Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)
Harmony. Also, wo sind die Daten?«
Ihr Mund zuckte. Die harte, männliche Kraft, die in dem so gelassen wirkenden Sheriff schlummerte, trat jetzt ganz zutage.
»Sie sind in einer kleinen Höhle, die das ganze Jahr über von der einen oder anderen Berglöwin bewohnt wird. Obwohl in den letzten paar Jahren immer dieselbe es geschafft hat, sich den Platz zu sichern. Die Mappe selbst ist in einer doppelwandigen Sicherheitsbox, die mit einem Zahlenschloss gesichert ist. Jeder Versuch, sie wegzutragen oder ohne den Code zu öffnen, zerstört alles, was darin ist.«
Er hob die Brauen, und sie genoss die Anerkennung, die in seinem Blick lag.
»Clever«, murmelte er.
»Das fand ich auch.«
»Du wirst dem Breed Cabinet die Informationen geben müssen …«
Sie schüttelte energisch den Kopf. »Es gibt einen Spion in Sanctuary. Leo würde ermordet oder gefangen werden, bevor die Enforcers überhaupt herausfinden könnten, wo er versteckt war. Das ist keine akzeptable Lösung.«
Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und fuhr sich mit den Händen durchs Haar, während er einen Moment zur Decke starrte.
»Was ist mit Braden? Er weiß von dem Spion. Er und Megan könnten sich damit befassen.«
»Das könnte ihre Arbeit mit den Breeds gefährden, die sie schon unter ihre Fittiche genommen haben.« Auch bei dem Vorschlag schüttelte sie den Kopf. »Ich weiß nicht, Lance.«
»Es ist unsere einzige Möglichkeit«, sagte er streng. »Braden wird zumindest wissen, wen er außerhalb von Sanctuary kontaktieren kann. Die Breeds sind eine Einheit, die fest zusammenhält, aber wie überall gibt es einzelne Zweige, die ohne das Wissen der anderen agieren. Das ist unsere einzige Chance, denn nach dieser Sache bist du nicht mehr im Spiel.«
Da war er wieder, dieser dominante Ton. Er jagte ihr Schauer über den Rücken, während sie Lance einen ärgerlichen Blick zuwarf.
»Du kannst den Killer nicht von dem Breed trennen«, sagte sie ruhig.
»Nein, aber ich kann meine Breed von der Killerszene trennen.« Er beugte sich vor. Sein Blick verhärtete sich, während er sie beobachtete. »Und zweifle bloß nicht daran, Baby, dass ich dich da rausnehmen werde.«
Und warum jagte das ein seltsames Prickeln durch ihren Körper?
»Darüber können wir später diskutieren«, sagte sie, anstatt sich über etwas so Sinnloses zu streiten. Verdammt, sie wollte ja raus, das wurde ihr jetzt bewusst. Sie wollte jede Nacht in Lance’ Armen schlafen und spüren, wie ihr gemeinsames Kind in ihr wuchs.
»Boulder ist nicht weit«, überlegte er daraufhin. »Aber zu viele Augen beobachten uns. Ich rufe Braden an und bitte ihn zu besorgen, was wir brauchen. Dann treffen wir uns heute Nacht hinter dem Gerichtsgebäude. Aus der Zeit, als die Zellen im Untergeschoss regelmäßig benutzt wurden, gibt es noch einen Tunnel, der dort hinführt. Wir können ungesehen zum Gerichtsgebäude gelangen und von dort aus verschwinden.«
Das könnte funktionieren. Harmony richte sich auf, während sie den Plan im Kopf durchging. »Wir könnten bei Tagesanbruch in Boulder sein.« Sie nickte. »Bis es dunkel wird, nehmen wir uns ein Hotelzimmer. Das ist die einzige Möglichkeit, unbemerkt in die Berge zu gelangen, falls wir verfolgt werden.«
»Wir werden nicht verfolgt werden. Aber wir gehen trotzdem erst im Dunkeln los, nur zur Sicherheit. Mach eine Liste mit allem, was du brauchst, und ich bitte Braden, es zu besorgen.«
Sie zog die Augenbrauen hoch. »Darf ich also auch was machen?«, fragte sie zuckersüß.
Lance brummte, sein Blick wurde hitzig bei ihrer sarkastischen Frage.
»Wenn ich dich einsperren und hierlassen könnte, würde ich das tun«, knurrte er, aber sie hatte das Gefühl, dass sie beide wussten, wie unmöglich das war. »Du jagst mir eine Heidenangst ein, Harmony, aber das ist deine Welt. Du weißt eine ganze Menge mehr darüber als ich. Diesmal folge ich dir.«
Sie stand kurz vor einem Schock. Sie starrte ihn ungläubig an, wohl wissend, dass
folgen
kein Wort war, mit dem dieser Mann gewöhnlich Scherze trieb.
»Ich habe nicht gesagt, dass es mir gefallen würde«, knurrte er. »Ich habe gesagt, ich werde es tun. Das ist ein Riesenunterschied. Und ich werde dir nachher dafür den Hintern versohlen.«
Verdammt, da war dieses Schnurren schon wieder. Sie blinzelte, als das leise Grollen aus ihrer Brust drang.
»Du kleines Biest.« Seine Augen wirkten wie dunkelblaue Flammen, als er sie ansah. »Wenn du so weitermachst, binde ich dich einfach
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