Breite Schultern, heiße Kuesse
sie war und wie wild ihr Herz schlug. Denn auch sie hatte das heftige Pochen seines Herzens gespürt. Sie befreite sich aus seinen Armen und rutschte von seinem Schoß herunter. Bei ihren heftigen Bewegungen war das Schmuckkästchen auf den Boden gefallen.
Jeb bückte sich danach und hob es auf. „Ich bin auch nur ein Mensch, und du hast sicher schon gemerkt, wie gern ich dich küsse."
Amanda verriet ihm nicht, dass sie noch nie so leidenschaftlich auf die Küsse eines Mannes reagiert hatte wie auf seine.
Jeb hob ihr Kinn an, um sie ansehen zu können. „Du bist eine sehr begehrenswerte Frau", sagte er bewundernd.
„Aber eine rein sexuelle Beziehung ohne Liebe ist für mich nicht möglich."
Ein Schatten huschte über sein Gesicht. „Liebe kann ich dir nicht geben. Ich bin sehr verletzt worden, und es kann noch lange dauern, bis meine Wunden geheilt sind und ich wieder den Mut habe, mich auf eine Liebesbeziehung einzulassen."
„Dann geht es dir wie mir", antwortete Amanda und fügte entschieden hinzu: „Trotzdem ist Sex ohne Liebe für mich undenkbar."
„Gut. Ich richte mich nach deinen Wünschen."
„Ich kann aber nicht glauben, dass du auf Sex verzichten willst." Gedankenverloren berührte Amanda den funkelnden Diamanten. „Diese Ehe kann einfach nicht gut gehen, Jeb."
„Überleg meinen Vorschlag in Ruhe, sag nicht zu schnell Nein. Es muss zwischen uns keine intime Beziehung geben, wenn du das nicht möchtest."
Fragend schaute sie in seine dunklen Augen, die jetzt fast schwarz wirkten.
„Du kannst aber nicht leugnen, dass es zwischen uns ziemlich heftig knistert."
„Ja, das habe ich auch gemerkt. Aber zu einer wirklich ernsthaften Beziehung bist du nicht bereit."
Zärtlich strich Jeb ihr über die Wange. „Nein, das bin ich auch nicht. Dazu hat Cherie mich zu sehr verletzt. So etwas möchte ich nicht noch einmal durchmachen."
„Siehst du, und mir geht es nicht anders."
„Lass es uns trotzdem versuchen. Wir führen die Ehe nur auf dem Papier, aber Kevin hat dadurch Eltern, und dich hat er sogar zwei volle Tage mehr als jetzt."
Was würde sie gewinnen, wenn sie sich weigerte? Mit Sicherheit würde Jeb vor Gericht ein gefährlicher Gegner sein.
Als er den Ring aus dem Kästchen nahm und ihn ihr an den Finger steckte, schaute Jeb sie unverwandt an. Ihr wurde schwindelig bei dem Gedanken, ab jetzt seinen Ring zu tragen. Sie fürchtete, endgültig die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren.
„Ich sollte dich erst besser kennen lernen", sagte sie.
„Das wirst du schon, wenn wir verheiratet sind, mach dir darüber keine Sorgen."
„Warum hetzt du denn so fürchterlich? Kannst du dir nicht etwas mehr Zeit lassen?"
„Ich möchte meinen Sohn so bald wie möglich um mich haben.
Schließlich habe ich schon seine ersten drei Lebensjahre versäumt. Wirst du mich bald heiraten? Ich werde Kevin ein guter Dad sein, ganz bestimmt."
Daran zweifelte sie nicht. Außerdem musste sie zugeben, dass er bis jetzt immer aufrichtig zu ihr gewesen war.
„Heirate mich, Amanda", flüsterte er beschwörend.
Was für ein Risiko würde sie eingehen? Würde sie durch diese Heirat alle ihre zukünftigen Chancen verlieren? Oder sogar Kevin? Oder lagen ein paar glücklich Jahre vor ihr, in denen sie Kevin unbeschwert aufwachsen sehen konnte?
„Ja", antwortete Amanda mit einigermaßen fester Stimme, obwohl sie das Gefühl hatte, sich in etwas sehr Ungewisses zu stürzen.
„Wunderbar." Jeb umarmte sie flüchtig. „Hast du morgen über Mittag Zeit? Wir könnten essen gehen und alles Weitere besprechen."
Amanda überlegte kurz. „Ja. das geht, ich habe zwei Stunden frei. "
„Fein, ich hole dich ab. Inzwischen überleg dir schon mal, wo du heiraten möchtest. Ich bin mit allem einverstanden. Ich geh dann jetzt", sagte er. Schon war er aufgestanden und ging zur Tür.
Wie benommen folgte Amanda ihm und hörte kaum, was er noch sagte. Doch er hörte sich überglücklich an. Nun, dachte sie, schließlich hat er ja, was er will: seinen Sohn.
An der Tür drehte er sich noch einmal zu ihr und schaute sie ernst an. „Mach dir nicht so viele Sorgen. Glaub mir, es wird alles gut werden. Niemals würde ich Kevin ein Leid zufügen."
Sie war ziemlich angespannt und sah ihn fast verzweifelt an. Jeb küsste sie leicht auf die Stirn, bevor er in die Nacht verschwand.
Amanda lehnte sich gegen die geschlossene Haustür. Ihr Blick fiel auf den glitzernden Ring an ihrer Hand. Sie konnte es kaum glauben. Was hab ich bloß
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