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Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)

Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)

Titel: Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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einfach ein wenig aus der Übung. Vielleicht konnte Mike ihm ein paar Tipps geben. Verdammt, schließlich war der verheiratet und müsste sich doch mit so etwas auskennen.
    Die Außenbeleuchtung tauchte Elizabeth in ein mildes, geradezu überirdisch wirkendes Licht. Ihr dunkles Haar glänzte, ihre blauen Augen wirkten jetzt dunkler und noch geheimnisvoller. Ihre Lippen waren feucht, da sie immer wieder nervös mit der Zunge darüberfuhr.
    Sie holte tief Luft, und ihre Brüste zeichneten sich deutlich unter der Bluse ab. Sofort musste er an den BH darunter denken: hauchdünn und spitzenbesetzt. So verführerisch.
    Er räusperte sich. »Pizza also?«, fragte er leise. Er war zwar ausgehungert, aber es war nicht eine Mahlzeit, nach der er sich sehnte.
    Elizabeth schluckte hart. »In Ordnung.«
    Beide zuckten zusammen, als Cassie auf dem Rücksitz einen Jubelschrei ausstieß. Dash nickte knapp, bevor er Elizabeths Tür schloss und schnell zur Fahrerseite hinüberging. Die Pizza war kein Problem. An Elizabeth heranzukommen hingegen schon.

7
    »Der Mann ist ein Freund von dir?«
    Nervös sah Elizabeth ihrer Ankunft auf der Ranch der Tolers entgegen. Noch vor kurzer Zeit hatte sie keinerlei Hilfe gehabt, keinen Ausweg gesehen, und nun hatte Dash die Dinge in die Hand genommen und eröffnete ihr Möglichkeiten, die ihr selbst niemals zur Verfügung gestanden hätten.
    Zwei Jahre lang hatte sie sich einzig und allein auf sich selbst verlassen. Sie hatte sich völlig darauf konzentriert, dass Cassie und sie überlebten, was ihnen oft nur mit knapper Not gelungen war, doch bisher hatte sie es immer geschafft. Sie hatte ihre eigenen Entscheidungen getroffen, Cassie allein beschützt und auch die Verantwortung für jede einzelne ihrer Entscheidungen übernommen.
    Jetzt traf Dash die Entscheidungen, und er tat es, ohne sie über die möglichen Folgen zu informieren, falls sich eine davon als falsch herausstellen sollte. Sie fühlte sich, als tapste sie blind über ein ihr völlig fremdes Gelände und hätte keine Ahnung, wohin sie ihre Füße setzen sollte. Sie kannte Mike Toler nicht, wusste nichts über seine Familie, seine Stärken, seine Schwächen, und all das beunruhigte sie zutiefst.
    Sie beobachtete Dash, der völlig entspannt und selbstsicher hinter dem Steuer saß und alles unter Kontrolle zu haben schien. Wie sehr sehnte sie sich danach, die Situation in der gleichen Weise beherrschen zu können, wie er es offensichtlich tat. Sein hartes Gesicht wurde von der Beleuchtung des Armaturenbretts sanft erhellt, und er erschien fast wie aus einer anderen Welt. Das künstliche Licht verlieh seinen Zügen starke Kontraste, und als er zu ihr hinüberblickte, glühten seine Augen geradezu.
    »Mike ist ein Kamerad«, sagte Dash einfach und zuckte die breiten Schultern.
    Harte, muskulöse Schultern. Sie hatte das feste Fleisch am Morgen berührt, ihre Nägel hineingegraben, während er ihren Mund erobert hatte. Allein der Gedanke daran ließ ihre Fingerspitzen kribbeln. Der Wunsch, ihn erneut zu schmecken, ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen.
    »Das reicht mir nicht als Erklärung, Dash.« Sie verdrängte die Erinnerung an das erotische Intermezzo. Sie durfte sich jetzt nicht ablenken lassen. Cassies Leben war viel zu wichtig. »Auch Freunde sind nicht immer zuverlässig.«
    »Deswegen habe ich wahrscheinlich auch keine.« Es klang nicht bitter oder bedauernd, lediglich wie eine Feststellung. »Wir haben zusammen in Afghanistan gekämpft. An der Front merkt man schnell, mit wem man es zu tun hat. Mike würde niemals ein Kind verraten. Dafür hat er viel zu oft sein Leben aufs Spiel gesetzt, um eines zu retten. Und auch mir würde er nie in den Rücken fallen. Er verdankt mir sein Leben.«
    Es waren Fakten. Sonst nichts. Seine Stimme klang nicht im Entferntesten emotional. Zwischen den Zeilen schwang höchstens Respekt mit. Elizabeth dachte an die Menschen, von denen sie einmal geglaubt hatte, dass sie ihre Freunde waren. Menschen, die ihr wichtig gewesen waren und bei denen sie überzeugt gewesen war, auch ihnen wichtig zu sein. Sie hatte sie geliebt. Rückhaltlos. Niemals hatte sie deren Aufrichtigkeit ihr gegenüber infrage gestellt. Doch schnell hatte sie lernen müssen, dass selbst ihre Sandkastenfreunde sich schon bei den kleinsten Schwierigkeiten zurückgezogen hatten.
    Und jetzt saß Dash neben ihr und fuhr zu einem Mann, mit dem er im Krieg gewesen war und auf dessen Loyalität und Ehre er sich völlig verließ.

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