du weggelaufen ? «
»Eine W o c he bin ich geblieben«, sagte Jeff. »Aber m eine Mutter war noch im m er im Krankenhaus, und nie m and wollte m i r erzählen, wie es ihr ginge. W enn s i e nun nie m als wiederkom m t ? W as soll ich nur t un? Alles, was ich habe, ist m ein Kätzchen.«
»Ja, haben sich denn dein O nkel und deine Tante nicht um dich geküm m ert ? « fragte Peter.
»Ich wollte nichts m it ihnen zu tun haben«, sagte Jeff. »Sie sind böse. Meine Mutter hat das auch im m er gesagt, und die weiß Bescheid. Sie haben sch l imme Freunde und tun schlimme Dinge.«
» W as zum Beispiel?«
»Oh, sie stehlen – und noch viel schlim m er«, sagte Jeff. »Zu m i r waren sie gar nicht übel – ich m eine, sie gaben m i r genug zu essen, und m eine Tante hat sogar m e in Zeug geflickt – aber sie waren so böse zu m einem Kätzchen.«
Colin und Peter starrten Jeff voll Mitgefühl an. Peter wußte genau, wie ihm zumute wäre, wenn je m and unfreundlich zu Lu m pi sein würde. »Haben sie dei n em Kätzchen etwas getan, weil das Bein blutet ? « fragte er.
Jeff nickte. »Ja, Onkel hat es m it dem Fuß getreten. Jetzt ist es nicht m ehr so schlim m , aber zuerst sah es böse aus. An dem Tag bin ich davongelau f en, und das Kätzchen habe ich m itgenommen. Zuerst habe ich mich in einem leeren Haus versteckt, a b er sie ka m en m i r a u f die Spur. Dann fand ich diesen Wald, und als euer Hund bellte, dachte ich m i r gleich, daß dort oben je m and sein m üßte. Als i h r dann nach Hause gegangen seid, bin ich hier hinaufgeklettert.«
»Ja, ja«, sagte Peter, »und hast unsere Keks und unsere Schokolade gegessen. A ber warum suchen dich denn dein O nkel und deine T ante so ? «
»Ja, warum wohl? Das ist vor a ll e m m ein Onkel und s e in Freund Tizer. Sie haben Angst, ich wüßte zuviel.«
»Zuviel worüber ? « forschte Colin.
»Ich m ußte im W ohnzimmer sch l afen«, erklärte Jeff. »Und eines Nachts hörte ich, wie sie einen Plan m achten. Ich hörte nur ganz wenig – so wenig, daß ich m i r gar nichts darunter vorstellen konnte. Ich drehte m i ch dann u m , d a m it ich beque m er läge. Da sprang m ein Onkel auf und schi m p fte fürchterlich, ich läge da und lauschte.«
»Ach so, und da du nun weggelaufen bist, haben sie Angst, du könntest je m and e m e r zählen, was du gehört hast.« Für Colin war die Sache klar. »Hast du denn viel gehört ? «
»Nein – jedenfalls nichts, w o m it m an etwas anfangen könnte«, sagte Jeff. »Aber sie glauben das wohl, und darum sind sie so hinter m i r her. Ich sah Herrn T i zer heute im W ald, m it seinem Hund. Sie jagen m i ch – und ich bin bange. Darum habe ich m ic h in eurem Bau m haus verkrochen – darf ich hier bleiben ? «
»Ja, ganz gewiß kannst du heute nacht hier bleiben«, sagte Peter. »Ni m m dir die Kissen, und m ach es dir ge m ütlich. Und morgen früh kommen w i r alle und überlegen, was m an tun kann. Nun hab keine Angst mehr. Die Schwarze Sieben wird all e s in Ordnung bringen.«
Ein neues Abenteuer
Peter und Colin halfen dem Jungen noch, die Kissen aus der Gum m iplane zu wickeln. Das Kätzchen saß auf einem Ast und beobacht e te all e s. Es war ein süßes kleines Ding, ein Flau m bällchen.
»Du kannst die Kekse gerne aufessen und die Li m onade trinken, wenn du m agst«, sagte Colin. »Herrje, nun hätte ich das Schiffsbuch beinahe wieder vergessen.«
Er zog es heraus, und die bei d en Jungen kletterten den Baum hinab, vorsichtig nach einem Halt für ihre Füße suchend. Es war lange nicht so leicht, in der Nacht hinunterzuk l ettern, wie am Tage.
»Gute Nacht«, rief ihnen der Junge dankbar nach. »Und vielen Dank für eure Hilfe. K o m m t ihr a u ch b es tim m t m orgen? Könntet ihr m i r dann nicht ein bißchen Milch für m ein Kätzchen m itbringen?«
»Ja, gewiß«, rief Peter zurück. »Fall bloß nicht im
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