Breite Schultern, heiße Kuesse
früh.
Nach den heißen Küssen war an Schlaf natürlich nicht zu denken. Nachdem Jeb sich eine Weile im Bett hin und her gewälzt hatte, stand er wieder auf. Ganz leise ging er in Kevins Zimmer und betrachtete seinen Sohn. Zärtlich berührte er die kleine Hand. Ab jetzt wohnte sein Kind bei ihm.
Jeb spürte eine tiefe Dankbarkeit, dass Amanda der Heirat zugestimmt hatte. Alles wäre viel schwieriger geworden, wenn sie sich geweigert hätte. Amandas Schlafzimmertür war nur angelehnt. Wie leicht wäre es, einfach zu ihr unter die Decke zu kriechen und sich an sie zu kuscheln. Wahrscheinlich würde sie sich kaum wehren, wenn er daran dachte, wie glühend sie ihn vor wenigen Minuten geküsst hatte. Aber er hatte ihr sein Verspreche n gegeben, so lange zu warten, bis sie bereit war, ihm ganz zu gehören.
Stöhnend entschloss er sich zu joggen. Er zog Sportschuhe und Jeans an und trat vors Haus. Die frische Nachtluft kühlte seine Stirn. Aber selbst der anstrengende halbstündige Lauf half kaum, sein brennendes Begehren abzukühlen. Seine Gedanken kreisten ständig um Amanda. Sie faszinierte ihn, er wollte sie ganz besitzen. Er malte sich aus, wie sie aussah, wenn die Welle der Leidenschaft sie fortriss.
Erregt stellte er sich unter die kalte Dusche. Aber das half auch nicht viel. An Schlaf war jetzt gar nicht mehr zu denken. Ohnehin würde bald der Morgen dämmern. Entschlossen ging er an den Kühlschrank, um sich einen Whiskey zu holen. Er nahm sein Glas und setzte sich vors Haus. Während er la ngsam den Whiskey trank, ließ er seinen Gedanken freien Lauf.
Könnte es passieren, dass er und Amanda sich ineinander verliebten? Allerdings hatte er sich nach seiner Scheidung geschwo
ren, sich nie wieder auf eine Liebesbeziehung
einzulassen. Inzwischen waren aber einige Jahre vergangen, und die alten Wunden schmerzten nicht mehr so. Allmählich konnte er sich vorstellen, einer Frau wieder sein Herz zu schenken und sie nicht nur sexuell zu begehren.
Könnte Mandy diese Frau sein? fragte er sich. Oder würden sie damit beide kopfüber in ihr Verderben rennen? Er glaubte das nicht. Aber vielleicht sollten sie sich wirklich Zeit lassen, bevor sie ihre Beziehung vertieften. Jeb stöhnte und streckte seine langen Beine aus. Er dachte daran, wie verführerisch es gewesen war, Amandas Körper an seinem zu spüren. Sie hatte sich an ihn gepresst, während sie seine Küsse erwiderte. Allein die Erinne rung erregte ihn wieder. Ob Amanda schlief? Oder dachte sie auch an ihre heißen Küsse?
Amanda hörte die Dielen knarren und setzte sich mit einem Ruck auf. War Jeb denn immer noch wach? Beruhigt stellte sie fest, dass die Tür zum Flur abgeschlossen war. Aber Jeb könnte sehr leicht durch Kevins Raum zu ihr kommen.
War es richtig gewesen, dass sie ihn abgewiesen hatte?
Vernünftig war es sicher gewesen, aber es war ihr unglaublich schwer gefallen, denn sie sehnte sich mit jeder Faser ihres Körpers nach ihm. Am liebsten hätte sie eine leidenschaftliche Liebesnacht mit ihm verbracht.
Amanda trat ans Fenster und schaute in die Nacht. Sie konnte es immer noch nicht ganz fassen, dass sie jetzt hier draußen auf Jebs Ranch lebte und mit ihm verheiratet war. Ihr Leben und das von Kevin hatten sich in wenigen Wochen radikal verändert.
Dies war ihre Hochzeitsnacht, und die verbrachte sie allein im Bett.
Ein leises Klopfen an ihrer Zimmertür unterbrach ihre Gedanken.
Ein Schauer lief ihr über die Haut, und ihr Mund wurde trocken vor Verlangen. Sollte sie nicht lieber vorsichtig sein und so tun, als ob sie schliefe? Aber noch während sie so vernünftig überlegte, warf sie sich schon ihren leichten türkisfarbenen Morgenmantel über und ging zur Tür.
„Jeb?" rief sie leise.
Er antwortete genauso leise, und sie öffnete ihm.
Barfuß stand er vor ihr und trug nur seine geliebten Jeans. Beim Anblick seines halb nackten muskulösen Körpers musste sie schlucken.
„Ich habe dich hin und her laufen hören. Du schläfst also auch nicht. Komm, Mandy, setz dich zu mir vors Haus. Wir trinken ein Glas zusammen und reden ein wenig miteinander. Ich verspreche dir, dass es beim Reden bleibt. Ich werde mich fürchterlich zusammennehmen."
„Das hattest du schon einmal versprochen und nicht gehalten", erinnerte sie ihn.
„Du kannst einem Mann keinen Vorwurf machen, wenn die Dame seines Herzens unwiderstehlich ist."
Wider Willen musste Amanda über seine Schlagfertigkeit la chen.
„Komm, Mandy, du schläfst ja sowieso
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