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Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)

Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)

Titel: Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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Für Elizabeth ergab das keinen Sinn.
    »Wie kannst du dir so sicher sein?« Es war ihre größte Angst. Ein neuerlicher Verrat konnte ihre Tochter das Leben kosten. »Du vertraust diesem Mann Cassies Leben an.«
    »Ich vertraue ihm auch mein eigenes an.« Er warf ihr einen ernsten Blick zu. »Man geht nicht zusammen mit einem anderen Mann ein Jahr lang durch die Hölle, ohne mitzubekommen, aus welchem Holz er geschnitzt ist, Elizabeth. Mike ist ein guter Mensch. Er wird uns nicht hängen lassen.«
    »Und du erwartest von mir, dass ich dir das einfach so abnehme.« Sie sprach leise, da Cassie auf dem Rücksitz wach war. Offenbar hatten ihre sonst so perfekt funktionierenden Alarmglocken sie an diesem Tag im Stich gelassen, denn auch sie war eingeschlafen, bis Dash sie beide geweckt hatte. Dabei hatte sie unbedingt seinen Plan mit ihm besprechen wollen.
    »Die Fee sagt, es ist okay, Mama«, meldete sich Cassie beruhigend von der Rückbank.
    Gequält schloss Elizabeth die Augen, während sich ihr Magen verkrampfte. Sie wünschte sich so sehr, dass Cassies Fee recht behielt, wer immer das auch war. Auf der anderen Seite wurde ihr diese Fee auch langsam unheimlich. Als sie vor zwei Tagen aus dem Keller hinauf zu ihrer Wohnung gegangen waren, hatte Cassie ihr zugeflüstert, die Fee wolle nicht, dass sie dorthin zurückgingen.
    Bitte, Mama. Die Fee sagt, wir sollen hier unten bleiben. Wir sollen warten. Ich will da nicht rauf.
    Hatte Cassie irgendwie geahnt, dass ihre Feinde sie dort bereits erwarteten?
    Elizabeth wusste, dass Kinder eine Art sechsten Sinn besaßen, den sie später verloren, wenn sie erwachsen wurden. Sie hatten die Fähigkeit, Dinge zu sehen und zu spüren, die ihre Eltern oft nicht begreifen konnten. War die Fee nur ein Mittel, um dies zu erklären?
    »Sag der Fee, dass ich ihr dankbar bin, Cassie.« Sie wandte sich um und lächelte ihre Tochter an. »Aber Mama muss ganz sicher sein. Erwachsene haben nämlich keine Feen, die ihnen den richtigen Weg zeigen.«
    Mit großer Ernsthaftigkeit sah Cassie sie an. »Du kannst meine Fee benutzen, Mama. Ich werde dir einfach erzählen, was sie denkt.«
    Wie sollte Elizabeth damit umgehen? Cassie gelang es immer wieder, sie zu überraschen.
    »Danke, Schätzchen, aber Mama braucht im Moment mehr als die Meinung einer Fee. Okay?« Sie achtete darauf, dass ihre Stimme sanft klang. Sie wollte Cassie nicht verletzen und ihr nicht das Gefühl vermitteln, dass ihre Mutter schon vor langer Zeit den Glauben an Feen verloren hatte.
    »Ich versteh schon, Mama.« Cassie lehnte sich in ihren Sitz zurück, ihr Lächeln strahlte buchstäblich durch die Dunkelheit. »Du kannst ja mit Dash darüber sprechen. Ich weiß jedenfalls, dass alles gut wird.«
    Unwillkürlich ballte Elizabeth die Fäuste, während sie wieder nach vorn sah. Es schneite immer noch, wenn auch nicht mehr so heftig wie zuvor. Die Straße war wie ausgestorben, der Übergang zur Landschaft um sie herum kaum zu erkennen. Alles schien eine einzige weiße Fläche zu sein.
    Sie hasste es einfach, nicht genau zu wissen, was auf sie zukam, hasste die Unsicherheit. Sie kannte diesen Farmer nicht, diesen ehemaligen CIA-Agenten, zu dem Dash sie brachte. Sie kannte ja nicht einmal Dash. Trotzdem war sie gezwungen, ihm zu vertrauen, weil ihr einfach nichts anderes übrig blieb.
    »Warum vertraust du mir eigentlich, Elizabeth?«, fragte er plötzlich. »Du hättest das Motel verlassen können, während ich unter der Dusche war. Du hättest alles Mögliche versuchen können, um mir zu entkommen, und wahrscheinlich hättest du es auch getan, wenn du es für nötig gehalten hättest. Warum bist du geblieben?«
    Dashs Stimme klang freundlich, wenn auch dunkel und fordernd. Aber sein sanfter Ton war wie Balsam auf ihrer wunden Seele.
    Immer wieder fuhr sie sich mit den Fingern durchs Haar. Er hatte ihr nichts getan, als er die Möglichkeit dazu gehabt hatte. Er hatte einen Menschen für sie getötet. Er war ihr durch einen Schneesturm gefolgt und hatte die Männer abgehängt, die hinter ihr und Cassie her waren. Er hatte mit Cassie um Schokoriegel gefeilscht und monatelang eine ganze Kiste voller Kleidung für sie beide mit sich herumgeschleppt, weil er wusste, dass sie nicht mehr viel besaßen. Er hatte ihrer Tochter ein Fahrrad gekauft, ihr einen Mantel geschickt und so viele Dinge getan, schon bevor er sie aufgespürt hatte, um Cassies und ihr Leben ein wenig leichter zu machen. Sie musste das Risiko einfach eingehen.
    »Du

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