Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)
ans Bett, bis alles vorbei ist. Dieses Geräusch macht mich verdammt hart.«
»Der Paarungsrausch lässt nach«, bemerkte sie.
»Erzähl das mal meinem Schwanz.« Er stand von seinem Stuhl auf, und tatsächlich war da eine Beule in seiner Jeans. Dick. Schwer. Ihr Mund wurde wässrig. »Und hör auf, mich so anzuschauen. Schreib deine Liste, und wir fahren los.«
Herrisch, genau das war er. Harmony sah zu, wie er vom Tisch wegging, völlig bei der Sache trotz des Ständers, der seine Jeans ausbeulte. Und er war auch bereit, mit ihr zusammenzuarbeiten. Das gefiel ihr. Sie hatte das nicht erwartet, aber es gefiel ihr. Ihr Blick folgte ihm und verweilte auf seinem breiten Rücken, als er sich von ihr abwandte, und sie spürte, wie etwas in ihrer Brust noch weicher wurde.
Sie liebte ihn.
Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. Einen Moment lang hätte sie schwören können, dass sie sogar Sterne sah.
Sie liebte ihn.
Es war höchstwahrscheinlich das schwächendste und doch auch das stärkendste Gefühl, das sie je in ihrem Leben empfunden hatte. Deshalb war sie nicht in der Lage gewesen, ihn zu verlassen. Obwohl sie wusste, welche Gefahr sie in sein Leben brachte, welchen Herzschmerz sie vorausgesehen hatte, konnte sie nicht gehen, weil sie sich in jener ersten Nacht in ihn verliebt hatte.
Als er sie berührte, als wäre sie etwas Schönes, etwas Zerbrechliches und etwas, das man schätzen musste. Als er ihr seine verruchten Wünsche ins Ohr flüsterte und sie sich wie die Frau gefühlt hatte, die sie nie gewesen war, hatte sie sich in ihn verliebt.
»Harmony, wenn du mich weiter so anschaust, muss ich dich noch einmal nehmen, und es ist schon kurz vor Tagesanbruch. Stell die Liste zusammen und lass uns aufbrechen. Ich will die Sache hinter uns bringen.«
»Ein Quickie …«
»Du hattest schon deinen Quickie«, knurrte er, und sein düsterer Befehlston ließ sie innerlich schmelzen. »Ich will die ganze Nacht. Zur Hölle. Ich will dich für immer. Also lass uns die Sache hinter uns bringen.«
22
Das Scharfschützengewehr überraschte sie.
Harmony wusste, dass Lance in Chicago beim SWAT gewesen war. Ihr war sogar bekannt, dass er Scharfschütze war. Doch als er das Gewehr aus dem Koffer nahm und begann, es zusammenzusetzen, konnte sie nur staunen.
Er behandelte die Waffe wie einen Teil von sich selbst – vertrauensvoll und sicher bei jeder Bewegung, mit der er die verschiedenen Teile reinigte und dann an ihren Platz steckte.
Sie beobachtete seinen Gesichtsausdruck, während er an dem kleinen Tisch des Hotelzimmers arbeitete, für das sie sich letztendlich entschieden hatten. Sein Gesicht war entschlossen, gefasst, entspannt. Keine Falte zeigte sich auf seiner breiten Stirn, kein Anzeichen des Zorns presste seine Lippen zusammen.
Während sie auf dem Zustellbett im Zimmer ihre eigenen Waffen säuberte und überprüfte, wurde ihr klar, dass sie manche Seiten von Lance vielleicht noch nicht gut genug kannte. Vielleicht fürchtete sie sich auch, diese Seiten kennenzulernen.
Er war ein vielschichtiger Mann mit Tiefgang und unendlicher Geduld. Sie hatte noch nie einen Mann getroffen, der so geduldig war und doch so viel innere Stärke besaß. Anders als Breed-Männchen stellte Lance seine Dominanz und seine Kraft nicht zur Schau. Er wendete sie an, wenn es nötig war, wenn klar war, dass er mit kühler Logik oder Geduld nicht zu dem Ergebnis kommen würde, das er erreichen wollte. Aber er hatte nicht das Bedürfnis, irgendjemanden mit dieser Dominanz zu beeindrucken.
Aber jetzt bekam sie zum ersten Mal in voller Ausprägung den Krieger in ihm zu Gesicht, auf den sie bisher nur flüchtige Blicke erhascht hatte. In seinem Gesicht und dem kühlen Blick seiner blauen Augen erkannte sie einen Mann, der keine Skrupel hatte, jenen letzten Schritt zu tun, um etwas durchzusetzen, was er für notwendig hielt.
Ein seltsames, erregendes Prickeln durchfuhr ihren Körper, als ihr bewusst wurde, dass er in einigen Dingen, vielleicht in vielen Dingen, stärker war als sie. Stärker als die Breeds, die sie kannte. Er war ein Mann, der die Gesetze des Landes verstand und an sie glaubte. Aber er war auch ein Mann, der verstand, dass selbst diese Gesetze Grenzen hatten.
Heute Nacht würden für sie Gesetze nicht existieren. Und das bedauerte sie. Sie hatte nicht beabsichtigt, ihn in ihre Welt hineinzuziehen.
Sie riss den Blick von ihm los, senkte den Kopf und konzentrierte sich darauf, ihre eigene Waffe zu reinigen und sich
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