Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)
gegessen.« Sie legte die Stirn in tiefe Falten. »Wie kommst du denn jetzt darauf?«
»Nur so. Ich bezweifle, dass du genug gegessen hast, um einen Vogel am Leben zu halten. Gehen wir. Du kannst mit mir essen, bevor wir nach Hause fahren.«
»Ich habe keinen Hunger.«
»Ich aber schon, und ich hasse es, allein zu essen.« Wenigstens folgte sie ihm – das überraschte ihn.
»Für meinen Geschmack wirst du langsam zu herrschsüchtig«, meinte sie, während sie neben ihm auf die Türen der Empfangshalle zuging.
»Ich bin nicht herrschsüchtig, das kann dir hier jeder bestätigen«, knurrte er. »Lockerer als ich kann man gar nicht sein.«
»Ich bin froh, dass du das nicht gesagt hast, während ich gegessen habe.« Sie hustete absichtlich. »Sonst hätte ich mich verschluckt.«
Er warf ihr einen Blick zu, als sie durch die Nacht gingen. Die Sommernacht umgab sie, und die Andeutung von Regen versprach eine Erholung von der sommerlichen Hitze.
»Wollen wir …«
»Sheriff Jacobs?«
Lance wandte den Kopf, als er die Stimme der County-Anwältin hörte.
»Stephanie.« Er nickte zum Gruß. »So spät noch unterwegs.«
»Ich musste spät ins Büro kommen.« Ihr Lächeln wirkte gezwungen, als sie in Harmonys Richtung nickte. »Alonzos Anwalt hat gerade Ms Lancasters Angreifer auf Kaution aus der Untersuchungshaft geholt.«
»Er hat sich Zeit gelassen«, brummte Lance. »Ich hatte schon früher damit gerechnet.«
»Er hat auch Tommy Mason rausgeholt.« Sie verzog das Gesicht, als sie die Bombe platzen ließ. »Wir haben ihn eben auf freien Fuß gesetzt.«
»Und siehe da, das amerikanische Justizsystem hat sich wieder einmal bewährt.« Bei Harmonys abfälligem Kommentar verzog Lance ebenfalls das Gesicht.
»Er ist nur auf Kaution frei«, versicherte Stephanie. »Nach dem Prozess wird das anders aussehen.«
»Na, dann viel Glück.« Harmony lehnte sich gegen die Motorhaube des Raiders und musterte die Anwältin spöttisch. »Ich persönlich würde bei einer Wette auf Alonzo setzen. Er weiß, wie man sich die richtigen Anwälte besorgt, Ms Atwater, und wenn Mason zu seiner Organisation gehört, dann wird Alonzo dafür sorgen, dass er freikommt.«
»Ausgeschlossen.« Lance drehte sich zu ihr um. »Nicht hier, Harmony. Nicht in diesem Fall. Tommy hat auf Beamte geschossen. Und wir haben deine Zeugenaussage, dass er seine Frau als Geisel genommen hat. Aus der Nummer kommt er nicht raus.«
»Dann wird er in Alonzos Organisation untertauchen, und du kannst von Glück reden, wenn du ihn überhaupt noch mal wiedersiehst.« Sie zuckte scheinbar gleichgültig mit den Schultern. »So viel zu dem Versprechen, das ich dem Jungen gegeben habe. Ich wette, er ist im Moment vollkommen in Sicherheit.« Lance sah den Schmerz und die Wut in ihren Augen brennen, als sie ihm ein strahlendes, aufgesetztes Lächeln schenkte. »Hattest du nicht was von Abendessen gesagt? Ich habe Hunger.«
Sie hatte keinen Hunger, sie schmollte. Das sah er ihr an.
»Lance, es tut mir wirklich leid«, sagte Stephanie leise. »Die Kaution war unverhältnismäßig hoch. Wir hatten keine Ahnung, dass Alonzo sich so für ihn einsetzen würde.«
Lance seufzte müde. »Beten wir, dass er seiner Gewohnheit treu bleibt und erst ein paar Nächte in den Bars verbringt, bevor er nach Hause geht. Ich werde dafür sorgen, dass die Hilfssheriffs ihn im Auge behalten und zusehen, dass wir ihn wieder einlochen können.«
Stephanie nickte zustimmend. Die dunkelhaarige Frau sah Harmony aus ihren braunen Augen besorgt an.
»Verhafte ihn, Lance, dann halten wir ihn fest.«
Harmony schnaubte, als sie das hörte.
»Vielen Dank noch mal, Stephanie.«
Sie nickte noch einmal, bevor sie sich umdrehte und zu ihrem Wagen zurückging. Lance wandte sich Harmony zu und bemerkte ihren wütenden Blick, als die andere Frau sich entfernte.
»Hast du mit ihr geschlafen?«
»Habe ich dich gefragt, ob du mit Dane geschlafen hast?«, knurrte er. »Und wie kommst du jetzt überhaupt darauf?«
»Und selbst wenn ich mit Dane geschlafen habe?« Es war keine angenehme Frage. »Ich bin nicht als Jungfrau in dein Bett gekommen, Lance.«
»Das hat nichts mit Mason zu tun, Harmony«, sagte er bissig.
»Mason ist ein Streitpunkt.« Sie hob die Schulter.
»Und was soll das heißen?«
»Genau, was ich gesagt habe«, erwiderte sie kalt. »Und da ich weiß, dass du mit ihr geschlafen hast, sollte ich dich warnen, dass ich sehr eifersüchtig werden kann. Können wir jetzt gehen?«
Sie
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