Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)
Gemälde entdeckt hatte. »Die Akten sind im Safe.«
»Die Kombination.« Dash ging hinüber zu der dicken Metalltür. »Und verarschen Sie mich nicht, Grange. Elizabeth würde Ihnen mit Vergnügen den Kopf von den Schultern pusten. Es hat mich einige Mühe gekostet, sie davon zu überzeugen, die Sache auf meine Weise zu regeln.«
Elizabeth spielte mit dem Finger am Abzug, während sie Grange mit den Augen anbettelte, ihr einen Vorwand zu liefern abzudrücken. Doch er rückte stattdessen mit der Kombination heraus.
Elizabeth ließ ihn nicht aus den Augen, während sie hörte, wie Merc mit den Männern draußen kommunizierte und Dash die Zahlenfolge in das Tastenfeld eingab. Sie rechnete damit, dass ein Alarm losheulen würde. Sie betete geradezu darum, dass Grange ihr einen Grund gab, ihn zu töten.
»Alles klar.« Elizabeth verzog enttäuscht das Gesicht, als sie Dashs Erfolgsmeldung hörte.
»Er hält dich an der kurzen Leine. Interessant.« Grange grinste. »Sag mal, Elizabeth, wie ist es denn so, es mit einem Tier zu treiben?«
Elizabeth schnaubte. »Ich habe keine Ahnung. Rufen wir doch mal deine kleine Freundin rein und fragen sie.«
Seine Miene versteinerte schlagartig, und in seinen Augen blitzte Wut auf.
»Elizabeth, man spielt nicht mit dem Abzug. Der ist verdammt empfindlich«, warnte Dash sie, während er vorsichtig hinter sie trat. »Merc, lass ihn nicht aus den Augen, während wir schnell die Akten durchsehen. Ich will nur sichergehen, dass wir alles haben, was wir brauchen.«
Elizabeth wandte sich zu Dash um, und dabei entging ihr fast Granges zufriedenes Schnauben.
Sie beobachtete, wie Dash den Aktendeckel öffnete. Die erste Seite ließ ihn erstarren, und nachdem er etwas weitergeblättert hatte, blickte er sie an. Seine Miene spiegelte pures Entsetzen.
»Martaine hat seine kleinen Experimente sehr genossen«, bemerkte Grange mit einem süffisanten Grinsen. »Ich fand sie geradezu genial. Man sagte mir, die Kreaturen, die dabei entstanden sind, besäßen keine Seele. Es seien grausame Killer, denen es Spaß mache, mit ihrer Beute zu spielen. Ich hatte große Hoffnung darauf gesetzt, dass Cassie sich gemäß ihrer DNS entwickeln würde. Martaine hat natürlich dafür gesorgt, dass die Chancen dafür gut stehen.«
Elizabeth hatte das Gefühl, ihr Herz würde stehen bleiben, als sie neben Dash trat.
»Elizabeth.« Sie erstarrte, als sie die Trauer in seinen Augen bemerkte.
»Ich will es sehen«, flüsterte sie. »Ich will wissen, was sie mit meinem Baby gemacht haben.«
Dann beugte sie sich vor, bis sie Martaines Notizen lesen konnte.
Die Kreuzung der DNS von Wolf und Kojote war erfolgreich und nicht annähernd so schwierig, wie ich zunächst angenommen hatte. Ich habe genug dieses einzigartigen Spermas hergestellt, dass die Befruchtung bei einem geeigneten Weibchen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit funktionieren wird. Dane Colder scheint an meinem kleinen Experiment überaus interessiert zu sein. Seine eigene Zeugungsunfähigkeit wie auch seine Einstellung, dass ein Mann töten sollte, wenn es nötig ist, machen ihn zu einem guten Partner. Seiner Meinung nach soll man seine Kinder lehren, sich zu nehmen, was sie brauchen, daher wird es interessant werden, das Kind aufwachsen zu sehen. Ich kann nur hoffen, dass es männlich sein wird.
Drei Monate später.
Die künstliche Befruchtung war noch einfacher, als ich erhofft hatte. Ich frage mich, ob Mrs Colder sich bewusst ist, welches kleine Monster in ihrer Gebärmutter heranwächst. Die ersten Fruchtwasseruntersuchungen zeigen eindeutig, dass die DNS sich nicht verändert hat. Ich muss dafür sorgen, dass ich bei der Geburt anwesend bin, damit ich sämtliche Tests an dem Säugling persönlich vornehmen kann.
Nachdem Elizabeth die erste Seite gelesen hatte, blickte sie auf und starrte Dash entsetzt an. Cassie durfte davon nie etwas erfahren. Genauso wenig wie die Öffentlichkeit. Es gab in den Nachrichten bereits Gerüchte über Experimente mit Kojoten. Es handelte sich dabei um menschliche Tiere, durch deren Züchtung die Wissenschaftler endlich ihr Ziel erreicht hatten, wahre Killer zu erschaffen. Bisher hatte man noch kein Exemplar gefunden, doch die Berichte aus den Labors, die Notizen, die während des Trainings angefertigt worden waren, und die wissenschaftlichen Akten zeugten davon, dass sie existierten. Vollkommen kaltblütig, so seelenlos und blutrünstig wie ihre tierischen Verwandten. Cassie würde es niemals
Weitere Kostenlose Bücher