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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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wurde.
    Hinter einer verschlossenen Tür auf der anderen Seite des Raumes hörte
er Stimmengemurmel. »Gehen wir«, sagte er entschlossen. Er konnte es nicht
erwarten, Craddock in die Hände zu bekommen. Allerdings bezweifelte er, dass er
dazu Gelegenheit haben würde – Shoz kam ihm sicher zuvor.
    Nicholas sah inzwischen geradezu kampflustig
aus, das musste man ihm lassen. So ängstlich er auch sein mochte – es war ihm
nicht anzumerken. Sein Lächeln war kühl, belustigt, ja, es hatte sogar etwas
Sinnliches – der Junge erinnerte Hart ein wenig daran, wie er selbst einmal
gewesen war.
    Er schlug Nicholas auf den Rücken und klopfte kurz an die Tür, ehe
er sie öffnete.
    Männer wandten sich auf ihren Stühlen um, Augen weiteten sich und
wurden gleich darauf schmal. Ein halbes Dutzend Personen starrten ihnen
entgegen.
    »Entschuldigen Sie die Störung«, begann Hart
gelassen und stellte seine Tasche auf dem Boden ab, und zwar mit einer Geste,
die die Blicke sämtlicher Anwesenden darauf lenkte. »Ich hörte, dass hier
gespielt wird. Wir sind gerade erst in die Stadt gekommen, mein Neffe Nick und
ich.« Noch während er sprach, ließ er den Blick wie beiläufig über die Anwesenden
gleiten. Fünf der Männer saßen am Tisch, einer stand dabei. Hart ahnte, dass es
sich bei diesem – einem hochgewachsenen, kahlköpfigen Mann – um den Besitzer
des Saloons handelte. Ein Stuhl am Tisch war leer, ein Spieler fehlte also.
Daraus und aus der Tatsache, dass die Beschreibung von Craddock auf keinen der
am Tisch Sitzenden zutraf, schloss Calder, dass der Vogel bereits ausgeflogen
war. Er unterdrückte seine Enttäuschung – schließlich war er hergekommen, um an
Informationen zu gelangen. Und Informationen waren hier gewiss zu haben.
    »Geschlossene Gesellschaft«, knurrte jemand.
    »Aber wo bleibt Joe? Er ist jetzt schon zehn Minuten weg«, wandte
ein stämmig gebauter Mann mürrisch ein.
    »Dabei wollte er nur mal kurz nach oben
gehen.«
    »Dämlicher Kerl.« Ein anderer spie Tabaksaft
aus.
    »Halt die Klappe und spiel Karten.«
    Craddock war oben. »Dürfte ich dann wohl fragen,
ob Sie mir ein anderes Etablissement nennen können?« Hart hob seine Tasche auf.
    »Lassen wir ihn doch mitspielen«, brummelte
jemand.
    Das war das Letzte, was Hart nun wollte.
Dennoch lächelte er interessiert, als warte er auf die Einladung, Platz zu nehmen.
Wenn man ihn dazu aufforderte, würde er Folge leisten. Anschließend konnte
sich Nicholas unter einem Vorwand davonstehlen, um den anderen zu berichten,
was er erfahren hatte. Geduld war eine Tugend – eine der wenigen, deren Hart
sich rühmen konnte, doch immerhin davon besaß er reichlich.
    In diesem Moment ertönten Schreie und gleich
darauf ein Schuss.
    Hart warf Nicholas einen Blick zu – der Lärm war von oben gekommen.
Die beiden rannten aus dem Hinterzimmer durch die Schankstube zur Treppe.
Gleichzeitig sprangen auch die übrigen Kartenspieler auf.
    Joel war mit Chrissy über die Hintertreppe geflüchtet, wofür Francesca
zutiefst dankbar war.
    Sie stand am Bett der Frau und wagte sich nicht zu rühren, während
Craddock fluchend auf und ab schritt. Die Frau in dem kurzen Morgenmantel
wirkte zutiefst verängstigt.
    »Dämliches Weib!«, brüllte Craddock nach
einer Weile und schmetterte der Blonden den Griff seines Revolvers gegen die
Schläfe. Sie schrie auf, stürzte und blieb zusammengekauert liegen.
    »Das ist alles deine Schuld, verdammt!«, fluchte Craddock und trat
nach ihr.
    »Nicht!« Francesca stürzte auf die Frau zu,
doch Craddock bekam sie an der Schulter zu fassen und schleuderte sie grob auf das
Bett.
    »Sie rühren sich nicht von der Stelle, Lady, keinen Schritt!« Die
Blonde wimmerte und schluchzte.
    »Scheiße!«,
stieß Craddock hervor.
    Francesca setzte sich auf und sah, dass die andere Frau nun auf
der Seite lag und ihren Kopf mit beiden Händen umklammert hielt. Zwischen ihren
Fingern sickerte Blut hervor. »Sie braucht Hilfe. Sie braucht einen Arzt!«
    »Halten Sie die Klappe!«, schrie Craddock sie
an. »Verflucht! Wer zum Teufel sind Sie? Sie sollten mir lieber 'nen verdammt
guten Grund nennen, Sie nicht auf der Stelle umzubringen!«
    Francesca erstarrte, und ihr Herz schlug vor
Angst wie rasend. Doch sie atmete tief durch. »Ein Mord ist doch gewiss
genug?«
    Er war nicht dumm. »Ich hab
keinen Mord nich begangen.«
    »Da möchte ich Ihnen
widersprechen«, hauchte sie. »Fort Kendall – 1890.«
    Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht
aus. Er

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