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Breaking News

Breaking News

Titel: Breaking News Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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Flucht zu schlagen. Hernieder fährt der Hammer des Richters, bumm, bumm, immer wieder. Inga: Schuldig, Max, Walid und Marianne: Schuldig, Krister: Schuldig, Tonja und Irina: Schuldig, der Mann in Mea Schearim, auch wenn der dem Angeklagten nach dem Leben trachtete –
    Schuldig in allen Punkten.
    In LETZTER Instanz.
    Zugleich räumt ihm das Hohe Gericht eine Chance zur Bewährung ein, wie er jetzt erkennt. Kein Freispruch zwar, aber immerhin ein Weg, das Strafmaß zu mildern.
    Seine Aufgabe lautet nun, Yael Kahn zu retten.
    Und das wird er nicht verpatzen.
    Er wird die Ärztin in Sicherheit bringen, und wenn es das Letzte ist, was er in diesem Leben tut.
    »Wie fühlst du dich?«, fragt er.
    Sie schaut ihn an. In der Dunkelheit erscheint ihr Gesicht bar jeden Ausdrucks.
    »Wie jemand, der auf einer breiten Straße zielsicher in den einzigen Hundehaufen gelatscht ist.«
     
    »Was bist du?«, will Adler wissen. »Meine Gouvernante?«
    Sie gehen auf das Haus in Efrat zu, in dem Miriam und David Cantor leben. Der Asphalt glänzt vom Regen. Nachdem sich die Wolkenfront über der Gegend erleichtert hat, zieht sie nach Osten ab und gibt den Blick frei auf die Sterne. Zwei Agenten warten am Wagen, um die Ecke parkt ein Polizeifahrzeug, falls Verhaftungen anstehen.
    (Kleine Kompetenzkunde: Agenten dürfen dich erschießen, aber nicht verhaften. Das darf nur die Polizei.)
    »Blödsinn, Tal.«
    »Was machst du dann hier?«
    »Ich dachte, wir versuchen’s noch mal miteinander.«
    Den Weg von Tel Aviv ist sie ihm hinterhergefahren, erst jetzt kommen sie dazu, ein paar Worte zu wechseln.
    »Dachtest du ?« sagt Adler finster.
    »Dein Boss war einverstanden. Welchen Grund hätte Dreyfus, dir eine Aufpasserin an die Seite zu stellen?«
    Adler bleibt stehen. In der Dunkelheit abseits der Straßenbeleuchtung erinnert seine vierschrötige Gestalt an einen kleinen Troll.

    »Ich führe die Befragung durch«, sagt er.
    »’kay.«
    »Ist das klar, Shana?«
    Sie lächelt mit allem verfügbaren Liebreiz. »Mir war noch nie irgendwas so klar.«
    »Verarschst du mich?«
    »So wie du mich damals?«
    Adler starrt sie an.
    »Mann, Tal!« Sie rollt die Augen. »Komm runter vom Baum. Ich will das Kriegsbeil begraben. Echt. Wenn du’s wieder ausgräbst, deine Sache. Lass uns endlich Frieden schließen.«
    Schluckt er das?
    Zumindest hakt er nicht weiter nach.
     
    Miriam Cantor ist überrascht, dann besorgt. Bittet sie rein. Was denn mit Yael wäre. Nein, sie habe nichts von ihr gehört, auch nicht erwartet, von ihr zu hören. Ihr Mann? Unterwegs. Einen Besuch machen, in seiner Funktion als Seelsorger.
    Adler gibt ihr zu verstehen, sich umsehen zu wollen.
    Kein Problem, Frau Cantor zeigt ihnen bereitwillig Haus, Keller, Garten. Ein halbwüchsiges Mädchen gesellt sich hinzu und zuckt – nach ihrer Cousine befragt – die Achseln.
    »Nö. Sollte sich mal wieder blicken lassen.«
    »Hat Yael Schwierigkeiten?«, fragt Miriam.
    »Wir wollen nur ausschließen, dass sie in welche gerät«, räumt Adler diffus ein.
    »Welche Art Schwierigkeiten?«
    Er drückt ihr seine Karte in die Hand. »Falls Sie sie sehen oder sie sich mit Ihnen in Verbindung setzt, geben Sie uns Bescheid. Schärfen Sie ihr ein, sich unverzüglich bei uns zu melden.«
    Sie dreht aufgeregt die Karte zwischen den Fingern.
    »Aber worum geht es denn?«
    »Um Israels Sicherheit«, sagt Cox. »Wir müssen mit ihr reden. Es gibt Leute, die das verhindern wollen.«
    »Was? Dass Yael mit Ihnen redet?«
    »Ja, sie könnte zwischen die Fronten –«
    Adler wirft ihr einen Blick zu, der besagt, kusch! Halt dich raus.
    »Rufen Sie mich an«, wiederholt er mit kalter Freundlichkeit, die keinen Zweifel daran lässt, was ihr blüht, wenn sie es nicht tut. »Und zwar ausschließlich mich .«
     

    Zeit. Zeitlos.
    Die Nacht scheint Zeit zu nivellieren. Sie durchqueren eine Ortschaft. Kleine elektrische Lagerfeuer, die linker Hand plötzlich abreißen. Unbemerkt hat sich etwas Massiges, Bedrohliches herangeschoben, ein schwarzer Nihilismus mit schnurgerader Kante, die den gestirnten Himmel kappt. Eine Weile läuft die Trennanlage neben der Straße her, und Hagen fragt sich, wer der wahre Gefangene des Zauns ist. Ein Mensch in einer Zelle kommt ihm in den Sinn, der behauptet, sich zu seinem eigenen Schutz eingemauert zu haben.
    Mansour bricht das Schweigen.
    »David meint, ihr müsst das Land verlassen.«
    »Ja«, sagt Hagen. »Und du hättest eine Idee.«
    »Ich hab ein bisschen mehr als eine

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