Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)
hast einige Argumente auf deiner Seite.« Elizabeth verschränkte die Finger. »Aber trotzdem kenne ich diesen Mann nicht. Es fällt mir nicht leicht, einfach so zu vertrauen, Dash. Nicht nach allem, was geschehen ist.«
»Dann vertrau mir«, schlug er vor. »Das kannst du, Elizabeth. Und das weißt du auch.«
Sie starrte hinaus in das Schneegestöber und versuchte sich zusammenzureißen, während er behutsam von der Straße abbog und unter einem Schild hindurchfuhr, auf dem Bar T Ranch stand. Jetzt waren es nur noch ein paar Kilometer, bis sie sich vielleicht wieder in einer lebensgefährlichen Situation befanden. Sie wappnete sich gegen diese Möglichkeit, obwohl ihr bewusst war, dass sie keine andere Wahl hatte, als Dash zu vertrauen.
Die Digitalziffern im Armaturenbrett zeigten neun Uhr. Für die Fahrt, die eigentlich eine Stunde dauerte, hatten sie drei gebraucht, einschließlich eines kurzen Haltes, um Cassie eine Pizza zu kaufen – die im Übrigen Elizabeth jetzt wie ein Stein im Magen lag.
»Zieh deinen Mantel an, Cassie.« Elizabeth achtete auf einen möglichst ruhigen Ton in ihrer Stimme. Falls sie fliehen mussten, war es wichtig, dass ihre Tochter etwas Warmes am Leib trug.
Als Dash seine Hand zwischen den Sitz und die Tür gleiten ließ, versteifte Elizabeth sich sofort. Dann zog er die Waffe mitsamt dem Holster aus dem Seitenfach und hielt sie Elizabeth hin, die ihn entsetzt anblickte.
»Ich würde niemals dein Leben aufs Spiel setzen«, sagte er sanft. »Aber es ist wichtig, dass du mir vertraust, Elizabeth. Wie du siehst, vertraue ich dir auch.«
Sie starrte auf die Waffe, bevor sie wieder zu ihm aufsah.
»Würdest du von einem Kameraden verlangen, dass er dir blindlings folgt?«, fragte sie ihn schließlich ernst. »Würdest du erwarten, dass er dir einfach folgt, ohne jede weitere Erklärung deines Plans, den du hoffentlich hast?«
Er schwieg eine Weile, legte den Revolver auf die Mittelkonsole, umfasste mit beiden Händen das Lenkrad und lenkte den Hummer langsam durch den dreißig Zentimeter hohen Schnee.
»Es besteht die Möglichkeit, dass ich Cassie und dich an einen sicheren Ort bringen kann, zu dem Grange absolut keinen Zutritt hat und ihn sich auch nicht verschaffen kann. An diesem Ort wird Cassie so sicher sein wie das Gold in Fort Knox.«
Elizabeth atmete tief durch. Es war genau das, wofür sie immer gebetet hatte. Nicht mehr und nicht weniger. Aber der Ton in seiner Stimme verriet ihr, dass die genaueren Details ihr vielleicht nicht so gefallen würden.
»Wo befindet sich dieser Ort?«
Er warf ihr einen Blick zu. »Das möchte ich lieber nicht sagen, bevor ich mir nicht ganz sicher bin, Elizabeth. Wir brauchen dafür einen Platz, der keine Ohren hat, und mehr Zeit, als sie uns in dieser Situation zur Verfügung steht. Ein Soldat würde das verstehen. Er würde auch verstehen, dass es Leute gibt, denen ich vertraue, und wie wichtig diese Kontakte sind, selbst wenn er sie nicht kennt. Ein Soldat würde verstehen, dass ein Kommandant verdammt genau weiß, was er tut, und dass er seinen Plan im Detail erklären wird, sobald er sicher ist, dass er auch funktioniert.«
Elizabeth biss die Zähne aufeinander. Sehr fest. Sollte er doch zum Teufel gehen mit seiner Geheimnistuerei.
Sie schluckte den Fluch herunter, der ihr auf der Zunge lag, wandte sich von Dash ab und starrte verärgert aus dem Fenster. Er hatte recht. Aber das musste ihr ja verdammt noch mal nicht auch noch gefallen.
»Oh Mama. Dash ist gut …« Cassie war deutlich anzuhören, dass es sie außerordentlich beeindruckte, wie leicht es Dash gelungen war, den Spieß umzudrehen – und das bei ihrer Mutter, die sie selbst noch nie hatte überlisten können, und es wohl auch nie schaffen würde. Elizabeth registrierte ihre Bewunderung voller Wärme, obwohl sie immer noch sauer auf Dash war.
Sie schnaubte. »Erinnerst du dich daran, dass ein Mensch auch größenwahnsinnig werden kann, Cassie?«, erkundigte sie sich mit fester Stimme. »Dash ist auf dem besten Weg dahin.«
»Oh, oh«, trällerte Cassie an Dash gewandt. »Vergiss bloß nicht, was ich dir vorhin gesagt habe.«
Elizabeth warf Dash einen neugierigen Blick zu.
»Größenwahnsinnig also?«, murmelte er anzüglich, sodass nur sie es hören konnte. »Elizabeth, du hast ja keine Ahnung.« Dann sagte er zu Cassie: »Ich werde deinen Rat befolgen, Schätzchen, sobald sich mir die Gelegenheit dazu bietet. Hast du deinen Mantel an? Wir sind gleich da.«
Heiß
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