Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)

wollen wir nicht gehen, okay?«
    Jonas’ Augen verengten sich für eine Sekunde, bevor seine Lippen sich zu spöttischer Anerkennung verzogen.
    »Du lernst schnell.« Er nickte Braden kurz zu, während Lance Harmonys Rücken eng an seine Brust drückte und sie an den Armen festhielt.
    »Verschwindet von hier.« Sie konnte kaum sprechen, so stark war ihr Verlangen nach ihm.
    »Noch nicht«, sagte Lance. »Sie haben noch was vergessen.«
    »Und das wäre?« Jonas legte neugierig den Kopf schief.
    »Die Hormonbehandlungen«, erwiderte Lance barsch. »Ich weiß, was hier vorgeht, Jonas. Versuch nicht, mir etwas vorzumachen.«
    Jonas’ Augen fixierten Braden. »Es ist illegal, diese Information zu verbreiten, Braden.«
    Braden zuckte mit den Schultern. »Ich hab kein Wort gesagt. Vielleicht hat der Wind es ihm zugeflüstert.«
    Der Wind?
    Jonas’ Lippen wurden schmal vor Ärger, bevor er den Blick wieder auf Lance richtete. »Damit habe ich nicht gerechnet«, log er aalglatt. Und Harmony wusste, dass er log. »Ich werde Sanctuary kontaktieren und Ely bitten müssen herzukommen. Das kann ein paar Tage dauern.«
    »Du Bastard. Du willst sie tatsächlich leiden lassen.« Purer, fassungsloser Zorn schwang in Lance’ Stimme mit, während Harmony zu verstehen versuchte, wovon da eigentlich die Rede war. »Du weißt, was geschehen wird.«
    »Ich glaube, sie wird eine wunderbare Mutter«, säuselte Jonas, während er die Tür öffnete. »Vielleicht macht sie das ein bisschen zahmer. Wenn sie Glück hat. Bist du so weit, Jess?«
    »Wir brauchen die Unterlagen …«, protestierte Jess noch einmal.
    »Er kann sie in mein Büro faxen.« Jonas hielt die Tür auf, und die Anwältin folgte ihm ohne Widerrede, aber Harmony hatte den Verdacht, dass sie nicht annähernd so nachgiebig war, wie sie vorgab.
    Bevor noch irgendjemand etwas sagen konnte, schloss sich die Tür, und Harmony wandte sich langsam zu Lance um. Jonas’ letzte Bemerkung war ihr nicht entgangen. Aber sie ergab keinen Sinn. Ein Breed-Weibchen konnte nicht schwanger werden. Das war bewiesen. Man hatte es in den Labors jahrelang erfolglos versucht. Aber andererseits hatte Harmony auch noch nie von dem seltsamen sexuellen Rausch gehört, der sich ihrer bemächtigte.
    »Wovon spricht er?« Sie fühlte sich benommen. Sie wollte sich nur noch an Lance’ Körper schmiegen und ihn anflehen, sie zu nehmen. Aber die plötzliche Angst, dass Jonas möglicherweise das perfekte Mittel gefunden hatte, sich an ihr zu rächen, ernüchterte sie. »Breed-Weibchen können nicht schwanger werden.«
    »Doch, unter den richtigen Umständen schon.« Lance verzog das Gesicht.
    »Unter welchen Umständen?« Sie spürte, wie Panik in ihr aufstieg.
    Langsam drehte er sich wieder zu ihr um, verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete sie mit flammendem Blick und kaum unterdrücktem Begehren.
    »Man nennt es Paarungsrausch. Wir haben uns gestern gepaart, Harmony. Nicht einfach nur die Nacht miteinander verbracht. Wenn wir das ohne die Breed-Hormontherapie so weitermachen, wirst du schwanger werden. Und zwar wahrscheinlich schon ziemlich bald. Wie komme ich bloß auf den Gedanken, dass Jonas das bereits wusste?«

4
    Die Bluttests und Speichelabstriche – sie waren die einzige Möglichkeit, es herauszufinden. Harmony sah Lance schockiert an, bevor sie sich langsam zu Braden umdrehte.
    »Das kann nicht wahr sein.« Sie starrte ihn an und hoffte inständig, er würde ihr zustimmen.
    Braden seufzte tief. »Es ist wahr. Ich könnte wetten, die Drüsen unter deiner Zunge sind auch jetzt angeschwollen und heiß. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden wird die Erregung so intensiv sein, dass sie körperliche Schmerzen verursacht. Wenn die Hormone angreifen, beginnt die Gebärmutter sich krampfhaft zusammenzuziehen und zu zucken, und die Nervenenden werden so sensibel, dass ein Weibchen buchstäblich die Luft an ihnen spüren kann. Megan sagt, es ist tausendmal schlimmer als PMS. Das Einzige, was hilft, ist männlicher Samen. Der Samen des Gefährten. Jede andere männliche Berührung ist extrem schmerzhaft. Geradezu unerträglich.«
    Er log nicht. Harmony witterte eine Lüge so problemlos, wie sie Lance’ Begehren witterte.
    Sie wankte zu einem Stuhl in der Nähe, ließ sich darauf fallen und fuhr sich frustriert mit den Fingern durchs Haar.
    »Gibt es ein Gegenmittel?« Sie sah Braden erwartungsvoll an. »Was ist mit dieser Hormontherapie?«
    Er schüttelte langsam den Kopf. »Es gibt kein