Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)
Körper zog. In dieser Sekunde verdammte er seine eigene Seele. Seine Lippen legten sich auf ihre, seine Zunge drang in ihren Mund und zwang sie, ihn trotz ihres instinktiven Protestschreis zu akzeptieren.
Sie würde das hier niemals durchstehen, solange alles in ihr nach ihm schrie und das Hormon nicht nur ihren Verstand, sondern auch ihren Körper angriff. Ihre Finger krallten sich in seine Schultern, und ein wimmerndes Stöhnen löste sich aus ihrer Kehle. Aber ihre Zunge rieb sich an seiner, ihre Lippen saugten an ihm, während sie aufschluchzte.
Er hielt sie fest, machte es leichter für sie, die instinktive Ablehnung der Tests zu überwinden, die der Doktor machen musste. Als er sich zurückzog, waren ihre Augen fast schwarz, tränennass und ihre Lider schwer vor Erregung.
»Bei meinem Leben, Roni«, schwor er ihr. »Bei allem, was ich bin, schwöre ich, dass ich dich und jedes Kind beschützen werde, das durch das hier entsteht. Was immer du willst, ich gebe es dir, Roni. Gott ist mein Zeuge. Ich versuche alles, um wiedergutzumachen, was ich dir angetan habe.«
Er konnte seine eigenen Tränen kaum noch zurückhalten. Er, der niemals weinte, der immer jegliche Gefühle bekämpft hatte, seit er wusste, was diese ihm antun konnten. Er würde ihr alles geben, was sie wollte, wenn er damit den Schmerz in ihrer Seele linderte.
Sie schlang die Arme um ihn und vergrub das Gesicht an seiner Brust. Unterdrückte Schluchzer ließen ihre Schultern beben. Er hielt sie fest und beugte sich schützend über sie, wiegte sie und hasste sich selbst mit jeder Faser seines Wesens.
Schließlich holte sie tief und zitternd Luft. Ihre Nägel krallten sich in seinen Rücken, und er spürte die Nässe ihrer Tränen auf seinem Hemd.
»Keine Tests mehr«, flüsterte sie.
»Taber, ich brauche diese Tests. Bisher hatten wir nur die Proben von Merinus … «
Taber knurrte wütend. Er drehte den Kopf und starrte den Doktor an, bereit, alles zu tun, um sie vor weiteren Schmerzen zu bewahren.
»Nur eine Sekretprobe«, beharrte Martin. »Herrgott noch mal, hier geht es nicht nur um sie, Taber. Es geht um eure Zukunft.«
Taber nahm sie und wollte sie von der Liege heben und aus dem Raum tragen.
»Nein. Er hat recht.« Ihre Arme umfassten ihn enger, während ihr Körper erzitterte. »Er hat recht. Ich kann das. Ich kann es.« Aber sie ließ ihn nicht los.
»Ich halte dich, Baby.« Er legte sie vorsichtig zurück auf die Liege und erinnerte sich daran, wie Sherra ihm davon erzählt hatte, dass Callan gezwungen gewesen war, das Gleiche für Merinus zu tun. »Halt dich einfach an mir fest, Roni. Ich lasse dich nicht los.«
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Es war die Hölle. Roni zwang sich, nicht zu schreien, während alles in ihr gegen die Berührungen des Doktors, seine Tests, seine beruhigende Stimme protestierte. Sie wusste, dass sie tiefe Kerben in Tabers Rücken hinterließ, weil sie ihre Fingernägel in ihn grub, aber es war ihr egal. Entweder das, oder sie würde schreien – oder sie würde versuchen, sich zu befreien.
Sie atmete tief ein und aus. Sie konnte das. Sie gab nicht so schnell auf. Sie konnte kämpfen. Sie hatte es in dem Jahr, das seit Tabers Weggang vergangen war, nur vergessen. Sie wusste, wie man sich zusammenriss, während die Angst wie eine Bestie im Magen tobte.
Eine Sekunde nach der anderen. Eine Minute nach der anderen. Eine Stunde nach der anderen. Es hatte sie schon mal gerettet. Sie konnte später nachdenken, wenn der Schmerz vorbei war, wenn das Entsetzen nachließ und ihr Verstand die plötzlichen Veränderungen in ihrem Leben begriffen hatte. Dann würde sie nachdenken.
»Wenn du mich noch mal verlässt, bringe ich dich um!« Sie zuckte wild, während der Doktor sein Teufelswerkzeug benutzte, um sie zu untersuchen. »Ich schwöre bei Gott, Taber. Ich reiche dir vielleicht nicht als Frau, aber wenn du mich nach dem hier verlässt, dann wirst du dafür bezahlen. Ich schneide dir dein schwarzes Herz aus der Brust und dann deinen Schwanz in so viele winzige Teile, dass du sie niemals alle wiederfinden wirst.«
Und das würde sie tun, schwor sie sich, während sie den Schrei unterdrückte, der in ihrer Kehle aufstieg. Sie konnte Tabers Anspannung spüren, das wütende Knurren in seiner Brust, während er schützend ihren Körper hielt. Im Moment gehörte er ihr. Mit der Zukunft würde sie sich erst dann befassen, wenn sie es musste.
17
»Ich nehme an, du bist schwanger?« Roni bemühte sich, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen,
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