Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)
durch meinen Körper, und ich bin es langsam wirklich leid.«
Ich werde damit fertig , versicherte sie sich selbst, während sie den Doktor mit wutverzerrtem Gesicht ansah. Wie es schien, reagierten weder er noch Taber auf etwas anderes als völlige Entschlossenheit und die Androhung von körperlicher Gewalt.
Doc Martin seufzte ungeduldig. »Junge Dame, lassen Sie uns erst diese Tests beenden … «
»Wenn Sie mich anrühren, werden Sie tagelang nicht mehr gerade gehen können.« Sie zog ihr Bein zurück, und er betrachtete es misstrauisch. »Ich will Antworten, bevor sie noch eine Spritze, ein Wattestäbchen oder irgendwelche anderen neuen Folterinstrumente in mich hineinstecken.« Der Anblick des verdammten Teleskopspiegels in seiner Hand gefiel ihr überhaupt nicht.
»Roni, ich habe dir schon gesagt, was nicht stimmt.« Taber trat näher.
Roni drehte langsam den Kopf zu ihm herum und sah ihn mit all ihrem hilflosen gewalttätigen Zorn an, der sich in ihr staute. Er blieb erneut stehen, diesmal nur wenige Schritte von der Liege entfernt.
»Eine Paarung bedeutet nicht automatisch, dass man eine Beziehung führt«, erklärte sie süßlich, bevor sie sich wieder an den Doktor wandte. »Antworten Sie bitte, und zwar in einer Sprache, die ich verstehe«, fuhr sie fort, weil sie keine Lust hatte, sich mit medizinischem Fachjargon herumzuschlagen.
»Kurz gesagt«, er seufzte, »ist Ihr Körper im Moment süchtig nach dem Hormon, das in Tabers Speichel und seinem Sperma enthalten ist. Die Entzugserscheinungen sind heftig und gehen mit schlimmer Übelkeit und Schmerzen einher. Sie lassen erst nach, wenn, ähem … die Verbindung erneuert wurde.« Er wurde rot unter ihrem schockierten Blick. »Wir gehen davon aus, dass die Natur damit die Erhaltung der Art sicherstellen will. Normalerweise sind männliche Breeds wegen der kleinen Menge normalen Spermas, das sie produzieren, im Grunde unfruchtbar. Aber das Hormon, das in Ihnen wirkt, zwingt Ihren Körper dazu, alle drei Tage neue Eizellen zu produzieren. Um die Fortpflanzung zusätzlich sicherzustellen, verstärkt es zudem die normale Erregung so weit, dass sie nicht unterdrückt werden kann.«
Roni verfluchte sich für ihre Sturheit. Sie konnte spüren, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich, während sich ihr Magen zusammenzog und ihr Verstand versuchte, die Diagnose zu leugnen.
»Es endet, wenn ich schwanger bin?« Ihre Stimme war dünn, und sie hatte Mühe zu sprechen.
»Die Symptome ließen bei Merinus nach der Empfängnis nach«, stimmte er zu. Mitleid lag in seiner Stimme. »Bisher scheint es nur bei Frauen aufzutreten, denen sich die Breeds emotional verbunden fühlen. Bei natürlichen Partnerinnen wie in Callans und Merinus’ Fall. Vorher ist das noch nie passiert.«
Roni legte die Hände auf ihren Bauch und schluckte hart, weil sie sich nicht übergeben wollte.
»Verhindern Sie, dass ich schwanger werde.« Ihre Stimme zitterte.
»Roni … « Tabers Protest wurde ignoriert.
Sie starrte den Doktor an und unterdrückte die Wut, die plötzlich in ihr aufwallte. Sie würde das nicht zulassen. Sie konnte nicht.
»Es ist mir egal, was Sie tun müssen oder wie Sie es anstellen, aber verhindern Sie es.«
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Taber stand ganz still da und weigerte sich zu sprechen, obwohl der Schmerz in seiner Brust fast unerträglich war. Er hörte das Entsetzen in Ronis Stimme und würde sein Leben geben, wenn er ihr all das hätte ersparen können.
Er spürte die Qual in ihren Worten. Bei Gott, er hätte jetzt alles dafür gegeben, wenn er es zurücknehmen, das Mal auslöschen und es ihr irgendwie leichter machen könnte.
»Es tut mir leid, Roni.« Martins Stimme drückte das gleiche Bedauern aus. »Wenn ich das für Sie tun könnte, dann würde ich es sofort machen. Eine Spirale funktioniert nicht. Ihr Körper wird sie abstoßen. Das Hormon beeinflusst jedes Organ, um eine Empfängnis zu garantieren. Das Gleiche gilt für Hormonspritzen und Verhütungspillen. Wir konnten keine Möglichkeit finden, es zu verhindern. Noch nicht.«
Erst da drehte sie sich zu Taber um. Seine Seele zersprang vor Schmerz, als er in ihre Augen sah. Es waren tiefe, dunkle Brunnen des Unglücks, bei deren Anblick jeder tierische Instinkt in ihm danach schrie, sie zu beschützen. Sie hatte furchtbare Angst, und er hatte keine Ahnung, wie er ihr helfen sollte.
Er trat zu ihr, bevor sie etwas sagen konnte, und seine Hand schob sich in ihre zerzausten Haare, während die andere sie dicht an seinen
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