Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)
Für die Berichte.« Sie verzog das Gesicht, als sie an den Papierkram dachte, der im Büro auf sie wartete. »Vielleicht sollte ich mich morgen als Politesse versuchen. Ich wette, die müssen keine Berichte schreiben.«
»Du würdest dich wundern.« Lance lachte. »Dann bis gleich. Zentrale Ende.«
»Einheit vier Ende.« Sie fuhr mit dem Raider wieder auf die Straße, beendete ihre Runde und fuhr zurück zur Polizeiwache.
Es war bisher eine recht ruhige Nacht gewesen, deshalb war sie nicht wirklich überrascht, als sie Dane aus dem Schatten an der Seite des Gebäudes treten sah, als sie aus dem Raider stieg.
Er lehnte sich an die Hausecke, ohne sich darum zu kümmern, dass ihn jemand sehen könnte, und betrachtete sie mit nachdenklichem Gesichtsausdruck. Einen Augenblick lang überlegte sie, ihn zu ignorieren. Sie kniff die Augen zusammen und sah sich auf dem Parkplatz um, bevor sie schnell auf den dunkleren Bereich zuging, wo er auf sie wartete. »Was machst du hier?« Sie erstarrte augenblicklich, als sie bemerkte, dass er nicht allein gekommen war.
»Es ist Zeit, dich da rauszuholen, Harmony.« Seine Stimme klang düster und leicht dominant. »Es ist Zeit zu gehen.«
Sie wich zurück, als er die Hand nach ihr ausstreckte.
»Ganz bestimmt nicht«, fauchte sie und legte die Hand auf den Griff ihrer Waffe, während sie ihn und seinen Partner Ryan im Auge behielt. »Mit dir gehe ich nirgendwohin, Dane. Das habe ich dir schon gesagt.«
»Selbst wenn du dein Leben riskierst?«, zischte er. »Hör zu, Harmony, was dir bevorsteht, wird dir nicht gefallen. Und ich habe keine Zeit, dich wieder aus einer beschissenen Zelle rauszuholen. Also gehen wir jetzt, bevor dein Sheriff anfängt, nach dir zu suchen.«
»Was steht mir bevor, Dane?« Sie wich zurück, als Ryan Anstalten machte, hinter sie zu treten. »Ryan, zum Teufel, bleib, wo du bist. Zwing mich nicht, mit dir zu kämpfen.«
Daraufhin rührten sich beide Männer nicht mehr. Ryan war nicht so groß wie Dane, aber er war muskulös und flink. Kurzes dunkelbraunes Haar umrahmte sein sonnengebräuntes Gesicht, und blassblaue Augen beobachteten sie aufmerksam.
»Du hast mir nie zuvor Fragen gestellt«, bemerkte Dane. »Wenn ich gekommen bin, um dich vor einer Gefahr zu bewahren, bist du mir immer gefolgt.«
»Ich wusste, vor welcher Gefahr du mich bewahrst. Ich bin noch nicht in Gefahr, Dane.« Und er war immer da gewesen.
»Sie wird kommen, Harmony.« Er seufzte. »Das weißt du ebenso gut wie ich.«
»Dann kannst du mir vielleicht sagen, wonach ich Ausschau halten soll«, schlug sie versöhnlich vor. »Und wo wir schon mal dabei sind, warum hast du das immer gemacht?«
»Was gemacht?« Er fixierte sie mit einem nachdenklichen Blick.
»Warum hast du mich immer vor Gefahren bewahrt? Woher hast du gewusst, dass ich in Gefahr war? Wie kannst du mich jederzeit finden, Dane?«
Langsam verzog sich sein Mund. »Ich besitze eben eine gewisse Intuition.«
»Blödsinn.« Das hätte sie sich denken können. »Woher weißt du es?«
»Sagen wir mal, ich bin gut vernetzt.« Schließlich zuckte er mit den Schultern. »Jedenfalls genug, um zu wissen, dass Alonzo nach diesem Mord vor ein paar Tagen versuchen wird, dich als Death zu entlarven.«
»Er hat keine Beweise.«
»Harmony, du riskierst das Leben deines Sheriffs …«
»Ich kann ihn nicht verlassen, Dane«, sagte sie entschlossen. »Das verstehst du nicht.«
»Glaubst du, ich wüsste nicht, dass du dich mit dem Hurensohn gepaart hast?«, spie er ihr entgegen. »Verdammt noch mal, Harmony. Warum bist du nicht mitgekommen, als ich zum ersten Mal versucht habe, dich hier rauszuholen?«
»Da war es schon zu spät.« Sie schüttelte wütend den Kopf. »Und jetzt spielt es keine Rolle mehr. Ich kann nicht mehr davonlaufen. Ich habe es satt, immer auf der Flucht zu sein.«
Er musterte sie schweigend. In seinen Augen lag Frust, als ihre Blicke sich trafen.
»Ich will dich nicht zwingen zu gehen, Harmony.« Er seufzte noch einmal. »Aber ich werde es tun.«
Sie wich zurück. »Warum?«
Er verzog gequält das Gesicht. »Reicht es nicht, dass ich mich um dich kümmere?«, fragte er heiser. »Dir dabei zuzusehen, wie du Selbstmord begehst, macht mir überhaupt keinen Spaß.«
»Das reicht mir nicht.« Ihre Hand schloss sich um ihre Waffe.
»Verdammt noch mal, es muss aber reichen.«
Als er eine Bewegung machte, sprang sie zur Seite, sodass sie gut sichtbar auf dem hell erleuchteten Parkplatz stand, während er im
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