Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)
den beiden und stellte sich neben Dash, während die Beifahrertür des Geländewagens langsam geöffnet wurde. Dann waren leise Stimmen zu hören. Dash hatte Mikes Tochter und seine Frau im Laufe der Jahre schon öfter gesehen. Beide waren freundlich und sanft – genau das, was Cassie und Elizabeth jetzt brauchten.
»Wie schlimm ist es, Dash?«, fragte Mike und meinte Cassies nervlichen Zustand.
Dash seufzte tief. »Bisher hat sie sich gut gehalten. Männer jagen ihr allerdings Angst ein. Besonders große Männer, soweit ich es mitbekommen habe. Trotzdem hat sie sich mir gegenüber schnell geöffnet. Ich hatte noch keine Zeit, mich eingehend mit Elizabeth darüber zu unterhalten, was genau passiert ist. Ich hoffe, ich kann das nachholen, während wir hier sind.«
Dash fragte sich, ob es ihm gelingen würde, seine Wut unter Kontrolle zu halten, falls seine Befürchtungen sich bewahrheiten sollten. Hatte Grange Cassie angerührt, bevor er sie in das Schlafzimmer gesperrt und Elizabeth die Möglichkeit gegeben hatte, sie zu retten? Falls es so war – das schwor sich Dash im Stillen – würde er den Mann vor seinem Tod dafür büßen lassen.
Dash atmete tief durch. Sein Durst nach Rache ließ ihn zittern. Mike war ein guter Vater, und seine Frau und sein Kind bedeuteten ihm alles im Leben. Dash wusste, dass Mike den Zorn, der in ihm tobte, vollkommen nachfühlen konnte.
Der andere Mann war fast genauso groß wie Dash, hatte kurzes hellbraunes Haar und graue Augen. Er war nicht ganz so breit und muskulös wie Dash, aber ohne Frage konnte er sich im Kampf behaupten. Er war ein verdammt guter Soldat und überaus vertrauenswürdig. Ein anständiger Kerl, der schon für das Kind eines Fremden töten würde. Für das Kind eines Freundes würde er den Feind mit bloßen Händen in der Luft zerreißen. Da war er Dash sehr ähnlich. Seine Loyalität war unerschütterlich.
»Vielen Dank, dass du uns aufnimmst«, sagte Dash leise, während Elizabeth und Cassie endlich aus dem Hummer kletterten. »Die beiden brauchen unbedingt ein wenig Ruhe. Ich hoffe, wir machen dir nicht allzu viele Umstände.«
»Überhaupt nicht.« Mike schüttelte den Kopf. »Ihr seid hier sicher, bis wir geklärt haben, was eigentlich los ist und wie wir damit umgehen werden. Soviel ich bisher weiß, fehlen uns noch eine Menge Informationen, Dash. Irgendwie passt das alles nicht zusammen.«
Das Gefühl hatte Dash ebenfalls.
»Kommt ins Haus«, schlug Mike vor, während sie langsam hinüber zu den Frauen gingen.
Cassie klammerte sich an die Hand ihrer Mutter, doch jetzt, da Mica mit ihr redete, schien sie sich etwas zu entspannen. Mikes Tochter war gerade zehn geworden. Sie war ein süßes Mädchen mit lebhaften grauen Augen, die glücklich strahlten.
»Hey Dad. Cassie hat auch von den Katzenmenschen gehört«, rief Mica plötzlich. »In den Nachrichten heute Abend war wieder ein Interview«, sagte sie zu Dash. Das kleine Mädchen verfolgte sämtliche Berichte über die Breeds. »Ich finde die so cool. Und Taber sieht wirklich gut aus.«
»Er ist ein Tiger-Breed.« Cassie sah zuerst zu Mike, dann zu Dash. »Er ist erst fünfundzwanzig, aber er scheint einer ihrer Anführer zu sein. Ich wette, er ist echt nett …«
»Taber ist tatsächlich sehr nett.« Mike lächelte dem kleinen Mädchen zu. »Ich habe ihn und Kane Tyler im vergangenen Sommer kennengelernt. Die beide machen ihre Sache wirklich gut.«
Cassie schien ziemlich beeindruckt zu sein und sah nachdenklich zu Mike auf.
»Kane Tyler spricht nicht gern in der Öffentlichkeit.« Cassie runzelte die Stirn und betrachtete Mike, während sie seine Antwort überdachte. »Er macht es genau wie Dash. Er überlegt sich genau, was er sagt. Deswegen ist er besser.«
Überrascht sahen die vier Erwachsenen auf Cassie hinab. Mike lachte leise. »Da hat sie durchaus recht.« Er schlug Dash auf die Schulter. »Ich frage mich, was Kane dazu sagen würde, dass ein achtjähriges Mädchen ihn so leicht durchschaut.«
Cassie drängte sich dichter an ihre Mutter, umfasste ihre Hüften und sah zu Mike auf. »Nur weil ich klein bin, heißt das noch lange nicht, dass ich ein Baby bin.«
»Cassie.« Elizabeth klang entschieden. »Mr Toler ist unser Gastgeber, und ich glaube nicht, dass er dich für ein Baby hält.«
Sie entschuldigte sich nicht für Cassies Benehmen. Das war auch gar nicht nötig. Aber sie machte ihrer Tochter angemessen klar, dass sie gerade über die Stränge geschlagen hatte.
»Ich finde
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