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und Jayne Mansfield.
Es treten auf: Kurt Cobain, Nicole Kidman, Pamela Anderson, Julia Roberts, in der Reihenfolge ihres Erscheinens.
Nicht übel für ein Jahr.
Und Israel bekommt einen religiösen Rand.
So was kann passieren, wenn man einen Krieg gewinnt.
Und zwar nicht irgendeinen Krieg.
Sondern den Krieg.
Den Sechstagekrieg.
Ganz anders als der davor.
Den haben Ägypter, Jordanier, Libanesen, Iraker und Syrer schließlich verloren, geeint im Hass, nicht in den Zielen, ein angekündigtes Scheitern. Vielleicht wäre Israel dennoch überrannt worden, hätte nicht Syrien in letzter Sekunde einen halben Rückzieher gemacht. Was immer den Ausschlag gab, nach separaten Waffenstillstandsabkommen endete der Unabhängigkeitskrieg 1949 mit einem Triumph der Zionisten und erweiterte deren Staatsgebiet beträchtlich, während sich die streitbaren Nachbarn 700 000 palästinensische Flüchtlinge aufgehalst und die Chance eines palästinensischen Staats fürs Erste verspielt hatten.
Das Schicksal meinte es gut mit Israel, eine neue Grenze war geboren.
Die Grüne Linie.
Und wenn der Unabhängigkeitskrieg schon ein Triumph war –
dann ist der Sechstagekrieg
DIE OFFENBARUNG !
Denn jetzt heißt es:
GOTT meint es gut mit Israel!
Was zu Beginn des Jahres noch ganz anders aussah.
Israel, See Genezareth
Ein Land in kollektiver Paralyse.
Januar.
Der Geländewagen rumpelt die unbefestigte Straße zum nordwestlichen Seeufer hinunter, mit schleifender Kupplung. Jeden Tag verblüfft der Motor Jehuda durch neue, rätselhafte Geräusche. Sämtliche Unzulänglichkeiten der Baureihe scheinen sich in der Karre zu bündeln, sodass er sie nicht mal weiterverkaufen kann. Jedenfalls nicht zu einem Preis, der einer Neuanschaffung förderlich wäre. Er wird das Mistding fahren müssen, bis es ihm unterm Arsch auseinanderfällt, aber egal, es könnte schlimmer kommen.
Und wie es aussieht –
Kommt es schlimmer.
Wenn man sich so umschaut, liegen die Nerven ganz schön blank. Erstaunlich eigentlich, sollte man sich an den Zustand permanenter Bedrohung nicht gewöhnt haben? Wo sonst kommen die Kinder mit gepanzertem Gemüt auf die Welt, wenn nicht in Israel? Doch gerade zweifeln sie hier an ihrer Stärke. Der Druck von Jahrzehnten entfaltet seine Wirkung, alle Kraft scheint aufgezehrt. Seit Phoebe, Jehuda und Uri Mitte der Sechziger in die Gegend um Tiberias gezogen sind, hat sich die Lage verschärft. Es geht um Wasser, kostbarer als Gold. Israels Flüsschen und Grundwasserspeicher geben nicht genug her für die rasant anwachsende Bevölkerung, der Süden leidet unter chronischer Dürre, das größte Trinkwasserreservoir des Landes, der See Genezareth, liegt im Nordosten, gespeist vom Jordan, dessen Quellflüsse in Syrien und im Libanon entspringen.
Israel, Syrien, Libanon, Jordanien, Westbank –
Alle hängen am selben Tropf.
Und die Golanhöhen, an die der See Genezareth im Osten grenzt, sind immer noch syrisches Territorium.
Wie geschaffen für Artilleriestellungen.
Seit Jahren ballern die Syrer von dort runter und nehmen israelischeFischer aufs Korn, die Landwirte trauen sich kaum noch auf die Felder. Nachdem Israel versucht hat, das Wasser des Oberen Jordans umzuleiten, übt sich Damaskus in dieser Zermürbungstaktik. Die USA schickten Vermittler, ein Vertrag erblickte das Licht der Welt über eine gemeinsame Ressourcenwirtschaft, den Israel zu unterzeichnen bereit war und die Arabische Liga nicht, beide aus demselben Grund. Einen Völkervertrag mit Israel zu unterschreiben, hätte geheißen, Israel anzuerkennen, und Israel anzuerkennen hieße, die Pläne des ägyptischen Staatschefs Gamal Abdel Nasser zu durchkreuzen, der von Panarabien träumt, einem geschlossenen arabischen Kulturraum zwischen Atlantik und Persischem Golf.
Ein zionistischer Staat passt da nicht rein.
Sprich, keine Verträge zwischen Arabern und Juden.
Über gar nichts.
Als Resultat der gescheiterten Diplomatie hat Israel schließlich ein sechseinhalbtausend Kilometer langes System aus Leitungen und Kanälen namens National Water Carrier in Betrieb genommen, das sich direkt aus dem See Genezareth bedient. Gewaltige Mengen fließen seitdem durch den Carrier bis hinab in die Wüste Negev, um den öden Landstrich zum Blühen zu bringen. Syrien spuckt erwartungsgemäß Gift und Galle, entwickelt seinerseits Pläne, den Jordan umzuleiten, Israel schickt Kampfjets, um dem Vorhaben ein Ende zu setzen, Syrien nimmt es wieder auf, Bombardierung,
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