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Breaking News

Breaking News

Titel: Breaking News Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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Haltestelle. Cox zieht auf die Gegenfahrbahn, schießt an dem Bus vorbei und schert knapp vor einem Lieferwagen wieder ein.
    »Shana.« Perlman. »Wo sind Sie?«
    Klingt nicht, als sei er noch im Büro.
    »Fast an der Tappuah-Kreuzung. Wo sind Sie ?«
    »Im Helikopter.«
    »Machen Sie die nicht kirre, Ric. Bitte! Ich will wissen, wohin sie uns führen. Adler ist schon nervös genug, er scheint gemerkt zu haben, dass wir an ihm dran sind.«
    »Wir halten uns bereit.«
    Die Ortschaft bleibt hinter ihr zurück, wieder desperates Hügelland, steinig durchsetzt, Weiden, struppige Vegetation. Cox lässt den Vierzylinder aufbrüllen, Eselkarren, Schäfer, Ziegen, verwischte Impressionen, S-Kurve, stemmt sich der Fliehkraft entgegen, auf Tuchfühlung mit dem Asphalt, eine letzte Gerade.
    »Wir nähern uns der Kreuzung.« Sivan. »Du müsstest Adlers Wagen jede Sekunde sehen.«
    »Ich bin dort.«
    Zwingt die BMW auf 50 km/h herunter und fährt in den Kreisverkehr ein. Die Tappuah-Kreuzung bildet den Hauptknotenpunkt der oberen Westbank, umgeben von Siedlungen und arabischen Dörfern. Aus ihrer Mitte wächst eine meterhohe Skulptur des neunarmigen Chanukkaleuchters als Symbol der Okkupation, überragt von einem wind- und wettergeschliffenen Wachturm. Blauweiße Flaggen bauschen sich über dem Checkpoint. Sie steuert die Maschine zwischen am Wegesrand geparkte Autos und schaut nach Westen.
    Sieht sie kommen.

    Mann, geben die Gas! Adlers Wagen voran, der Multivan dichtauf.
    (Was müsst ihr nervös sein.)
    Gehen mit kaum gedrosselter Geschwindigkeit in die Kurve, umrunden die Verkehrsinsel, der Kontrollpunkt ist offen, keine Soldaten zu sehen, lassen die 505 rechts liegen, die weiter nach Osten führt –
    (Nanu. Wo wollt ihr hin?)
    Biegen auf die 60 nach Norden ein.
    Jetzt sieht Cox auch Sivan, gefolgt von Noy.
    »Bleibt hinter mir«, ordnet sie an. »Ich häng mich an ihn dran.«
     
    Perlman schaut aus dem Helikopter auf das gescheckte Land. Selbst aus 500 Meter Höhe lassen sich die planmäßig strukturierten Anlagen der Siedlungen von den organisch gewachsenen arabischen Ortschaften gut unterscheiden. Wie verkapselt die einen, nach allen Seiten ausfransend die anderen.
    Neben ihm sitzt Dreyfus, hinter ihnen drängen sich Agenten.
    Leute aus dem Zentralkommando, aus der Jewish Division.
    Sie kreisen über Ariel.
    Alle Versuche, Kontakt zu Adler aufzunehmen, waren vergebens. Cox hat recht. Adler muss der Maulwurf sein, zudem teilt Perlman ihre Einschätzung, Adlers verschwiegener Ausflug kann sie zu Kahn oder Hagen führen, auch wenn er sich fragt, was die beiden hierher verschlagen haben könnte. Hat Kahns Sippschaft sie vertraulich an Siedlerfreunde im Norden weitergereicht? Welche Siedlungen finden sich in diesem Teil der Westbank? Die 60 führt nach Nablus und weiter hoch nach Dschenin, arabische Städte. Östlich von Nablus liegt Elon Moreh, eine Gemeinschaft religiöser Juden, danach kommt nicht mehr viel.
    Was will Adler im Kernland der PA ?
     
    Cox stellt sich die gleiche Frage. Der Tross brettert vor ihr her. Offenbar fühlen sie sich noch immer verfolgt. Der Verkehr wird dichter, ihre BMW ist nicht die einzige Maschine, die unterwegs ist, und die Jungs haben sich außer Sichtweite zurückfallen lassen.
    Endlich geht Adler vom Gas.
    Sie durchfahren Hawara, die Hügel weichen zurück und geben den Blick frei auf Ackerlandschaften. Die Röhre eines Wachturms. In dieser Gegend wimmelt es von Checkpoints, während der Zweiten Intifada wurden hier Terroristen ausgebildet wie anderswo Betriebswirte. Sie durchfahren Olivenhaine, die Bebauung wird dichter, knallgelbe Taxis am Wegesrand, rechts unvermittelt ein Bild des Elends, Balata,größtes Flüchtlingslager der Westbank, 30   000 Menschen auf engstem Raum.
    Adler verlässt die Umgehungsroute.
    Wechselt auf einen Zubringer.
Nablus
    Hagen geht duschen.
    Aus zehn Minuten ist fast eine Stunde geworden. Am Ende haben die Jungs das Spiel abpfeifen müssen, weil Hanaan sie zum Mittagessen rief, sonst wären sie jetzt noch zugange. Die Kickerei hat ihm gutgetan. Ein paar Pässe und Torchancen lang hat er tatsächlich an nichts anderes mehr gedacht, als wie er das Runde ins Eckige kriegt.
    Und sie haben gewonnen.
    Das beschwingt ihn. Er genießt den heißen Wasserstrahl, zieht ein frisches T-Shirt über, kommt Haare frottierend aus dem Bad.
    Sieht Yael dastehen.
    »Alles okay?«
    Sie schaut zur Seite. Ihn an. »Ja, okay.«
    »Du hättest mitkommen sollen. Es war super. Wir

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