Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)
ragte er über ihr auf. »Wenn du weiter mit diesem entzückenden Hintern vor meiner Nase herumwackelst, Baby, werde ich ihn mir nehmen.«
Sie warf ihm einen gereizten Blick zu. »Spar dir deine Drohungen. Wir wissen beide, dass daraus nichts wird. Und jetzt hab ich wirklich Hunger. Geh jagen oder mach sonst was. Du nervst.«
Er ließ sie los, aber ihr war vollkommen klar, dass er es nicht tat, weil sie sich hätte losreißen können, sondern einfach, weil er es wollte.
»Rede dir das nur ein, Baby.« Er grinste. »Geh zur Hütte. Wenn ich meine Selbstbeherrschung nicht wiederfinde, werde ich dir schon zeigen, dass es keine leere Drohung war. Und später sollten wir dann mal darüber sprechen, warum dein gesunder Menschenverstand dich nicht davon abhält, mich herauszufordern.«
Sie antwortete mit einem nicht besonders damenhaften Schnauben und machte sich auf den Weg. Sie würde diesem arroganten Testosteronpaket auf zwei Beinen ganz bestimmt nicht noch einmal sagen, dass sie ihn liebte. Doch sie lächelte, während sie zurück zu der kleinen Hütte ging. Sie lächelte und verspürte eine Wärme, die sie niemals für möglich gehalten hätte. Er muss mich wirklich lieben , dachte sie, als sie den Berg schon ein Stück hinuntergegangen war. Sonst wäre er nämlich nur sauer gewesen und nicht so irritiert.
Plötzlich blieb sie abrupt stehen. Einen Moment lang war sie sich nicht sicher, was sie dazu veranlasst hatte, und glitt hinter eine jahrhundertealte Eiche. Ihr Herz schlug ihr heftig bis zum Hals, und ihre Haut prickelte. Gefahr lag in der Luft.
Nicht ein Laut war zu hören. Die Vögel sangen nicht mehr, und der Wald schien wie erstarrt, als würde die Natur abwarten, was als Nächstes passierte. Sie griff hinter sich nach der Waffe, die sie auf Dashs Anweisung immer bei sich trug. Sie zog und entsicherte sie.
Wo war Dash? Sie drehte sich um und starrte in die Richtung, aus der sie gekommen war, aber dort war nichts. Würde er die Gefahr wittern, auch wenn er sich noch weiter oben am Berg befand?
Tu bloß nichts Dummes. Immer wieder ging ihr dieser Satz durch den Kopf. Zieh dich zurück, wenn es notwendig ist. Du kannst es an einem anderen Tag noch mal versuchen. Aber wo war Dash?
Sie versuchte, sich zu entspannen, damit ihr Herz ruhiger schlug, und atmete tief durch, bis ihr Puls nicht mehr so heftig in ihren Ohren pochte. Gleichzeitig lauschte sie, ob sie in der Nähe irgendein ungewöhnliches Geräusch hörte. Einen Windhauch, ein Rascheln.
Vorsichtig ging sie um die mächtige Eiche herum, um in Deckung zu bleiben. Die Waffe im Anschlag hockte sie sich hin und spähte vorsichtig um den Stamm. Da. Eine schnelle Bewegung, nur ein Schatten, als wäre irgendjemand oder irgendetwas am Rande der kleinen Felszunge ein paar Meter von ihr entfernt entlanggeglitten.
Oh Gott. Hatte Grange sie gefunden? Hatte er irgendwie herausgefunden, was sie vorhatten? Sie drehte sich um, lehnte sich mit dem Rücken gegen den Baum und ließ ihren Blick aus schmalen Augen über das Gelände schweifen, während sie ihre Möglichkeiten durchspielte. Wer immer es war, stellte für sie eine größere Gefahr dar als für Dash. Doch wenn die Irritation, die sie ganz offensichtlich bei ihm ausgelöst hatte, nun seine Sinne beeinträchtigte? Er war wütend auf sie. Vielleicht war er nicht so vorsichtig, wie er es hätte sein sollen.
Wie viele konnten es sein? Wo waren sie?
Sie atmete tief ein, die Nasenflügel gebläht, wie sie es bei Dash gesehen hatte. Doch ihr fiel nichts Besonderes auf. Sie spürte nicht, wo sich ihre Feinde verbargen, hatte keine Ahnung, von wo sie einen besseren Überblick haben würde.
»Hey Lady, wo ist Dash?« Sie zuckte zusammen, als die männliche Stimme von den Felsen herüberschallte, wo sie Sekunden zuvor die Gestalt entdeckt hatte.
Sie antwortete nicht.
»Jetzt kommen Sie schon. Ich weiß, dass er hier oben ist. Ich muss mit ihm reden. Sagen Sie mir einfach, wo er ist, und alles ist in Ordnung.«
Sie zitterte. Sie spürte, wie der Wind über ihre Haut strich und Angst sie überkam.
Verhalte dich einfach still, wenn du unsicher bist, hatte Dash ihr am Vortag gesagt. Wenn du dich versteckt hast, hast du dich versteckt. Auch wenn die anderen sich sicher zu sein scheinen, wo du bist, besteht immer die Chance, dass es dir gelingt zu verschwinden. Deine beste Verteidigung in einem solchen Fall ist, dich still zu verhalten.
Und das tat sie. Sie rührte keinen Muskel, beobachtete nur die Landschaft um
Weitere Kostenlose Bücher