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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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Wimper.
    »Bitte, Peter«, flüsterte Francesca,
und der flehentliche Tonfall ihrer Stimme war echt.
    Schließlich nickte er und
schien zu erröten, als er zur Seite blickte. Dann marschierte er aus dem
Arbeitszimmer und zur Haustür zurück, wo Dot gerade in die Diele pinkelte,
während ihre Schwester ihr dabei mit dem Lutscher im Mund zusah.
    »Wir müssen
noch einmal Halt machen, bevor wir zum Präsidium fahren und später Mike
O'Donnell einen Besuch abstatten«, erklärte Francesca Joel, als die Droschke
vom Bordstein losfuhr. Sie konnte immer noch
nicht glauben, dass Dot einfach auf Braggs Boden gepinkelt und gar nicht erst
gefragt hatte, ob sie einmal die Toilette benutzen dürfte. Francesca war
entsetzt gewesen, aber Peter ließ sich offenbar durch nichts aus der Ruhe
bringen, denn er hatte die Schweinerei wortlos aufgewischt, während Francesca
dem kleinen Mädchen eine frische Unterhose angezogen hatte.
    Francesca hoffte inständig,
dass sich ein solcher Vorfall nicht noch einmal wiederholen würde, denn Bragg
wäre sicherlich nicht begeistert davon. »Kutscher! Zum Sherry Netherland's,
bitte!«, rief sie.
    Das Pferd fiel in einen flotten
Trab und lief hinter einer elektrischen Straßenbahn her. »Was wollen wir denn
da?«, erkundigte sich Joel.
    Francesca
tätschelte seine Hand, die der Junge zum Schutz gegen die Kälte in einen Lumpen
gewickelt hatte. Sie beschloss, ihm später Handschuhe und den beiden Mädchen
neue Kleidung zu kaufen. Außerdem musste sie sich dringend um ein
Kindermädchen kümmern. Es gab mit einem Mal wieder so viel zu erledigen, dass
Francesca der Kopf nur so summte. Und dann fiel ihr zu allem Überfluss auch
noch das Biologie-Seminar ein.
    Sie hatte
versprochen, ihren Essay über die Verdauungssysteme von Säugetieren, der ihr
beim ersten Mal gründlich missglückt war, noch einmal neu zu schreiben. Du
liebe Güte! Noch ein weiterer Punkt auf der wachsenden Liste mit unerledigten
Aufgaben.
    Sie lächelte Joel an. »Meine
Schwester war im Sherry Netherland's um ein Uhr zum Mittagessen verabredet.
Ich werde nur kurz einmal vorbeischauen.« Sie musste einfach wissen, was
zwischen Hart und Connie vor sich ging.
    »Wir ham
drei Uhr, Miss.«
    »Es ist
durchaus nicht ungewöhnlich, dass sich ein Mittagessen über zwei Stunden
erstreckt. Ich würde selbst in einer halben Stunde noch damit rechnen, sie dort
anzutreffen.« Joel blickte sie erstaunt an. »Wie viel esst ihr reichen Leute
denn?«
    Francesca
musste lachen. »Joel, es geht dabei mehr um die Geselligkeit. Wir gehen zum
Essen aus, um uns mit Freunden zu treffen, um zu plaudern und einige
vergnügliche Stunden zu verbringen. Die Mahlzeit selbst ist dabei eigentlich
zweitrangig.«
    Der Junge starrte sie ungläubig
an. »So was kann auch nur den Reichen einfallen!«, sagte er.
    Seine
Bemerkung ließ Francesca wieder ernst werden, denn er hatte ja Recht. Sie
fragte sich, welche Arbeitsvermittlung sie einschalten sollte, um ein
Kindermädchen zu finden. Und wie viel sie ihm wohl bezahlen müsste? Francescas
Arbeit als Detektivin war recht kostspielig, und durch die Droschkenfahrten
und Bestechungsgelder hatte sich ihr Taschengeld in der letzten Zeit erheblich
verringert. Zudem gab es eine ganze Reihe von Dingen, die zu kaufen sie sich
während der Arbeit am Randall-Fall geschworen hatte. Dinge, von denen sie
erkannt hatte, dass sie bei ihren kriminalistischen Nachforschungen von äußerster
Wichtigkeit waren. Ganz oben auf der Liste stand eine kleine Pistole. Es gab
einfach zu viele Mörder in der Stadt.
    Sie seufzte. Am nächsten Morgen
würde sie einen Waffenladen aufsuchen.
    Eine Viertelstunde später, als
gerade ein Schneegestöber einsetzte, hielt die Mietdroschke vor dem Sherry
Netherland's. Da Francesca die Droschke vor Mary O'Shaunessys Haus hatte warten
lassen, war der Fahrpreis unerhört hoch: zweieinhalb Dollar. Nachdem sie den
Kutscher bezahlt hatte, stieg sie mit Joel aus. Die Türsteher lächelten
Francesca an, aber als sie Joel erblickten, verstellten sie ihm in den Weg.
    Francesca setzte ihr
liebenswertestes Lächeln auf. »Einen wunderschönen guten Tag. Dürften wir wohl
eintreten?«
    »Der Pöbel hat hier keinen
Zutritt«, erklärte einer der Türsteher, ein fetter Kerl mit einem Schnauzbart.
    »Ich muss doch sehr bitten! Ich
bin Francesca Cahill, die Tochter von Andrew Cahill. Und Joel Kennedy ist mein
Freund und Gehilfe – er begleitet mich.« Sie zog rasch eine ihrer Visitenkarten
aus der Handtasche und klatschte

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