Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)
»Ich dachte, ich hätte im Rückspiegel in der Ferne den Heli-Jet gesehen. Aber es hätte auch ein normales Flugzeug sein können oder auch nur ein verdammter Schatten. Aber wir wurden verfolgt.«
Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper und atmete tief durch. Gott, sie hasste es, wie all diese Gefühle unkontrolliert auf sie einstürzten. Als würde es nun, wo sie einmal damit begonnen hatte zu fühlen, nie wieder aufhören. »Das ist noch ein Grund mehr, Dane zu kontaktieren. Er wird wissen, wo er uns verstecken kann …«
»Ich brauche keinen Exliebhaber von dir, um meine Partnerin und mein Kind zu beschützen«, erklärte er grimmig. »Besteh nicht darauf, Harmony, denn du wirst verlieren.«
»Geht es also darum?« Sie stand verwundert vor ihm. »Du willst seine Hilfe nicht annehmen, weil ich mit ihm geschlafen habe?«
»Ich bin vollkommen fähig, meine Partnerin und mein Kind selbst zu beschützen«, informierte er sie, wobei seine Stimme tiefer wurde. Er blieb geduldig, aber sein Blick verhärtete sich. »Wir holen die Unterlagen und bringen sie zu Braden. Dann werden wir wissen, wie wir mit Jonas umgehen müssen.«
Männer! Sie starrte Lance verwirrt an.
»Lance, ich zweifle nicht daran, dass du in der Lage bist, uns zu beschützen. Aber wir brauchen einen Platz, wo das Baby ungestört zur Welt kommen kann. Danach können wir uns um den Rest kümmern.«
»Verdammt noch mal, Harmony. Ich verstehe, dass du dem Bastard aufgrund deiner Erfahrungen vertraust, aber wir machen das auf meine Weise, nicht auf seine.«
»Ich bezweifle nicht, dass du …«
»Tja, tut mir leid, aber so hört es sich an«, fuhr er sie an.
»Du riskierst Menschenleben«, flüsterte sie verzweifelt. »Das können wir nicht machen, Lance.«
»Ich würde noch viel mehr riskieren, wenn es um deine verdammte Sicherheit geht.« Ein Anflug von Ungeduld färbte seine Stimme. »Wenn es den ersten Löwen-Breed noch gibt, dann wird sein Aufenthaltsort nicht in den Dateien stehen. Wenn das Council jemals einen Hinweis darauf gehabt hätte, wo Leo ist, hätte es zugeschlagen. Ein paar machtgierige Council-Wissenschaftler hätten nicht auf einer solchen Information gesessen, ohne sie zu benutzen.«
Er saß ganz ruhig da, gebieterisch, entschlossen, dass diese Sache nach seinem Willen ablaufen würde, Punkt. Einen Moment lang hätte Harmony beinah nachgegeben.
Dann blitzten wieder die Gesichter der Babys in den Labors vor ihren Augen auf. Wie sie nach Aufmerksamkeit schrien, nach Wärme. Sie kannten keine Wärme, kannten keine Liebe oder sanfte Berührungen. Und dieses Schicksal erwartete auch ihr eigenes Kind, wenn das Council sie schnappte – das oder der Tod.
Sie straffte die Schultern. »Dann gehe ich eben allein. Ich weiß, wie ich Dane erreichen kann …«
Sie hatte Lance’ Reaktion nicht erwartet, aber sie hätte damit rechnen können. Seine Geduld verflog vor ihren erschrockenen Augen. Ein Hauch von Furcht durchfuhr sie eine Sekunde lang, bis er vor ihr stand und mit den Händen fest ihre Oberarme umschloss.
»Das kommt überhaupt nicht infrage!« Seine Züge waren vor Wut verzerrt, seine Augen glühten. »Versuch es, Harmony, versuch es nur, und ich schwöre bei Gott, ich leg dich schneller in Handschellen, als du bis drei zählen kannst.«
Ihre Lippen öffneten sich, als sie ihn anstarrte, schockiert über die brennende Hitze, die von seinen Händen in ihre Arme floss.
»Lass mich los.« Sie versuchte, sich ihm zu entwinden.
»Glaubst du, ich lasse zu, dass du weiterhin davonläufst?« Sein Blick durchbohrte sie. »Glaubst du, dass ich nicht fähig bin, dich und unser Kind zu beschützen?«
»So habe ich das nicht gemeint.« Sie schüttelte verzweifelt den Kopf. »Du verstehst nicht …«
»Ich verstehe, dass Jonas, Dane und diese verdammten Dateien dir seit zehn Jahren keine Ruhe lassen, und damit ist jetzt Schluss.«
Er senkte den Kopf, fletschte die Zähne und knurrte wütend.
»Hier ist Schluss. Genau hier, bei Gott.«
»Selbst wenn unser Leben in Gefahr ist?«, rief sie und versuchte, ihre Ängste und ihre Tränen in den Griff zu bekommen. »Sie sind uns gefolgt, Lance. Wir können nicht einmal sicher sein, wer uns gefolgt ist oder wer noch auf uns wartet. Zwing mich nicht, dieses Risiko einzugehen. Bitte.«
Er legte eine Hand auf ihren Bauch und seine Augen verdunkelten sich, bis sie beinah schwarz waren.
»Wenn dein Leben in Gefahr wäre, wüsste ich es«, sagte er barsch. »Ich würde es spüren, und der
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