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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Armen des Meeres
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ihr seine
Geschichten gefielen. Das taten sie zwar, aber nicht aus dem Grund, den er
vermutete. Durch das, was Montgomery erzählte, hatte sie viele Einzelheiten der
letzten zwei Jahre von Alexis Leben zusammenfügen können.
    Der Ausflug
aufs Land war angenehm gewesen. Ihr Begleiter sah gut aus, war charmant und
intelligent und hatte sie oft zum Lachen gebracht. Er war sehr aufmerksam, und
sie fragte sich, ob Alexi wohl recht hatte, wenn er sagte, dass Montgomery
wirklich in sie verliebt war. Sie fühlte sich ein wenig schuldig, weil sie
diese Gefühle nicht erwiderte.
    Tatsächlich
war ihr bei diesem letzten Ausflug etwas unbehaglich gewesen. Sie hatten
beschlossen, in einem Stall einen Regenschauer abzuwarten, aber als er ihr aus
der Kutsche geholfen hatte, war sie irgendwie in seinen Armen gelandet. Sie war
erfahren genug, um zu erkennen, dass er sie absichtlich in diese Situation
gebracht hatte. Während sie darauf warteten, dass der Regen aufhörte, hatte
Elysse bemerkt, dass er sie mit unverhohlenem Interesse beobachtete, und sie
war sicher gewesen, dass Montgomery sie küssen wollte. Das hatte in ihr ein
unbehagliches Gefühl geweckt, denn weder von ihm noch von einem ihrer anderen
Verehrer wollte sie sich küssen lassen. Küsse waren natürlich in höchstem Maße
unanständig, und sie hatte nie mehr als einen Kuss auf die Wange oder einen
Handkuss bekommen. Sie hatte sich kurz gefragt, ob sie ihm vielleicht etwas
vormachte, so wie Alexi es behauptet hatte. Aber jede Debütantin, die sie kannte,
hatte die Gesellschaft vieler Verehrer genossen, auch jener, an denen sie nicht
interessiert war.
    Sie hatte
darauf geachtet, das Gespräch nie versiegen zu lassen, und er hatte sich ihr
nicht weiter genähert, sehr zu ihrer Erleichterung. Zum Glück ließ der Regen
bald nach, und sie waren nach Askeaton zurückgekehrt.
    Er hatte
gefragt, ob er sie wieder besuchen dürfte. Ihr war der Gedanken gekommen, dass
sie das tun sollte, was Alexi vorgeschlagen hatte – dass sie Montgomery sehr
offen sagen sollte, dass er nur ein
Freund war. Sie wollte ihn nicht täuschen oder falsche Hoffnungen in ihm
wecken. Aber dann dachte sie daran, wie Alexi sie ignorierte – und wie sehr er
mit Louisa beschäftigt war. Gewiss durfte sie sich verabreden, wenn er so viel
Zeit mit seiner Geliebten verbrachte!
    So hatte
sie Montgomery nicht die Wahrheit gesagt, sondern ihn nach Adare eingeladen.
Der Earl war nicht zu Hause gewesen, aber sie hatte ihn der Countess
vorgestellt. Lizzie hatte darauf bestanden, ihnen Erfrischungen zu reichen, und
ihre Tochter Margery hatte ihnen Gesellschaft geleistet. Es war ein sehr
angenehmer Nachmittag gewesen. Danach hatte sie ihm das alte Haus gezeigt und
ihm die lange und interessante Familiengeschichte erzählt, die bis in die Zeit
der Normannen zurückreichte. Montgomery schien sich in der Gesellschaft aller
wohlzufühlen, aber als sie nach Hause fuhren, hatte er ihr gestanden, dass er
noch nie zuvor eine Duchesse kennengelernt hatte, geschweige denn, dass er in
einem Schloss wie Adare gewesen wäre.
    »Das hätte
ich nie gedacht.« Elysse hatte gelächelt und ihm verschwiegen, dass Adare
nicht gerade ein Schloss war.
    »Aber ich
habe auch noch nie eine Prinzessin wie Sie getroffen«, hatte er gesagt und
ihr tief in die Augen gesehen.
    Sein Blick
war für ihren Geschmack viel zu kühn gewesen. »Ich bin keine Prinzessin! Sie
machen sich über mich lustig, Sir.«
    »Für einen
Mann wie mich sind Sie ein wahr gewordener Traum«, hatte er gesagt und
meinte zweifellos jedes Wort ernst. »Wenn ich mit Ihnen zusammen bin, frage ich
mich manchmal, ob ich träume und dann aufwache, um festzustellen, dass all dies
hier nie geschehen ist. Für mich sind Sie in jeder Hinsicht eine
Prinzessin.«
    Sie war
geschmeichelt gewesen. Während Alexi meinte, sie benähme sich wie eine Dirne,
war sie für William Montgomery eine Prinzessin. Als er sie herzlich angelächelt
hatte, musste sie sein Lächeln einfach erwidern, und dann waren sie plaudernd
den Weg zurück nach Askeaton gefahren. Dabei war ihr ihre Freundschaft noch
enger erschienen.
    Die
Einladung zu Amandas Frühlingsball hatte sie vor ein paar Tagen bekommen. Eine
persönliche Nachricht war angefügt gewesen. Amanda hatte geschrieben, dass der
Ball zu Ehren ihres Stiefsohns gehalten wurde, um Alexi aus China willkommen
zu heißen und seine so erfolgreiche Reise gebührend zu feiern.
    Ihr Herz
hatte schneller geschlagen. Sie kannte Alexis Pläne, Montgomery

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