Breite Schultern, heiße Kuesse
nicht."
Nach kurzem Zögern gewannen ihre Gefühle die Oberhand. „Also gut, du hast gewonnen", sagte sie und ging mit ihm die Treppe hinunter.
Jeb achtete darauf, dass der Abstand zwischen ihnen groß genug war, weil er sonst für nichts garantieren konnte. Wahr scheinlich würde das knisternde Feuer der Leidenschaft hell auflodern, wenn sie sich berührten. Aber er hatte Amanda sein Wort gegeben, das wollte er auch halten.
„Zum Glück kann zumindest Kevin schlafen", sagte er. „Ich war vorhin bei ihm." Sie standen in der Küche vor dem riesigen Kühlschrank. „Was möchtest du trinken, Mandy?"
„Ich nehme Limonade, danke."
Jeb blieb beim Whiskey. Einträchtig saßen sie dann draußen auf der Hollywoodschaukel.
Die Stimmung war entspannt, sie sprachen von diesem und jenem. Jeb hielt Wort und rückte nicht dichter zu ihr. Sie fühlte sich sicher. Trotzdem weckte seine Nähe eine verzehrende Sehnsucht in ihrem Herzen. Am liebsten würde sie die Arme um ihn schlingen und ihn bedingungslos lieben.
Jeb war in Gedanken bei seinem kleinen Sohn. Die eiskalte Dusche hatte ihn doch abgekühlt. „Ich möchte Kevin das Reiten beibringen, wenn du nichts dagegen hast."
Amanda erschrak. „Aber er ist doch erst drei Jahre."
„Das ist kein Problem. Ich werde gut auf ihn aufpassen und lasse ihn nur auf der Koppel reiten. Da kann nichts passieren."
„Und dann lässt du ihn überall reiten", antwortete sie ängstlich.
„Das könnte passieren, aber ich würde ihn nie aus den Augen lassen. Lass uns doch einfach mal sehen, wie es ihm gefällt. Er kann dann selbst entscheiden."
„Okay, damit bin ich einverstanden", willigte sie zögernd ein.
„Mach dir nicht so viele Sorgen, Mandy. Komm doch einfach mit und sieh uns zu. Reitest du gern?"
Lachend antwortete sie: „Das weiß ich nicht, denn ich bin noch nie geritten, außer als Kind auf einem Pony."
„Da hast du etwas unglaublich Schönes versäumt. Lass uns in aller Frühe ausreiten, um den Sonnenaufgang zu sehen. Ich kann dir dann auch meine Pferde zeigen. Mrs. Fletcher kommt heute schon sehr früh. Wir könnten gegen sechs Uhr los. Kevin ist bei Mrs. Fletcher in guten Händen."
„Es ist jetzt schon drei Uhr. Da kann ich ja nur noch zwei Stunden schlafen", rief Amanda entsetzt. „Mit so wenig Schlaf kann ich nicht auskommen."
„Dann holst du ihn in der nächsten Nacht auf und schläfst umso besser", antwortete Jeb unbekümmert.
„Ich kann doch gar nicht reiten. Ich habe keine Ahnung von Pferden."
„Ich werde dir alles Nötige zeigen. Die Hauptsache ist, du weißt, wo vorn und hinten ist", beruhigte Jeb sie grinsend. „Der Sonnenaufgang ist ein Abenteuer wert und meine Gegenwart natürlich auch."
„Du bist ja gar nicht eingebildet, was?" meinte Amanda lachend.
„Ich finde es herrlich, wenn du lachst, du bist dann noch schö ner." Jeb nahm ihre Hand und verschränkte seine Finger zärtlich mit den ihren.
Als sie seine Wärme spürte, hielt Amanda kurz die Luft an, fasste sich aber schnell wieder.
„Erzähl mir ein wenig von dir. Wann hast du mit dem Reiten angefangen?"
„Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich muss eher, als ich laufen konnte, auf einem Pferd gesessen haben." Jeb fuhr fort, er konnte spannend und witzig erzählen, die Zeit verging wie im Flug, und immer noch hielten sie sich an den Händen.
Inzwischen war es vier Uhr geworden, gleich würde der Morgen dämmern. Es wurde Zeit, sich wenigstens noch eine gute Stunde lang auszustrecken. Jeb stand auf, reckte sich und begleitete Amanda bis vor ihre Zimmertür.
„Wir sehen uns in einer Stunde" sagte er lächelnd. „Ich darf dich vielleicht noch darauf aufmerksam machen, dass ich mein Wort gehalten habe." Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte er sich um und schlenderte zu seinem Zimmer.
Amanda sah ihm hinterher. Bevor Jeb durch seine Tür verschwand, warf er ihr noch einen jungenhaft verschmitzten Blick über die Schulter zu. Wie nah ihre Zimmer doch waren. Es wäre ein Leichtes, sich in seine Arme zu werfen.
Amanda ging noch einmal zu Kevin ans Bett, bevor sie sich hinlegte. Während sie langsam in einen leichten Schlaf glitt, erinnerte sie sich an Einzelheiten ihres Hochzeitstages. Sie fühlte sich wieder von Jebs starken Armen gehalten. Zu den verführerischen Klängen der Musik schwebte sie mit ihm von neuem über die Tanzfläche. Als sie dann einschlummerte, lag ein glückliches Lächeln auf ihrem Gesicht.
Jeb hatte Amanda nicht zu viel versprochen. Es war ein
Weitere Kostenlose Bücher