Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
den Kopf, um ihn fragend anzuschauen.
»Sie hilft deinem Kopf«, sagte er. »Aber trink erst etwas Milch. Die Tablette macht dich ein bisschen benommen, und wenn du nichts im Magen hast, ist die Wirkung noch stärker.«
»Was ist es denn?«, fragte sie misstrauisch.
»Nimm sie, Mia. Ich würde dir nichts geben, was dir schadet. Und ich kann dir versichern, dass im Büro nicht regelmäßig Drogenkontrollen durchgeführt werden, du kannst sie also ruhig schlucken.«
Sie lächelte gerade so viel, wie es die Kopfschmerzen zuließen, und nahm die Tablette. Sie trank erst die Hälfte der Milch, ehe sie die Tablette schluckte, dann trank sie auch den Rest aus und gab ihm das Glas zurück.
»Mach es dir bequem. Ich koche uns jetzt etwas und dann essen wir hier«, sagte er. Mia zog sich die Decke bis zum Kinn hoch und legte den Kopf in den Stapel Kissen, den er ihr gebracht hatte. Sie war einverstanden, dass er sie von vorne bis hinten bediente. Und wenn sie diese Behandlung jedes Mal erfahren würde, wenn sie ihn wütend machte, würde sie das viel häufiger tun müssen. Dabei wusste sie nicht einmal, worüber er eigentlich so wütend war.
Sie fing gerade an, die Wirkung des Medikaments zu spüren, das er ihr gegeben hatte, als er mit einem Frühstückstablett wieder hereinkam. Der Schmerz hatte nachgelassen und stattdessen strömte jetzt warme Euphorie durch ihren Körper.
»Fühlst du dich schon besser?«, fragte er leise, während er sich neben sie setzte.
»Ja. Danke. Du bist sehr gut zu mir, Gabe.«
Ihre Blicke trafen sich, und sie sahen einander lange tief in die Augen, doch dann wurden seine Lippen sehr schmal. »Das wirst du wahrscheinlich nicht mehr sagen, wenn ich dich wegen der Nummer, die du letzte Nacht abgezogen hast, ausgeschimpft habe.«
Sie seufzte. »Was habe ich denn getan? Zugegeben, ich erinnere mich nicht mehr an viel, aber als ich zu Hause ankam, warst du da und sehr wütend. Warum?«
Er schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht begreifen, dass du das überhaupt fragst.« Als sie wieder etwas sagen wollte, hob er eine Hand. »Iss, Mia. Wir werden darüber sprechen, wenn du fertig bist und dich besser fühlst.«
Er reichte ihr einen Teller mit einem getoasteten Bagel, Frischkäse und einer kleinen Schüssel Obstsalat.
Zweifelnd sah sie sich die Mahlzeit an, unsicher, ob ihr Magen überhaupt etwas aufnehmen konnte. Vorsichtig biss sie ein Stück von dem Bagel ab, denn trockenes Brot reizte sie mehr als das saftige Obst.
Doch kaum hatte sie den ersten Bissen geschluckt, erwachte ihr Magen knurrend zum Leben. Gestern Abend hatte sie nichts gegessen, und dazu noch der viele Alkohol auf leeren Magen – kein Wunder, dass sie so betrunken gewesen war.
»Ich bin am Verhungern«, nuschelte sie.
Er stieß einen ungeduldigen Seufzer aus. »Hast du gestern Abend überhaupt etwas gegessen, ehe du so viel Alkohol getrunken hast?«
Sie schüttelte den Kopf und machte sich auf eine heftige Reaktion gefasst.
»Verdammt, Mia.« Er sah aus, als würde er gern noch mehr sagen, doch er presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen, um sich dann seinem eigenen Frühstück zuzuwenden. Mia gestand sich ein, dass sie sich beim Essen alle Zeit der Welt ließ, obwohl sie am liebsten alles auf einmal in sich hineingeschlungen hätte. Je länger sie aß, desto mehr Zeit verging, ehe Gabe ihr das Fell über die Ohren zog.
»Du kannst auch endlich aufessen«, sagte Gabe. »So zögerst du das Unausweichliche nur hinaus, Mia.«
Sie grummelte kurz und beugte sich dann vor, um ihren Teller auf den Couchtisch zu stellen. »Ich verstehe einfach nicht so ganz, worüber du eigentlich wütend bist. Ja, ich hab ein bisschen zu viel getrunken. Aber das hast du ja bestimmt auch schon ein- oder zweimal in deinem Leben getan.«
Er stellte seinen Teller ebenfalls ab und rückte dann ein Stück vor, sodass er ihr ins Gesicht sehen konnte. »Du glaubst, das ist es, worüber ich so wütend bin?«
Sie zuckte die Achseln. »Entweder das, oder weil ich mit meinen Freundinnen in einen Club gegangen bin. Aber egal, worüber du dich auch aufregst, halte ich deine Reaktion für leicht übertrieben.«
»Übertrieben.« Er holte zischend Luft und kochte förmlich vor Wut. Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und schüttelte den Kopf. »Du hast wirklich keine Ahnung, nicht wahr?«
»Klär mich auf, ich bin völlig ratlos.«
»Ich wusste, dass du ausgehen wolltest, Mia. An erster Stelle ist mir nicht klar, warum du mir nicht
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