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Breakfast on Pluto

Breakfast on Pluto

Titel: Breakfast on Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick McCabe
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Kunsthochschule eine phantastische Karriere bevor.

Zweiundzwanzigstes Kapitel
    Jetzt kann ich sie endlich malen!
     
     
     
    Als ich sie anrief, erzählte sie mir davon.
    »Endlich, Patrick! Endlich kann ich die Scheißvögel malen! Zweitausend tote Vögel vor einem großen schwarzen Hintergrund!«
    »Ich habe dir die Yes-Alben besorgt«, sagte ich ihr. »Sie sind auf dem Weg.«
    »Du bist wirklich ein Schatz«, sagte sie. »Wie behandeln sie dich da drüben? Geht’s schon besser?«
    »Sie reißen mir den Arsch auf«, erwiderte ich.
    »Du gerissenes Luder«, sagte sie und gab mir durch die Muschel einen Kuß.
    »Viel Glück!« sagte ich und ließ mich wieder von der brandenden Menschenmenge verschlucken.

Dreiundzwanzigstes Kapitel
    Ein Cockney läßt das West End hochleben
     
     
     
    Es ist Samstag abend im ollen West End, stimmt’s oder hab ich recht? Und ob ich recht hab, mein Junge! Guck dir die Typen an – die hauen vielleicht auf den Putz, und wie! Und was ist daran schon verkehrt, eh? Nichts! Aber auch rein gar nichts, Kumpel! Ist ja nicht so, daß sie nicht die ganze Woche verdammt schwer dafür schuften würden und sich dann aufdonnern und einen draufmachen. Guck dir die da drinnen an – hübsch, sag ich dir! – verdammt hübsch! – wie sie den Wein runterschütten und diese riesigen Steaks verschlingen! Sollen sie’s doch gut haben, sag ich. Noch der letzte Blödmann! Da drinnen geht’s verdammt weihnachtlich zu. Guck nur, wie sie das Zeug runterkippen und sich vor Lachen ausschütten wollen wegen irgend so ‘nem schwachsinnigen Witz! Aber was soll’s – ein Lacher ist ein Lacher, stimmt’s? Wirklich, mir doch scheißegal, worüber die Leute lachen – solange sie sich amüsieren, soll’s mir recht sein! All die Lichter, die da ums Fenster rum leuchten – sieht verdammt einladend aus, nicht? Die wollen sagen: Brauchst nicht da draußen stehenzubleiben – komm doch rein, Keule – komm rein und setz dich zu uns!
    BUMM!
    Was zum Teufel war das denn? Meine Fresse! Das darf doch wohl nicht wahr sein! Dem armen Kerl läuft ja Blut übers Gesicht! Das ist wirklich eine Frechheit! Bomben in Restaurants werfen! Was bilden die sich ein, was sie damit erreichen, eh? Verfluchte Scheiße! Jetzt kommen sie alle rausgerannt – schreien und brüllen! So was sieht man sonst nur in ‘nem gottverdammten Horrorfilm! Der arme Kerl hat nicht mal sein Steak in den Mund gekriegt, scheiße, dem hat’s den Kopf weggeblasen! Diese Verbrecher! Ach nein! Nun guck dir bloß die kleine alte Dame an! Wo sind denn der ihre Beine? Nun sag schon! Wo sind die Beine von der Alten? Stimmt – sie hat keine mehr, oder? Weggesprengt bis auf die Stumpen – alles nur wegen diesen gottverdammten Paddys! Mensch, da reißt einem aber der Geduldsfaden, sag ich dir. Wir holen sie ins Land, geben ihnen Jobs, und was machen die? Sprengen einem die Birne weg! Im letzten Krieg waren sie aber nicht so fleißig, wenn ihr euch erinnert! Verdammte Moosaraber! Tut mir leid, Keule, aber so denk ich nun mal! Was, wenn’s meine Alte erwischt hätte – oder deine? Schick sie alle zurück, sage ich. Zurück ins Torfmoor, wo sie hingehören!

Vierundzwanzigstes Kapitel
    Eine große welke Blume
     
     
     
    Eine Einstellung, die der gute alte Bertie und sein vorwitziger rosiger Pfeifenkopf durchaus nicht teilten – von Paddys und Muschis konnte der einfach nicht genug kriegen! War rasend verrückt nach mir, seit ich ihn überredet hatte, mich unten im Weatsheaf jeden Sonntag morgen ein, zwei Songs singen zu lassen. Meine Gesangsausbildung bei Charlie in der guten alten Zeit der Jukebox-Jury-Shows, jetzt begann sie sich wirklich auszuzahlen! Habe ich schon erwähnt, daß ich stolzer Besitzer einer ganz vorzüglichen Singstimme bin? Nein? Dann darf ich die Gelegenheit nutzen, es hiermit nachzuholen! Das sollte ja auch weiter keine große Überraschung sein, wenn man bedenkt, daß mein lieber alter Papa für seine schöne Tenorstimme bekannt war, mit der er auf Hochzeiten und ähnlichen öffentlichen Veranstaltungen Klassiker wie Goodbye aus The White Horse Inn, Blaze Away und Paddy McGinty’s Goat vortrug. Nicht, daß ich die Absicht gehabt hätte, diese Familientradition fortzuführen! Zumindest nicht so wie mein lieber alter Papi, das fand die Kundschaft von Wheatsheaf an jenem ersten Sonntag morgen heraus, als Bertie sein Halstuch zurechtzupfte (ebenfalls gelb – mit kleinen schwarzen Punkten!), ein paar Akkorde auf seiner Hammondorgel

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