Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
beschäftigt. Nicht sie persönlich. Meine Güte, nein.« Sie schüttelte sich. »Eher ganz allgemein. Denn als ich das im Vertrag das erste Mal las, war ich geschockt und habe innerlich ein entschiedenes ›Auf keinen Fall‹ ausgestoßen. Aber dann habe ich angefangen zu überlegen, wie das wohl wäre.«
Ihre Stimme war stetig leiser geworden, und sie wirkte besorgt, als sie jetzt zu ihm aufschaute.
»Macht dich das wütend?«
Er seufzte. »Ich werde doch nicht wütend auf dich, wenn du dir Gedanken über etwas machst, dessen Möglichkeit ich angedeutet habe, Mia. Es ist völlig in Ordnung, dass du neugierig bist. Und ich bin froh, dass du keine Angst hast. Erregt dich die Vorstellung? Dass jemand anders dich berührt, während ich zuschaue und Anweisungen erteile?«
Sie nickte langsam. Ihre Warzen wurden steif, und ihr Schoß zog sich um seinen Schwanz zusammen, sodass Wellen der Lust durch seine Lenden strömten. Ja, die Vorstellung erregte sie offensichtlich. Er war sich nur nicht sicher, ob er ihr das je geben würde. Er war sich nicht sicher, ob er daneben stehen und zuschauen konnte, wie ein anderer Mann das berührte, was sein war.
Er beugte sich über sie, um sie zu küssen, ohne einen weiteren Gedanken zu dem Thema zu äußern.
Ganz allmählich fing er an, diesen verfluchten Vertrag zu hassen.
18
Gabes Gegensprechanlage summte und er runzelte die Stirn wegen der Störung. Mia saß am anderen Ende des Raumes an ihrem Schreibtisch – sie war schon Ablenkung genug – und er stellte die Kosten für eine geplante Inselferienanlage zusammen. Er hatte Eleanor ausdrücklich gesagt, dass er nicht gestört werden wollte.
»Was ist?«, blaffte er ins Haustelefon.
Eleanors nervös klingende Stimme drang durch die Leitung. »Ich weiß, dass Sie nicht gestört werden wollten, Mr Hamilton, aber Ihr Vater ist hier und möchte Sie sehen. Er sagt, es sei wichtig. Ich hielt es für unklug, ihn wegzuschicken.«
Gabes Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und seine Miene wurde wenn möglich noch finsterer. Auf der anderen Seite des Raumes schaute Mia mit besorgtem Blick von ihrer Arbeit auf.
»Ich komme raus«, sagte Gabe, nachdem er kurz nachgedacht hatte.
Er wollte nicht, dass irgendetwas von dem, was seinem Vater durch den Kopf ging, vor Mia zur Sprache kam.
»Ich kann auch gehen«, sagte Mia ruhig, als er sich erhob.
Er schüttelte den Kopf. Er zog es vor, sie hier in seinem Büro zu haben; weit entfernt von dem Gerede und den Mutmaßungen der anderen Angestellten. Er hatte längst herausgefunden, wer in sein Büro eingebrochen war – dabei hatte er nicht einmal sonderlich nachhelfen müssen, bis ihre Kolleginnen die Täterin verraten hatten. Er hatte der Frau fristlos gekündigt und ihr kein Arbeitszeugnis ausgestellt. Er wollte, dass Mia so wenig Kontakt wie möglich mit ihrer Umgebung hatte.
Er marschierte in den Empfangsbereich und sah seinen Vater neben Eleanors Schreibtisch stehen. Sein Vater wirkte nachdenklich und angespannt. In diesem Zustand hatte Gabe ihn noch nie gesehen. Vor allem nicht in seiner Gegenwart.
»Dad«, sagte Gabe zur Begrüßung. »Was kann ich für dich tun?«
Die Miene seines Vaters verdunkelte sich noch mehr. Ein Anflug von Bedauern trübte seinen Blick.
»Es gab mal eine Zeit, da kam ich her, um dich zu treffen, ohne dass du mir solche Fragen gestellt hast. Du hast dich einfach gefreut mich zu sehen.«
Schuldgefühle dämpften leicht die Gereiztheit, die Gabe quälte.
»Normalerweise rufst du an. Ich habe dich nicht erwartet. Ich habe mir Sorgen gemacht, dass irgendetwas passiert sein könnte«, erklärte Gabe.
Sein Vater zögerte einen Moment, dann schob er die Hände in die Taschen seiner teuren Anzughose. »Das ist es. Können wir irgendwo hingehen und uns unterhalten? Hast du schon zu Mittag gegessen? Ich habe gehofft, dass du vielleicht Zeit für mich hast.«
»Ich habe immer Zeit für dich«, erwiderte Gabe sanft und wiederholte damit, was er auch seiner Mutter gegenüber geäußert hatte. Früher hatte er seine Zeit mit beiden verbringen können und sie nicht unter ihnen aufteilen müssen.
Erleichterung verdrängte einen Teil der Sorge in den Augen seines Vaters.
»Lass mich eben den Wagen rufen«, sagte Gabe.
Er drehte sich zu Eleanor um. »Der Wagen soll uns unten abholen. Und sorgen Sie dafür, dass Mia zu Mittag isst. Richten Sie ihr aus, dass ich nicht weiß, wann ich zurück bin, und dass sie um vier Schluss machen und nach Hause gehen soll, wenn
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