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Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)

Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)

Titel: Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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Frau zogen sich diskret zurück, während Dash zum Bett kam, sein Blick schmerzerfüllt.
    »Cassie.« Er setzte sich neben sie. »Du hast gelauscht, nicht wahr?«
    Cassie versteifte sich in den Armen ihrer Mutter, dann nickte sie zögernd.
    »Du hast also gehört, was ich bin. Ist es so?«, fragte er sanft.
    Wieder nickte Cassie.
    »Als ich noch sehr jung war, Cassie, nicht viel älter als du, bin ich aus den Laboren geflüchtet – weil ich kein Tier bin. Ich wusste, dass ich es verdient hatte, zu leben und frei zu sein. Genau wie du. Du bist ein perfektes, wunderhübsches kleines Mädchen. Genauso schön wie deine Mama. Aber du musst auch daran glauben. Erinnerst du dich? Du hast mir das einmal in einem Brief geschrieben. Wenn man an etwas glaubt, dann ist es so wirklich wie der Sonnenschein. Erinnerst du dich daran, Cassie?«
    »Mama hat das mal zu mir gesagt.« Sie bekam plötzlich Schluckauf.
    »Und lügt deine Mama dich an, Cassie?« Er strich ihr sanft übers Haar und legte gleichzeitig seinen stahlharten Arm um Elizabeths Schultern. Er war heiß und stark. Gott, wie sehr sie diese Kraft im Moment brauchte.
    »Mama lügt nie«, erklärte Cassie.
    »Nein, das tut sie nicht.« Er zog die beiden in seine Arme und hielt sie einfach fest, beschützte sie. »Und ich werde das auch nicht tun, Cassie. Niemals. Aber jetzt musst du mir ganz genau erzählen, was an diesem Abend damals passiert ist. Bevor ich nicht alles darüber weiß, kann ich dich und deine Mama nicht sicher beschützen. Du musst mir unbedingt alles sagen, woran du dich noch erinnerst.«
    Als Elizabeth seine Worte hörte, wusste sie, dass sie mit Cassies Erinnerungen an jenen Abend nicht würde umgehen können. Aber sie schwieg und versuchte, sich in sich selbst zurückzuziehen, einen gewissen Abstand dazu aufzubauen, um für ihre Tochter stark zu bleiben.
    Dane hatte Grange eine erschreckend hohe Summe Geld geschuldet. Dane hatte ihn bereits erwartet, als der andere Mann im Haus eingetroffen war. Er hatte Cassie über ihre Abstammung aufgeklärt, hatte sie beschimpft und ihr immer und immer wieder gesagt, dass sie ein kleines Tier sei, dass sie eingesperrt werden müsse wie alle anderen Tiere auf der Welt. Er hatte ihr erzählt, dass ihre Mutter sie nun nicht mehr würde haben wollen und sie nicht mehr lieben könnte. Cassie würde sich doch sicher daran erinnern, dass ihre Mutter kein Haustier im Haus haben wollte, und wie glaubte sie denn wohl, würde ihre Mutter sich fühlen, wenn sie erführe, dass Cassie nichts anderes sei als so ein Tier?
    Cassie hatte geweint, als Grange wegen des Geldes aufgetaucht war. Und dann hatte Dane ihm etwas sehr viel Wertvolleres angeboten: ein Breed-Kind. Auf natürlichem Weg gezeugt und ohne die genetischen Mängel, die die anderen Breeds unfruchtbar machten. Sie war noch formbar und geeignet für die Zucht. Um Grange zu überzeugen, hatte er Cassie das Nachthemd heruntergerissen und ihm das Mal auf der Schulter gezeigt. Das gleiche Mal, das in den hochgeheimen Akten beschrieben war, die Martaine ihm Jahre zuvor gegeben hatte.
    Grange war begeistert gewesen. Aber ihm war auch klar gewesen, dass Dane niemals einfach so seine Tochter verkaufen konnte. Damit würde er nirgendwo durchkommen. Also hatte Grange Cassie befohlen zuzusehen. Sie sollte lernen, wie vollkommen einfach es war, einen Menschen zu töten. Dies sei eine der ersten Lektionen von vielen, die er ihr erteilen würde, hatte er gesagt. Dann hatte er ihren Vater vor ihren Augen erschossen.
    Cassie weinte, während sie den beiden erzählte, was geschehen war, und Elizabeth unterbrach sie nicht. Ihr Schluchzen war herzzerreißend, aber auch befreiend. Endlich durfte Cassie sich all das von der Seele reden, was an jenem Abend geschehen war. Und auch Elizabeth tat es gut, nun alles zu wissen.
    Als Cassie fertig war, wiegte Elizabeth sie beruhigend, sang ihr ein Schlaflied und ließ es zu, dass Dash sie beide im Arm hielt. Schließlich fielen dem erschöpften Mädchen die Augen zu.
    Elizabeth legte sie ins Bett und strich ihr mit zitternden Fingern die dunklen Locken aus dem Gesicht.
    »Ich werde bald aufwachen«, flüsterte sie heiser. »Ich werde in meinem Haus aufwachen, in meinem Bett und begreifen, dass dies alles nur ein fürchterlicher Albtraum gewesen ist.«
    Hinter ihr seufzte Dash und erhob sich. »Wenn du das tust, dann weck mich bitte auch«, sagte er leise. »Und dann erkläre mir, wieso ich neben dir im Bett liege. Denn ich werde dich nicht gehen

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