Breach of trust - Vertrautes Begehren
lustig gemacht hat.«
»Langsam werde ich sauer. Hör auf alles runterzuspielen! Du hast mir danach noch ewig damit in den Ohren gelegen. Dass das der perfekte erste Kuss war, und du ihn irgendwann haben wirst, komme was wolle. Seine Freunde zogen ihn auf, weil du erst zwölf warst und sie sechzehn, in dem Alter sind Jungs Idioten. Die Hormone spielen verrückt, man denkt nur noch an Sex. Muss ich dir das wirklich erklären? Ich denke nicht! Meiner Meinung nach, suchst du nach Ausreden.« Langsam wurde ich echt sauer. »Was bildet ihr euch eigentlich alle ein, dass ihr euch so in unsere Beziehung einmischt? Das geht nur ihn und mich etwas an!«, schrie ich und da wir noch in der Eingangshalle standen, hallte meine Stimme von den Wänden wider.
»Nein, nicht wenn es meinem Bruder deshalb so schlecht geht. Denkst du, es ist einfach, wenn alle die du kennst sauer auf dich sind? Ich will nicht sagen, dass es nicht scheiße von ihm war, aber er hat eine gute Erklärung dafür. Es war meine Schuld. Prue, ich dachte, du weißt es und ich war betrunken. Er wollte es dir wirklich sagen und das habe ich vermasselt.« Verzweifelt fuhr er sich mit den Händen durchs Haar.
»Emmet, du musst dir nicht die Schuld geben. ER hätte mir von Anfang an die Wahrheit sagen müssen, aber er tischte mir nur die halbe auf, geschmückt mit einer Lüge. Es war Ally, Emmet, DAS ist … unverzeihlich!«
»Eine Fremde oder Ally, was macht das denn für einen Unterschied? Noch dazu, das es über vierzehn Jahre her ist.«
»Es macht einen großen Unterschied. Du weißt, wie Ally war, und dass sie es auch geschafft hat, mit Logan zu … Ich will es ja nicht mal aussprechen. Die Zeit spielt keine Rolle, es tut einfach weh. Und jetzt reicht’s Emmet. Wir drehen uns nur im Kreis. Wo ist Logan?«
Emmet drehte sich Richtung Treppe. »Oben im Bett und schläft. Er ist erst ins Bett, als Jes vorhin gegangen ist.«
»Okay, ich gehe nach oben. Was ist mit dir? Hast du schon geschlafen?«, fragte ich und trat auf die erste Stufe der Treppe.
»Ja, ich habe mich gestern Abend hingelegt und die beiden alleine diskutieren lassen«, antwortete Emmet, während er mir folgte. Schweigend gingen wir zu Logans Zimmer. Vor der Tür blieb ich stehen und drehte mich zu Emmet um. »Willst du jetzt allen Ernstes mit mir rein kommen? Ich glaube, du spinnst!«
Emmet weitete seine Augen. »Ehm, ja, eigentlich wollte ich sozusagen den Streitschlichter spielen, falls es nötig ist.«
»Ha, bei Jes verziehst du dich ins Bett und bei mir glaubst du, den Streitschlichter spielen zu müssen?«, fragte ich wütend. Er sah hoch und über mich hinweg. Wollte er mich jetzt etwa ignorieren? Wutentbrannt wandte ich mich von ihm ab und prallte völlig überrascht gegen einen warmen stählernen Oberkörper. Meine Nervenenden fingen an zu kribbeln, bei dem vertrauten Duft, den dieser Körper verströmte. Ich musste den Kopf in den Nacken legen, um ihn ansehen zu können. Ich bereute es augenblicklich, denn in seinem Blick sah ich die Trauer und den Schmerz, den er durchmachte. Er wirkte müde und ausgelaugt, doch der Vollbart war weg und übrig war nur noch sein Dreitagebart. Er trug bloß eine schwarze Jogginghose, die nicht viel der Fantasie überließ. Wieso musste er auch immer so gut aussehen? Zwischen uns passte kein Stück Papier mehr, so dicht stand er vor mir. Keine Ahnung, wie lange wir uns anstarrten, doch irgendwann vernahm ich, wie Emmet sich entfernte und »Genau das meinte ich. Von wegen da gibt es keine Chemie zwischen euch«, murmelte.
Erst als Logan eine Hand hob, um mir damit über die Haare zu streicheln, erwachte ich aus meiner Starre. Ich wich einen Schritt von ihm zurück. »Nicht!«
Resigniert stand er da und blickte kurz auf den Boden, bevor er wieder zu mir aufsah.
»Prue, … ich … Es tut mir so leid!«
»Könnten wir uns irgendwo hinsetzen und darüber reden. Und könntest du dir bitte ein Shirt oder so überziehen?«
Logan schaute an sich herab und … lächelte, allerdings erreichte es seine Augen nicht, aber das war egal. Nickend verschwand er in seinem Zimmer und kehrte kurz darauf mit einem Shirt in der Hand zurück.
»Du solltest es auch anziehen.«
»Bin schon dabei.«
Mit Kopf und dem rechten Arm schlüpfte er in das Hemd und ich betrachtete das Spiel seiner Muskeln dabei. Erst als er es am Bauch runterzog und zurechtrückte, blickte ich wieder zu ihm auf und bemerkte, wie er mich musterte. Das war doch volle Absicht von ihm! Er wusste
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