Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Breaking News

Breaking News

Titel: Breaking News Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
Vom Netzwerk:
Arik, der sofort eine Handvoll Männer aussucht und einem mörderischen Training unterzieht, damit sie Angst und Entsetzen in die Reihen der arabischen Milizionäre tragen.
    Keine tosenden Feldzüge.
    Verdeckte Aktionen, schnell und effizient.
    Al-Bureij-Flüchtlingscamp, Gaza, Vergeltung für die Ermordung eines jüdischen Gastwirts in Ashkalon. Arik und 15 Mann sind in arabischer Landestracht eingedrungen, doch jetzt fliegen sie auf, werden umzingelt.
    Keine Milizionäre. Nur Flüchtlingsfamilien, unbewaffnet.
    Im nächsten Moment Schreie, Körper stürzen übereinander, werden im Kugelhagel zerrissen.
    Das Kommando schießt sich den Weg frei.
     

    Qibya, jordanisches Westufer.
    Menschen, die in wilder Hast davonlaufen.
    Ein Haus spuckt Feuer und Rauch. Noch während das Dach in sich zusammenkracht, fliegt mit einem Knall, der den Himmel erzittern lässt, das nächste Gebäude in die Luft.
    Vergeltung für Jehud, Israel. Jordanische Fedajin haben dort eine Handgranate in ein Fenster geworfen, eine Mutter und ihre zwei Kinder im Schlaf getötet.
    Jetzt werfen Ariks Leute Handgranaten in die Fenster.
    Seine Einheit 101 ist mit Verstärkung der Fallschirmjäger und einer halben Tonne Sprengstoff angerückt, um das Dorf dem Erdboden gleichzumachen, er will den Arabern die Mathematik der Vergeltung nahebringen: Ein zerstörtes Haus in Jehud, multipliziert mit meinem Zorn, ergibt 50 zerstörte Häuser in Qibya.
    Alles, was ihr tut, müsst ihr mit meinem Zorn multiplizieren.
    Und weil wir keine Barbaren sind, warnen wir euch sogar vor.
    Fordern euch auf, eure Häuser zu verlassen, und sobald keiner mehr rauskommt, sprengen wir.
    Und irgendwann ist eben keiner mehr rausgekommen.
    Aber es waren noch welche drin.
    Frauen und Kinder.
    Etwa 50.
     
    Ben Gurions bekümmertes Gesicht, als er Arik fragt, ob dieses Blutbad nicht zu vermeiden gewesen sei.
    »Ich hab selbst in den meisten Häusern nachgesehen«, sagt Arik trotzig. »Da war keiner mehr.«
    Weist darauf hin, dass die arabischen Übergriffe seit Qibya drastisch zurückgegangen seien.
    »Dafür habt ihr mich schließlich geholt. Oder?«
    »Aber doch nicht, um ein Gemetzel anzurichten.«
    Schweigen.
    Außenminister Moshe Sharett geht im Zimmer auf und ab, fühlt sich hilflos, depressiv, vollkommen perplex.
    »Eine Vergeltungsmaßnahme diesen Ausmaßes ist nie zuvor durchgeführt worden«, sagt er tonlos. »So etwas darf sich auf keinen Fall wiederholen.«
    »Wird es nicht.« Moshe Dayan, Leiter des Einsatzkommandos und designierter Generalstabschef. »Allerdings kann man nicht abstreiten, dass Einheit 101 über die Maßen erfolgreich arbeitet.«

    »Wie professionelle Killer eben arbeiten.«
    »Wir sind keine professionellen Killer!«, explodiert Arik. »Meine Männer riskieren alles, um Israel vor einem Terror zu schützen, den noch Anfang des Jahres niemand hier in den Griff bekommen hat, und jetzt spielen Sie hier den –«
    »Ihre Methoden sind unverhältnismäßig«, brüllt Sharett zurück. »Lesen Sie die internationale Presse? Da heißt es, Ihre Leute hätten den Einwohnern überhaupt keinen Räumungsbefehl erteilt, sondern einfach munter drauflosgebombt.«
    »Dann erklären Sie der Presse, sie sähen Gespenster.« Jetzt gerät auch Ben Gurion in Rage. »In der fraglichen Nacht hat kein einziger israelischer Soldat sein Lager verlassen, verstehen wir uns richtig?«
    Dayan runzelt die Stirn. »Ach nein?«
    »Nein. Es waren irgendwelche israelischen Dorfbewohner.«
    »Mit einer halben Tonne TNT ?«
    »Was man eben so im Haus hat«, spottet Sharett.
    Ben Gurion winkt ab. »Jedenfalls werde ich morgen im Radio genau das sagen.«
    »Das glaubt uns doch kein Mensch.«
    »Dann sorgen Sie dafür, dass man es glaubt. Sie sind der Verteidigungsminister.«
    »Ich erhielt vorhin einen Anruf aus dem Außenministerium. Die wissen sich kaum zu retten vor –«
    »Die Aufgabe des Außenministers ist es nicht, Außenpolitik zu machen, sondern der Welt die Politik des Verteidigungsministers zu erklären.« Ben Gurion legt eine Pause ein, bläst Luft durch die Backen. »Und die Aufgabe der Einheit 101 ist es, Mörder zur Strecke zu bringen. Keine Frauen und Kinder.«
    »Diese Frauen sind Huren«, knurrt Arik. »Sie bedienen arabische Milizionäre, die unsere Gemeinschaft infiltrieren und die Zivilisten unseres Landes angreifen.«
    »Kanonen auf Spatzen«, beharrt Sharett.
    »Die Spatzen haben alleine in diesem Jahr 160 Israelis ermordet, wenn ich Sie daran erinnern

Weitere Kostenlose Bücher