Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)
deiner Seele zu sein.« Sie richtete sich auf und sah ihn an. »Ich weiß, was du bist, Taber. Ich weiß, was passiert, wenn du in mir kommst. Du musst das nicht vor mir verstecken. Ich muss nur wissen, dass du immer bei mir sein wirst.«
»Ich war immer bei dir.« Er schüttelte verwirrt den Kopf. »Warum sollte ich jetzt gehen, Roni? Du gehörst mir. Das habe ich dir gesagt.«
Sie verdrehte ungeduldig die Augen. »Taber, ich gehöre dir nicht … «
»Natürlich tust du das.« Sture männliche Arroganz schwang in jedem Wort mit. »Ich habe dich schon einmal gewarnt, Baby, und ich tue es wieder. Nachdem ich dich genommen hatte, war es zu spät, um deine Meinung zu ändern. Ich werde keine Spielchen mit dir spielen, und ich werde dich nicht anlügen. Und ganz sicher werde ich dich jetzt nicht mehr verlassen.«
»Dann ist es ja gut, dass ich bleiben will. Zumindest im Moment«, murmelte sie und ließ sich wieder auf das Bett sinken. Stirnrunzelnd starrte sie an die Decke. »Das muss das Tier in dir sein. Obwohl ich gar nicht wusste, dass Katzen besitzergreifend sind. Du schlägst aus der Art, Taber.«
Er schnaubte spöttisch, sah auf sie herunter und hob eine Augenbraue in einer Geste der Überlegenheit. »Wirklich?«, fragte er mit tiefer Stimme. »Sagt wer?«
»Die Tiersendungen im Fernsehen«, erklärte sie.
»Dann müssen die Redakteure ein bisschen besser recherchieren.« Er lachte und legte sich neben sie, zog sie an die Wärme seines Körpers und deckte sie beide zu.
»Ich weiß nicht.« Sie gähnte. »Sie schienen sich ziemlich sicher zu sein. Bist du sicher, dass du dir keine andere Gefährtin suchen kannst?« Dieser Punkt machte ihr mehr Sorgen, als sie sich eingestehen wollte. Sie hätte ihn nur ungern umgebracht, nachdem sie sich gerade an die verrückte Situation gewöhnt hatte, in die sie durch ihn geraten war.
»Keine Ahnung. Und ich habe ganz sicher nicht vor, es herauszufinden«, knurrte er. »Dich als Gefährtin zu haben, bringt mich noch um. Ich bezweifle, dass ich morgen früh gerade gehen kann, und bis dahin ist es nicht mehr lang. Schlaf jetzt.« Er streckte den Arm über sie und knipste die Lampe auf dem kleinen Nachttisch neben dem Bett aus.
Stille erfüllte den Raum. Müdigkeit überkam sie.
»Du solltest ihn wegschicken, Taber.« Sie sprach ihre Angst wegen Reginald aus, die sie einfach nicht loswurde. »Er ist gefährlich.«
Wieder entstand ein Schweigen, das einen langen Moment anhielt.
»Wir beobachten ihn, Roni«, versprach er. »Du weißt doch: Halte deine Freunde nahe bei dir, aber deine Feinde noch näher. Reginald wird uns irgendwann zeigen, was er vorhat. Wenn er es tut, wird einer von uns da sein, um ihn aufzuhalten.«
Sie seufzte müde. Sie wurde den Verdacht, was den Tod ihrer Mutter anging, einfach nicht los. Jemand hatte sie getötet. Sie hatte die Bergstraßen bei jedem Wetter gekannt, und aneinem schönen Sommertag wäre sie niemals über die Klippen gestürzt.
»Ich beschütze dich, Roni.« Seine Zuversicht durchflutete sie wie eine warme Welle.
»Das bezweifle ich nicht, Taber«, seufzte sie. »Es ist nicht meine Sicherheit, um die ich mich sorge, sondern deine.«
»Schlaf jetzt, Baby.« Er zog sie enger an sich, und seine starken, warmen Arme umfingen sie. »Darum können wir uns auch morgen noch kümmern.«
Sie schloss die Augen und legte die Hand auf ihren Bauch. Sie konnte die Veränderungen in ihrem Körper bereits spüren. Die verzweifelte Erregung nahm ab und wich einem natürlicheren Verlangen. Einer angenehmen Wärme. Sie fragte sich, ob es wirklich so schnell passiert sein konnte.
»Schlaf.« Seine Hand legte sich über ihre. »Morgen kommt früh genug.«
31
»Okay, hört zu, Kätzchen.« Kane stürmte in die große Küche wie ein Wirbelwind, der jede vorher existierende Sicherheitszone zerstören wollte. »Nehmt eure Nasen aus der Milch, wir haben hier ein Problem.«
Das morgendliche Ritual eines ausgedehnten Frühstücks war in den Tagen seit Ronis Ankunft immer ruhig und entspannt verlaufen. Aber bisher hatte Kane auch nie daran teilgenommen. Sie war Merinus’ älterem, wortkargem Bruder nur einmal begegnet, seit sie hier war. Er betrachtete alles und jeden mit Misstrauen.
Er war gut aussehend mit seinen dunklen Haaren und den auffallend blauen Augen. Er war groß und nicht so breitschultrig wie die Breeds-Männer, aber er strahlte eine geschmeidige Kraft aus, mit der er die Blicke auf sich zog. Heute Morgen trug er eine enge Jeans, die
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