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Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition)

Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition)

Titel: Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Crossan
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Hain hat mir wer davon erzählt«, sage ich.
    »Killt ihr euch jetzt gegenseitig?«, fragt das Mädchen und platziert sich zwischen uns.
    »Verzieh dich, Jo«, faucht der Junge. Der würde mich wohl wirklich töten, wenn’s drauf ankommt.
    »Wir sind auch unterwegs nach Sequoia. Du kannst mitkommen.« Sie dreht sich zu dem Jungen und bedeutet ihm, die Waffe zu senken, aber er hält sie immer noch auf mich gerichtet. »Er sollte mit uns kommen«, wiederholt sie.
    »Dein lila Tattoo«, sagt der Junge. »Du bist Premium-Gesocks.«
    Ich berühre mein Ohrläppchen. »Das war ich, ja.« Ich stecke mir die Pistole wieder in den Mantel. »Jetzt glauben sie, ich bin tot.«
    »Ach ja?«, sagt er. »Von mir glauben sie das auch.« Jo tritt zur Seite, als er endlich seine Waffe wegpackt und mir widerwillig die Hand hinstreckt. »Ich bin Abel«, sagt er.

TEIL 2
DIE ENTSCHEIDUNG

ALINA
    Ein energisches Klopfen an der Hüttentür reißt mich aus dem Schlaf. Ich rolle aus dem Stockbett und mache auf.
    »Schön geschlafen?«, fragt Maks. Er blickt zu meinen bloßen Füßen und lässt seine Augen dann ganz ungeniert über meinen Körper gleiten. Jedem anderen würde ich dafür eine knallen. Aber Maks ist ein Riese. Und wir sind nur Gäste.
    »Danke, gut.« Ich verschränke die Arme vor der Brust und glotze einfach zurück.
    Er späht über mich hinweg zu den anderen. »Vanya hat Frühstück geordert. Sie will, dass ihr mitesst. Eure komischen Greise müsst ihr nicht anschleppen. Weißt du noch den Weg zu ihrer Suite?«
    »Ja«, sage ich, obwohl meine Erinnerung an gestern völlig vernebelt ist. Maks grinst und verzieht sich und ich drücke rasch die Tür zu, um die Kälte draußen zu halten, unentschlossen, ob das jetzt ein Flirt sein sollte oder reine Verarsche.
    »Was für ein Schwachkopf.« Silas setzt sich im Bett auf und räkelt sich.
    Bald sind alle auf den Beinen. Dorian und Song verbringen je ein paar Minuten an der Oxybox, während Silas und ich unsere Atemgeräte runterregeln.
    »Passt denen unsere Nase nich?«, beschwert sich Maude. »Wenn ihr zurückkommt, schmor’n wir schon im Kochtopf, das sag ich euch. Mag hier wer keinen Fußpilz?«
    »Wahrscheinlich vertrauen sie Ausgestoßenen einfach nicht«, sage ich. »Gestern hat sie ja auch in die Richtung gemotzt. Aber ihr gehört zu uns und das werden wir denen schon klarmachen. Keine Sorge.« Maude schaut mich durchdringend an. Bea war diejenige, die sie gerettet und der sie vertraut hat. Aber würde sie mich kennen, wüsste sie, dass sie mir genauso vertrauen kann, weil wir jetzt auf derselben Seite sind und ich Kameraden niemals verrate.
    Wir folgen dem Kiesweg von der Hütte zum Hauptgebäude. Ein Wachposten spricht in ein Funkgerät und winkt uns dann durch. Kaum sind wir drinnen, übergeben wir Silas das Ruder und lassen uns die dunklen Flure und Stufen hinaufführen, bis er stehen bleibt und den Finger ausstreckt. »Das war die Tür, ziemlich sicher«, sagt er und will noch etwas hinzufügen, als ein gedämpfter Schrei uns erstarren lässt.
    Mir sträuben sich alle Haare. »Was war das?«, frage ich.
    »Weiter oben«, flüstert Song.
    »Psst, lasst mal horchen.« Ich hoffe, dass jetzt ein Lachen folgen wird oder noch besser gar nichts. Aber noch ein Schrei ertönt – lauter und länger.
    »Wir müssen rausfinden, woher das kommt«, flüstert Silas.
    »Wir können hier doch nicht einfach so herumschnüffeln«, zischt Dorian.
    »Sollen wir lieber weghören?« Silas tritt auf ihn zu.
    Ich lege beiden eine Hand auf den Arm. Wir dürfen uns jetzt nicht selbst zerfleischen. »Es muss nichts bedeuten«, sage ich zu Silas. »Aber wir sollten trotzdem nachsehen, nur zur Sicherheit«, ergänze ich an Dorian gerichtet.
    Beide nicken und wir folgen den Schreien weiter treppauf. Oben drücke ich vorsichtig ein paar Türklinken, bis eine schließlich nachgibt. Dahinter folgt eine weitere schmale Treppe. »Ich schieb hier unten Wache«, erklärt Dorian.
    Ganz oben betreten wir einen Gang mit spitz zulaufender Decke, finster bis auf einen schmalen Lichtstreifen am Ende. Auf Zehenspitzen gehen wir darauf zu, als wieder ein Schrei erschallt. Vor der Tür zögern wir.
    »Wollen wir das wirklich wissen?«, flüstert Song. Natürlich will ich es nicht wissen. Ich will, dass Sequoia unsere Zuflucht ist. Unser Zuhause. Trotzdem drücke ich die Klinke langsam nach unten.
    Ein kehliger Klagelaut nimmt uns in Empfang. Und ein verschwitztes Mädchen in einem weißen Hemd. Als sie uns sieht,

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