Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)
dass Jonsey auf dem Weg zu ihr ist. Sie liebt diesen Jungen, Elizabeth. Ich habe ihr ein echt schlechtes Gewissen eingeredet. Sie hat durchgehalten, weil sie es einfach musste. Sie wusste, wenn Jonsey sie so sehen würde, blutüberströmt, schwer verletzt und auch noch tot, würde er es nicht überleben. Ein Jahr später haben sie geheiratet. Solange hat sie gebraucht, um sich wieder zu erholen.«
»Das klingt, als wäre sie sehr stark.«
Dash nickte.
»Simon und diese Frauen.« Er schüttelte den Kopf. »Sie wirken immer so, als würden sie nur darauf warten, dass es irgendwo Ärger gibt. Aber sie sind verdammt gut darin, gründlich aufzuräumen und hinterher ihren Sieg zu feiern. Der Mann hat einen eigenen Harem, allein zu seinem persönlichen Vergnügen, und er ist glücklich damit. Die Mädchen sind gefährlich wie der Teufel und immer bereit, jeden Mann dafür zu belohnen, dem es gelingt, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Aber ein kleiner Wink von Simon genügt, und sie kommen sofort zurück in seine Arme. Sie lieben diesen verrückten Cowboy mehr, als er es manchmal verdient.«
Und so ging es weiter. Zu jedem Mann gab es ein anderes Abenteuer zu erzählen, eine andere Geschichte. Dash kannte die Persönlichkeit von jedem Einzelnen: seine Stärken, seine Schwächen, was er liebte oder hasste.
Elizabeth lehnte sich an Dash und bewunderte nicht zum ersten Mal, mit welcher Ruhe dieser Mann einfach in ihr Leben getreten war und die Führung übernommen hatte. Dieser Mann hatte ihr seine Liebe bereits geschenkt, noch bevor er ihr jemals begegnet war. Er hatte von ihr geträumt, während er im Medikamentenrausch um sein Leben kämpfte, und war aufgewacht, weil er sie im Traum weinen gesehen hatte.
Zum ersten Mal in ihrem Leben verstand Elizabeth, was Liebe bedeutete. Nicht nur seine Liebe zu ihr, sondern auch seine Liebe zu diesen Männern, die gerade ein Lager errichteten und entschlossen waren, erneut an seiner Seite zu kämpfen. Seine Freunde.
Irgendwann schwieg er, sah mit ihr hinunter auf die Lichtung und schnaubte oder lachte, wenn dort unten irgendetwas passierte, und hielt sie dabei die ganze Zeit in den Armen. Simons Frauen halfen natürlich, und das in einer Weise, die Elizabeth tief erröten ließ. Es waren starke, zupackende Frauen, und Simon betrachtete sie wie ein stolzer Vater, während sie den Appetit von vielen der Männer dort unten mehr als anregten. Nur Jonsey ließen sie in Ruhe, und er ging ihnen ebenfalls aus dem Weg.
»Es ist Zeit, dass wir uns vorbereiten«, sagte Dash schließlich mit einem leisen Seufzen. »Morgen Abend brechen wir auf, Elizabeth. In einer Woche kommt Grange zurück. Bist du sicher, dass du dabei sein willst?«
Oh, sie war sich verdammt sicher.
»Absolut, Dash«, erwiderte sie ruhig. »Ich vermisse Cassie. Ich möchte, dass wir es hinter uns haben und meine Tochter in Sicherheit ist. Ich möchte die Sache endgültig zu einem Ende bringen.«
»Dann komm.« Er stand auf und zog sie ebenfalls auf die Füße. »Bringen wir die Jungs auf Vordermann. Sollen sich Simons Ladys um ihre Gelüste kümmern, und danach machen wir uns an die Planung. Wir schnappen ihn uns, Baby, und dann fahren wir nach Hause.«
24
Eine Woche später wurde Elizabeth grob in das Haus gezerrt, das Dash in der kleinen Stadt gemietet hatte, aus der sie vor zwei Jahren geflohen war. Er hielt ihre Handgelenke mit eisernem Griff fest. Sein ganzer Körper vibrierte vor Wut, aber sie war nicht minder sauer.
Ihnen folgten, etwas langsamer, Simon und seine Frauen sowie einige andere aus der Gruppe. Die restlichen Männer hatten sich an strategischen Punkten um das Grange-Anwesen verteilt oder bereiteten mit den beiden bestochenen Wachleuten in Granges Diensten alles vor. Dash und Elizabeth waren durch die Stadt geschlichen, um zu testen, wie es um die Entschlossenheit von Granges Männern, sie zu fassen, stand.
Die Anweisungen, die Dash ihr gegeben hatte, waren klar und eindeutig gewesen. Daher hatte sie damit gerechnet, dass er sauer werden würde, weil sie aus der dunklen Seitenstraße geschlüpft war, um sich zu überzeugen, dass Grange nicht in dem Wagen saß, den sie beobachtet hatte. Sie wusste, dass Dash seinen Ärger unmissverständlich zum Ausdruck bringen würde. Doch mit einer derart heftigen Reaktion hatte sie nicht gerechnet.
Sie war so nah dran gewesen. Beinah war es ihr gelungen, die Identität der beiden Männer in dem Wagen zu überprüfen, als Dash sie gepackt und zuerst
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