Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
Vom Netzwerk:
und führt
euch genauso auf wie als kleine Jungen. Was kommt als Nächstes? Wollt ihr euch
vielleicht prügeln?«
    Francesca bemerkte, dass Graces Blick auf ihr ruhte. Die Augen der
älteren Frau waren groß, eindringlich und ... anklagend? Aber was konnte sie
ihr nur vorwerfen?
    »Es tut mir Leid«, sagte Bragg rasch zu seinem Vater. »Du hast
Recht, wir haben uns wirklich kindisch aufgeführt.«
    »Ich möchte mich entschuldigen.« Damit schien es Hart tatsächlich
ernst zu sein. »Ich gebe mich geschlagen. Wenn Sie sich in Gefahr bringen möchten, ist das nicht meine Angelegenheit«,
verkündete er schulterzuckend. »Wenn Sie und Rick unbedingt zusammen durch die
Stadt hetzen und Mördern nachjagen wollen –
bitte sehr.« Er lächelte nicht. »Wer weiß? Beim nächsten Mal kommen Sie
vielleicht nicht mit einer Verbrennung davon, sondern einer dieser Verrückten
jagt Ihnen eine Kugel in den Leib.« Dabei
blickte er Francesca aus seinen dunklen Augen, die nun beinahe schwarz wirkten,
eindringlich an.
    »Ich
glaube, ich sollte jetzt lieber gehen«, sagte Francesca steif. »Ich begleite Sie
nach unten«, erbot sich Lucy rasch. »Mutter, würdest du bitte für einen Moment
auf die Kinder aufpassen?«
    »Ich denke, Francesca findet den Weg auch allein«, wehrte Bragg
sogleich ab, wobei er sie mit einem eigentümlich fragenden Ausdruck ansah.
    »Ich wollte mit Ihnen sprechen, aber das kann noch warten«, erklärte
Francesca. Sie wollte nur noch fort, und so sympathisch sie Lucy auch fand – sie war einfach nicht bereit für ein Tête-à-Tête
mit Braggs Schwester. Vielleicht konnte sie ihn später anrufen und ihm
berichten, was sich bei den Channings zugetragen hatte.
    »Rick kann Ihnen sicher seinen Daimler leihen«, schlug Lucy vor,
während sie ihren Mantel von einem Haken an der Wand nahm. »Nicht wahr, Rick?«
    »Peter wird Sie nach Hause bringen.« Peter war Braggs Dienstbote
und, wie Francesca mittlerweile festgestellt hatte, ein echtes Faktotum.
»Lucy, Francesca hat eine Verbrennung an der Hand. Soweit ich weiß, hat sie
Anweisung, für den Rest der Woche im Haus zu bleiben.« Und betont ruhig fügte
er hinzu: »Versuche nicht, ihre guten Absichten zu untergraben.«
    »Und ich dachte doch tatsächlich, sie habe Anweisung, das Bett zu
hüten«, murmelte Hart.
    Francesca errötete, auch wenn das nichts als eine harmlose Bemerkung
sein konnte.
    »Ich begleite sie nur zum Wagen«, beteuerte Lucy unschuldig. »Auf
diese Weise können wir uns immerhin ein wenig unterhalten.«
    Bragg kapitulierte. »Schön. Aber vergiss nicht deine Manieren,
Lucy.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin eine erwachsene Frau, Rick, und
kein Kind mehr.«
    »Ich weiß.« Er lächelte sie liebevoll an. »Vergiss nicht deine Manieren«,
wiederholte er.
    Sie
seufzte und verdrehte die Augen.
    Francesca wandte sich an seine Eltern. »Es hat
mich sehr gefreut, Sie kennen zu lernen.« Ihr Blick streifte Hart. Er sah sie
nicht an, sondern betrachtete seine Fingernägel, als böten sie einen überaus
faszinierenden Anblick.
    »Es war mir ein Vergnügen, Francesca«, beteuerte Rathe herzlich.
Auch Grace lächelte ihr zu.
    Lucy packte sie am Arm und zog sie auf den Flur hinaus. »Nun, Sie
haben sich doch wirklich bewundernswert geschlagen.« Sie strahlte.
    Francescas Knie waren weich geworden, und sie bemerkte, dass sie
transpiriert hatte. Dass Hart sie vor den Braggs derart in Verlegenheit
gebracht hatte, würde sie ihm womöglich nie verzeihen können. »Finden Sie das
tatsächlich? Ich meine ... glauben Sie, dass Ihre Eltern mich mögen?« Die
beiden Frauen betraten die Aufzugkabine.
    »Warum denn nicht?«, fragte Lucy zurück, während sie die Gittertür
schloss. »Und? Was ist nun wirklich im Gange?«, erkundigte sie sich
dann, die Hände in die Hüften gestemmt.
    »Wie?« Francesca hatte keine Ahnung, was Lucy meinte, doch ihr Ton
bereitete ihr nicht eben geringes Unbehagen.
    »Lieben
Sie meinen Bruder?«
    Die Frage traf Francesca wie ein Schlag vor den Kopf. »Wie bitte?«
    »Ob Sie meinen Bruder lieben«, wiederholte Lucy eifrig. »Und wenn
ja ... welchen?«

Kapitel 3
    FREITAG, 14. FEBRUAR
1902 – 16 UHR
    Der Aufzug bewegte sich abwärts. Francesca war überzeugt,
nicht recht verstanden zu haben. »Verzeihung, wie bitte?« Lucy starrte sie mit
erwartungsvoll aufgerissenen Augen an. »Lieben Sie Rick ... oder Calder?«
    Francesca traute ihren Ohren noch immer nicht. Was redete sie da?
    Lucy schüttelte belustigt den Kopf. »Warten Sie mal

Weitere Kostenlose Bücher