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Breaking News

Breaking News

Titel: Breaking News Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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sie sich für Jehudas Geschmack öfter im Sinai blicken lassen, ohne dass es am See gleich Probleme gäbe. Und falls doch, wäre sie binnen Stunden zurück. Die Busverbindung ist ideal, Israel nicht der amerikanische Mittelwesten. Sie mögen ein großes Volk sein, aber in einem kleinen Land.
    Uri zum Beispiel kommt, wann immer es seine Zeit erlaubt.
    Selbst Miriam war schon alleine hier.
    Mit neun!
    Warum dann nicht Phoebe?
    Bleib fair, sagte er sich, dein Sohn ist im Negev stationiert, praktisch um die Ecke, aber dennoch –
    Irgendwie ist es auch eine Frage des Interesses.
    Da liegt er nun nachts, starrt seine Augendeckel an, sieht Phoebe durch das fast leere Haus am See streifen, ihre Finger gleiten über Sitzlehnen und Kissenbezüge, sie wirft sehnsuchtsvolle Blicke auf die Golanhöhen, dieses schlafende Urweltwesen, sitzt träumend, die Knie unters Kinn gezogen, auf der Veranda, verwachsen mit der getünchten Holzwand im Rücken, klammert sich an das, was sie aufgeben muss.

    Wohnt wie eine Süchtige. Als wolle sie in allen Räumen gleichzeitig sein und das Haus dabei auch noch von außen anstarren.
    WILL ! NICHT ! WEG !
    Und wenn noch so viele Leute mit Sprengstoffgürteln draußen herumschleichen.
     
    Tief unten im Sand wühlen die Würmer.
    Mythisch, gigantisch.
    Durchwühlen Jehudas unruhigen Schlaf.
     
    Dann, eines Abends, als er von den Plantagen zum Haus fährt, um die neu eingebauten Waschbecken zu begutachten, lehnt Alison nebenan im Türrahmen, ein Glas Wein in der Rechten, und winkt ihm zu. Noch gibt es keine Hecken und Zäune zwischen den Grundstücken, keine individuelle Bepflanzung, nicht mal Rasen. Lediglich aufgeworfenes Erdreich und Steinplatten, um zu den Eingängen zu gelangen. Leichter Westwind trägt Ahnungen an dreieinhalb Millionen Quadratkilometer blaue Eintönigkeit heran, die sich vom Strand bis Gibraltar erstrecken, Vorstellungen von Freiheit und Nichtgesehenwerden.
    »Lust auf eine Erfrischung?«
    Sie ist allein.
    Er ist allein.
    Also geht Jehuda zu ihr rüber, man kann auch sagen, er sieht die Wand und fährt dagegen.
    Immerhin schaffen sie es in gesitteter Form, aus beschlagenen Gläsern Weißwein zu trinken. Während sich Jehudas Mobiliar in einer Matratze erschöpft, um nicht jede Nacht mit den Unterkünften des Wasserwerks vorliebnehmen zu müssen, ist Alisons Einrichtung schon ziemlich perfekt. Sie lehnen nebeneinander am Küchentisch, spielen das Zufallsspiel, zufällige Blicke, zufällige Berührungen.
    Die Gläser abzustellen, kriegen sie auch gerade noch so geregelt.
    Neben die Spüle, weil sie den Küchentisch brauchen.
    Dann –
    Wie in einem Spielfilm scheint der Cutter ein Stück rausgeschnitten zu haben, eben noch standen sie Schulter an Schulter, jetzt presst sich die stramme Ausbeulung seiner Hose gegen ihren Unterleib, gleiten seine Hände ihren Rücken hinab, über Hintern und Schenkel, sein linker Arm hält sie, während er mit der Rechten ihren Schamhügel massiert, durch ihre Khakihose hindurch kann er die Hitze spüren, und Alison?
    Scheint vier Arme zu haben.

    Umklammert, umschlingt ihn, sehnig und voller Kraft, selbst ihre Zunge hat etwas schlangenhaft Muskulöses, wie sie sich in seine Mundhöhle windet, kein Tasten oder Erkunden, bloße Inbesitznahme, badet seine Sinne in einer Melange aus Schweiß und Pheromonen, als er ihr Hose und Slip gleichzeitig über die Hüften streift, keine Zeit zu verlieren (tut eigentlich er all diese Dinge, oder biegt sie ihn in gewünschte Richtungen, ein Python, der sein Opfer in ein verzehrgerechtes Format zwingt, es würde ihn nicht erstaunen, seine Knochen knacken zu hören), jetzt liegt sie auf dem Tisch, und er leckt sie, stößt rhythmisch hinein in die heiße, feuchte Höhle, fühlt ihre Klitoris schwellen unter kreisenden Zungenbewegungen, ihre Krallen in seinem Haar, als wolle sie es ausreißen, macht sich los, hockt sich über sie, reißt ihre Bluse auf, sein Hose steht bereits offen (hat sie das getan, wann?) – fummelt sich zum Verschluss ihres BH s vor, will nicht aufgehen, Scheißding, also schiebt er ihn über ihre Brüste nach oben, unelegant schief hängt er da, quetscht ihr weißes Fleisch, fahles Fleisch, über ihnen die nackten Glühbirnen, wie das so ist in frisch bezogenen Haushalten, die Lampen kommen als Letztes, kalt und grell dieses Licht, ausgeleuchtet ihr weit offener Mund, ihre Zähne, auf denen sich karmesinroter Lippenstift abgesetzt hat, als hätte sie Blut getrunken –
    Ihre Lust, ihre

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