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Breaking me softly

Breaking me softly

Titel: Breaking me softly Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melody Adams
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ich an der Adresse angekommen war und meinen Wagen geparkt hatte, überkam mich ein Gefühl von Panik. Das Haus war riesig und hatte eine große Gartenanlage. Ich konnte einen Pool hinter dem Haus ausmachen, als ich aus dem Auto stieg.
    „ Himmel. Der muss Geld haben, wie Heu. Schade nur, dass er von all dem gar nichts sehen kann.“
    Ich ging auf das Haus zu und betätigte die Klingel. Aufgeregt wartete ich darauf, dass jemand kam. Ich hörte Schritte und meine Hände begannen zu schwitzen. Dann wurde die Tür geöffnet und ich erstarrte.
    „ Hallo“, grüßte er und sah über meine Schulter hinweg. „Sind Sie die neue Pflegekraft?“
    Ich nickte zaghaft, bis mir einfiel, dass er es ja gar nicht sehen konnte.
    „ Ja“, hauchte ich schwach. Meine Beine fühlten sich an, als wenn sie jeden Moment unter mir nachgeben würden. Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, ihn noch einmal wieder zu sehen und erst recht nicht hier in L.A.
    „ Gut!“, sagte er leicht mürrisch. „Kommen Sie rein. Ich bin Vincent Mahony. Ich brauche eigentlich niemanden, doch mein ehemaliger Coach bestand darauf. Ich brauche wirklich niemanden. Ist ja nicht so, als wenn ich bettlägerig wäre. Bin nur verdammt blind. Der Arzt meint, es könnte sein, dass es nur vorrübergehend ist und das mein Augenlicht irgendwann zurückkehrt.“ Er blickte in meine Richtung. „Wie sagten Sie noch mal war Ihr Name?“
    „ Fay-Fayden Frazer“, antwortete ich belegt.
    Er legte den Kopf schief und sein Gesicht nahm einen nachdenklichen Ausdruck an. Er wirkte auf einmal abwesend.
    „ Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“, fragte ich.
    „ Ja“, sagte er. „Ich kannte einmal eine Fay. Fay Dundee. Ihr Name hat mich an Sie erinnert. Sogar Ihre Stimme klingt ein wenig wie sie.“
    Mein Herz schlug schneller. Ich fühlte mich einer Ohnmacht nahe. Tränen rannen über meine Wangen und ich war froh, dass er sie nicht sehen konnte. Was sollte ich jetzt nur machen. Ich konnte doch nicht für
ihn
arbeiten. Was, wenn er bemerkte, dass ich es war? Doch ich brauchte den Job und er war so gut bezahlt. Außerdem war die Aussicht, Zeit mit ihm zu verbringen, zu verlockend. Er wusste nicht wer ich war, doch ich konnte ihn zumindest sehen. Konnte seine Stimme hören.
    „ Miss Frazer? Alles in Ordnung? Weinen Sie?“
    „ Nein“, sagte ich und zwang mich zu einem Lachen. „Ich bin nur etwas verschnupft. Die Klimaanlage in meinem Auto. Bin etwas ... empfindlich.“
    „ Ah, so!“, sagte er. „Kommen Sie doch bitte. Ich zeige Ihnen Ihr Zimmer.“
    „ Mein Zimmer?“
    „ Ja, hat man Ihnen nicht gesagt? Es ist eine Room-in-Stelle.“
    „ Oh! Das wusste ich nicht“, sagte ich perplex.
    „ Ist es ein Problem. Ich wurde informiert, Sie würden keine Familie haben. Ist die Information falsch?“
    „ Nein, nein! Es ist kein Problem. Ich wusste es nur nicht. Dann muss ich später noch ein paar Dinge aus meiner Wohnung holen.“
    „ Natürlich. Aber jetzt kommen Sie erst einmal. Ich zeige Ihnen alles.“
    Mit zittrigen Knien folgte ich ihm durch das Haus. Mein Leben hatte soeben eine vollkommen überraschende Wende genommen. Es blieb abzuwarten, ob es eine gute oder eine schlechte Wende war.
     
    Viper
     
    Ich schloss die Tür hinter meiner neuen Pflegekraft und lehnte mich mit dem Rücken gegen die Tür. Als sie mir ihren Namen genannt hatte, waren alte Wunden wieder aufgerissen, die ich so mühevoll verborgen hatte. Fay-den. Fay! In all den Jahren hatte ich sie nie vergessen. Ich brauchte meine Sehkraft nicht, um mir ihr Gesicht vor Augen zu rufen. Ihre wilden braunen Locken, die warmen braunen Augen. Ich sah sie, wie sie mit verklärtem Blick unter mir lag. Ein rosiger Hauch auf ihren Wangen, die Lippen von meinen Küssen geschwollen. Augenblicklich erwachte mein Schwanz zu neuem Leben und presste sich schmerzhaft gegen sein Gefängnis in den engen Jeanshosen. Ich ließ mich stöhnend zu Boden sinken und blieb auf den kühlen Fliesen sitzen. Tränen traten in meine Augen und ich schämte mich für meine Schwäche. Fay! Sie war meine größte Schwäche gewesen, seit sie in mein Leben geplatzt war. Nie zuvor hatte ich mich einer Frau so geöffnet, hatte mir erlaubt, sie in mein Herz zu lassen. Fay hatte alle Mauern niedergerissen, die ich um mich errichtet hatte. Zum ersten Mal im Leben war ich nicht von Selbsthass zerfressen gewesen, hatte die Dämonen meiner Vergangenheit beiseite geschoben und mich wie neugeboren gefühlt. Ich hatte eine Zukunft gesehen. Eine

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