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aussieht, die wie ein Mann aussieht, und der Madonna remixt wie kein Zweiter, Paul van Dyk, Laurent Garnier, Paul Oakenfold, DJ BaGo, Nachwuchs wie Eli Amsalevski und Samantha Ronson. Gut, unterm Strich wird in Tel Aviv immer noch mehr Party gemacht als am Ölberg.
Aber such da mal einen Klub wie das Haoman 17.
Sprich, der Ausflug lohnt sich. Zum Ende des Sabbats ganz besonders, aber auch unter der Woche, wenn tags drauf nicht gleich wichtige Vorlesungen anstehen.
Nur um den Abend zu starten –
Da eignet sich Tel Aviv besser!
Also haben sie’s auch heute so gehalten, Yael, Liz, Moria, Itzik und Schlomi, das Dream-Team.
Bewährte Konstellation.
Haben im Ashkara gegessen, Baba Ganoush, Taboulé und natürlich Hummus, köstlich mit Pinienkernen. Du brauchst eine Grundlage, bevor du es krachen lässt. Sind ins Ha’Minzar am Carmel-Markt gewechselt, unangestrengter Laden, weil nicht im Mindesten glamourös, Kneipenflair, viel Holz, viel Bier, genau das Richtige, um die zweite Runde einzuläuten und ein bisschen zu quatschen. Klar gibt es auch in Jerusalem nette Kneipen, aber da kann es dir schnell passieren, dass du auf eine Gruppe junger Armeeangehöriger stößt, die dir im vollen Drillich Diskussionen aufnötigen, auf die du gerade nicht die geringste Lust verspürst. Vor allem Rekruten entwickeln einen fast schon paranoiden Rechtfertigungszwang, sie setzen dir auseinander, dass die israelische Armee die fairste der Welt ist, wer sonst warnt seine Feinde auf Flugblättern, wo er zu bomben gedenkt, und kannst du dir vorstellen, wie es ist, in Orten voller zorniger Palästinenser auf Patrouille zu gehen und von bloßen Blicken gelyncht zu werden?
Sicher können sie das.
Sie haben schließlich alle ihren Wehrdienst geleistet.
Nur, ihr Wehrdienst ist zu Ende.
Jetzt denken sie über anderes nach, Ausbildung, Studium, Geld, Job, Reisen, Kinder. Worüber man halt so nachdenkt im permanenten Ausnahmezustand, wie Yael kürzlich gewitzelt hat, morgens um sieben im Jerusalemer Burger King, Pierre Koenig Street. Besagte Soldaten am Nebentisch sowie eine Handvoll amerikanischer Austauschstudenten,die schwer angetrunken hereingestromert kamen und von ihnen wissen wollten, wie man Spaß haben könne in ständiger Gefahr, von irgendeinem Arsch in den Tod gerissen zu werden.
Immer dieselbe Leier, und Yael sagte:
Ausnahmezustand?
Ich zeig euch, was Ausnahmezustand ist.
Kommt mit ins Haoman 17, beste Sound- und Lichtanlage des ganzen Nahen Ostens, eine Nacht lang Hardcore, Acid, Trance und Tribal House, bei schönstem Wetter unter freiem Himmel, es endet und endet nicht, du tanzt und tanzt und tanzt und tanzt –
DAS ist Ausnahmezustand.
Also erzählt mir nichts von Gefahr, Selbstmordattentätern und vergeigten Friedensgesprächen.
Nicht heute.
Aber genau das taten sie natürlich, Frieden, bla bla – Camp David – bla bla – Chance vertan, bla bla –
Und die Soldaten wickelten mit frustrierten Blicken ihre Burger aus dem Papier und schimpften, die geplatzten Verhandlungen im Juli seien ja wohl nicht Israel anzulasten. Habe Ehud Barak nicht beispiellose Offerten gemacht? Als erster israelischer Premier der Teilung Jerusalems zugestimmt? Arafat den Palästinenserstaat sozusagen auf dem Silbertablett gereicht, und der Herr Friedensnobelpreisträger lässt die Verhandlungen platzen, weil er die Souveränität über den Tempelberg nicht teilen will?
Und sie sagten: Ja, klar.
Jaaaa –
Und die Soldaten steigerten sich in ihren Frust hinein und erklärten ihnen, dass Arafat sich zu sehr in seiner Opferrolle gefalle, um sie aufgeben zu wollen, stinkreich sei er mit dem Terror geworden, der hätte Camp David auch vor die Wand fahren lassen, wenn Barak ihm den ganzen verdammten Tempelberg geschenkt hätte, dann wäre er eben auf dem uneingeschränkten Rückkehrrecht für palästinensische Flüchtlinge und ihre Nachnachnachfahren herumgeritten, irgendwas hätte der schon gefunden, um nicht unter Beweis stellen zu müssen, dass er in Friedenszeiten einen Staat managen kann, der intrigante Drecksack, er selbst sei das Problem der Palästinenser und nicht Israel, und was sich da seit Monaten ankündige, sei nichts Geringeres als eine zweite Intifada, da kannst du mal drauf wetten! Und die Austauschstudenten, noch ganz kirre von den Frühnachrichten, wo über den jüngsten Hisbollah-Anschlag an der israelisch-libanesischen Grenze berichtet wurde, sprachen Yael mit karierten Blicken ihre Bewunderung dafür aus, in SO
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