Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)
Haar nach hinten warf.
Dann sah sie die beiden misstrauisch aus schmalen Augen an. Sie stützte die Hände in ihre schmalen Hüften, die durch die enge Jeans und die schwarze Bluse noch betont wurden.
»Was führt ihr beiden im Schilde?«
Cassie machte sofort große, runde Augen, sprang vom Bett und warf sich ihrer Mutter in die Arme.
Mit Leichtigkeit fing Elizabeth sie auf, und ein Lächeln glitt über ihr Gesicht, obwohl ihre Miene immer noch skeptisch war. Trotzdem ließ sie sich von ihrer Tochter einen überschwänglichen Kuss auf die Wange geben und revanchierte sich voller Wärme.
»Haben wir nicht schöne Sachen bekommen, Mama?« Cassie lehnte sich ein Stück zurück, damit Elizabeth ihren samtigen grauen Pullover bewundern konnte. »Dash hat einen tollen Geschmack, oder?«
Dash beobachtete die beiden, während er aufstand, die Taschen vom Bett nahm und kurz seine Schultermuskeln anspannte, um zu spüren, ob sich das Messer in der Lederscheide immer noch griffbereit zwischen seinen Schulterblättern befand.
»Ja. Dash hat einen guten Geschmack.« Sie ließ ihre Tochter zu Boden gleiten und legte ihr einen Arm um die Schultern. »Zieh jetzt deinen Mantel an, Cassie. Ich denke, Dash will aufbrechen.« Ihre Stimme wurde merklich kühler. »Aber du solltest vorher noch einmal auf die Toilette gehen. Wir haben wahrscheinlich eine längere Fahrt vor uns.«
Cassie hüpfte davon, und ihre Mutter sah ihr nach. Als sich die Badezimmertür hinter dem kleinen Mädchen schloss, wandte sich Elizabeth wieder zu Dash um.
»Keine Schokoladenriegel«, sagte sie, während sie sich auf die Bettkante setzte, um die Stiefel zuzuschnüren, die Dash ihr besorgt hatte. »Sie wird dann völlig überdreht und isst nichts anderes mehr. Im Moment sind Vitamine sehr viel wichtiger.«
Dash wusste, dass Elizabeth sein Gespräch mit Cassie auf keinen Fall belauscht haben konnte. Nachdem sie fertig war, hob Elizabeth den Kopf und musterte sein fragendes Gesicht.
»Sie verhandelt immer um Schokoriegel, Dash. Und was hat sie dir als Gegenleistung versprochen?« Er beobachtete, wie sie die Lippen aufeinanderpresste, als müsste sie sich ein Grinsen verkneifen. »Glaub ihr kein Wort. Sie kennt keineswegs die Geheimnisse des Universums oder uralte Zaubersprüche der Druiden. Sie glaubt es nur.«
Amüsiert dachte er, dass sie ihm etwas Derartiges gar nicht angeboten hatte. Doch ihm war auch klar, dass Cassie ein viel größeres Ziel verfolgte, als nur ein paar Schokoladenriegel zu ergattern. Die kleine Verschwörerin wollte sich ein bisschen als Kupplerin betätigen.
Er schüttelte den Kopf, während Elizabeth aufstand und die Stirn runzelte.
»Also?«, fragte sie neugierig. »Was war es?«
Er zuckte die Achseln. »Ich darf es nicht sagen. Du weißt doch: Schokoladengeheimnisse sind heilig.«
Elizabeth schnaubte. Glücklicherweise kam Cassie in diesem Moment wieder aus dem Badezimmer gestürmt. Schnell wandte sich ihre Mutter ihr zu, um ihr noch die Hände zu waschen, noch einmal die Locken zu kämmen und ihr in den Mantel zu helfen. Dabei plapperte Cassie die ganze Zeit.
»Fahren wir wirklich auf eine Ranch, Dash?« Voller Begeisterung sah sie zu ihm auf. »Ich bin noch nie auf einer Ranch gewesen.«
»Ja, es ist eine richtige Ranch, Cassie.« Er öffnete die Tür.
Draußen lag der Schnee sechzig Zentimeter hoch, und es schneite immer noch.
»Jetzt komm, Schnattermäulchen.« Er nahm sie auf den Arm und schob beim Gehen den Schnee zur Seite, damit Elizabeth ihm leichter folgen konnte.
»Ich habe Hunger, Dash«, erklärte Cassie, als er sie auf dem Rücksitz des Hummer festschnallte, und sah ihn mit großen Augen an. »Können wir irgendetwas zu essen besorgen? Ich möchte eine Pizza.«
Er warf Elizabeth einen Blick zu und bemerkte ihren überraschten Gesichtsausdruck.
»Lass uns erst mal losfahren, Süße«, meinte er schmunzelnd. »Dann werden wir sehen, was deine Mutter für das Beste hält.«
Er schloss die hintere Tür, öffnete die Beifahrertür für Elizabeth, umfing ihre Taille und hob sie auf den hohen Sitz. Er erinnerte sich, dass er sie am Abend zuvor allein hatte einsteigen lassen. Sie versteifte sich in seinen Armen, nahm seine Hilfe jedoch an. Als er ihr den Anschnallgurt umlegte, sah sie ihn verwundert an.
»Manchmal erinnere ich mich an meine Manieren.« Er räusperte sich, drückte den Gurt ins Schloss und nahm sich vor, in Zukunft öfter daran zu denken. Er hatte sich alles selbst beigebracht und war
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