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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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dafür. »Ich wünsche Ihnen noch
einen wunderschönen Tag. Und – Francesca? Ich wollte Sie wirklich nicht in
Verlegenheit bringen.«
    Francesca lächelte matt und stieg in das Automobil. Peter hatte
den Motor inzwischen zum Laufen gebracht, setzte sich neben sie auf den
Fahrersitz und reichte ihr eine Schutzbrille. Nachdem Francesca diese
aufgesetzt hatte, blickte sie sich noch einmal zum Polizeipräsidium um.
    Lucy führte gerade einen Wortwechsel mit einer höchst zwielichtigen
Gestalt, einem Mann, der auf den ersten Blick als Ganove zu erkennen war. Die
junge Frau wirkte zornig, der Mann belustigt. Sogar mehr als das – er grinste
auf eine laszive, ja grausame Weise. Was ging da vor sich?
    Lucy wandte sich heftig ab. Ihr Gesicht war
hochrot.
    Der Gauner packte sie am Arm und zerrte sie wieder zu sich herum.
    Lucy schrie auf und versuchte ihn
abzuschütteln.
    Hastig riss sich Francesca die Schutzbrille herunter und stieß die
Tür des Automobils auf, gerade als Peter anfuhr. Er bremste heftig, sodass
Francesca aussteigen konnte. »Lucy!«
    Die beiden fuhren herum. Gleich darauf ließ der Ganove, ein
stämmiger Mann mit zottigem Haar, von Lucy ab und flüchtete die Straße
hinunter.
    Francesca zögerte einen Moment lang, unschlüssig, ob sie den
Gauner verfolgen oder ihrer neuen Freundin beistehen sollte. Schließlich
obsiegte ihre Vernunft, und sie eilte auf Lucy zu. »Geht es Ihnen gut?«,
erkundigte sie sich atemlos.
    Lucy erschrak und erwiderte mit
einem Lächeln, das sichtlich gekünstelt war: »Aber ja, es ist alles in bester
Ordnung!«
    Francesca glaubte ihr nicht.
»Wer war das? Was wollte der Mann? Hat er Ihnen wehgetan?«
    »Was ... was meinen Sie?«, versetzte Lucy mit weit aufgerissenen
Augen.
    »Was ich meine?«, wiederholte Francesca ungläubig. »Ich meine
diesen Rüpel mit der schweren, braunen Tweedjacke! Er hat Sie festgehalten, es
schien, als hätten Sie Streit ...«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie
sprechen«, unterbrach Lucy sie schroff und mit kalter Stimme. »Ich fürchte, jetzt
muss ich gehen – die Zwillinge und Roberto warten sicher schon.«
    Francesca wich zurück.
    Lucy schien bewusst zu werden, wie abweisend
sie geklungen hatte. Lächelnd legte sie Francesca die Hand auf den Arm. »Was
ich sagen wollte, ist, dass ich diesen Mann nie zuvor gesehen habe. Er muss
mich mit jemandem verwechselt haben.« Noch immer wirkte ihr Lächeln gezwungen.
»Also dann, bis morgen?«
    »Ja, bis morgen.« Francesca erkannte, wenn jemand sie anlog, und
Lucys Lüge hätte nicht offensichtlicher sein können.
    Und nicht nur das – in ihren großen blauen Augen hatte Angst
gestanden, echte, nackte Angst.
    Francesca stahl sich ins Haus. Die Eingangshalle war
leer bis auf Jonathon, den neuen Dienstboten.
    »Darf ich
Ihnen den Mantel abnehmen?«, fragte er.
    »Wo sind
die anderen? Hat irgendjemand meine Abwesenheit bemerkt?«, erkundigte sich
Francesca hastig und sehr leise, während sie ihm ihren Hut, den einzelnen
Handschuh und den Mantel reichte. Sie war für den größten Teil des Nachmittags
außer Haus gewesen und konnte sich des Gefühls nicht erwehren, damit sei ihr
Schicksal besiegelt.
    Mit großer Ernsthaftigkeit berichtete Jonathon: »Es hat einige
Aufregung gegeben. Ich glaube in der Tat, Mrs Cahill wünschte Ihre Anwesenheit,
nachdem sie vor einiger Zeit vom Mittagessen zurückkam.«
    Francesca
stöhnte.
    Nun führte an einer Auseinandersetzung mit ihrer Mutter kein Weg
mehr vorbei. Allerdings konnte sie die Begegnung noch ein wenig hinauszögern,
vielleicht sogar bis zum nächsten Tag. Hastig durchquerte Francesca die Halle.
Die breite Treppe aus Alabaster war mit rotem Teppich ausgelegt. Francesca
stürmte in einer Weise hinauf, die man weder als damenhaft noch als würdevoll
bezeichnen konnte.
    Die Privaträume der Familie befanden sich in der zweiten Etage,
während sämtliche Räume, in denen Besucher empfangen wurden, im Erdgeschoss und
in der ersten Etage lagen. Francesca lief den Flur entlang, ohne jemandem zu
begegnen, schlüpfte hastig in ihr Zimmer und seufzte erleichtert auf.
    Doch dann erblickte sie ihre Mutter, die auf dem Sofa vor dem
Kamin saß.
    »Francesca, ich möchte mit dir sprechen«, verkündete Julia, ohne
sich umzudrehen.
    Francesca schloss einen Moment lang verzweifelt die Augen, ehe sie
erwiderte: »Hallo, Mama. Ich war nur ein wenig an der frischen Luft.«
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Dr. Finney etwas von
frischer Luft gesagt hat«, versetzte Julia Van

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