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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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gerichtet.
    Dieser hatte sie einen Moment lang mit großen
Augen angestarrt, doch nun stürmte er mit einem Ausdruck wilder Entschlossenheit
auf sie zu. Francesca machte auf dem Absatz kehrt, ohne zu wissen, ob dieser
Saloon überhaupt eine zweite Treppe hatte. Sie betete, es möge eine geben. Aber sie war kaum
zwei Schritte weit gekommen, als sie auch schon von hinten am Mantelkragen
gepackt und zurückgerissen wurde. Gleich darauf umklammerte der Ganove sie mit
hartem Griff.
    »Joel, lauf!«, schrie sie, während Craddocks Atem ihr Ohr, ihre
Wange streifte.
    »Na, was haben wir denn da? Das is aber kein Bragg – guck einer
an. Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie sich nich in Sachen einmischen
sollen, die Sie nix angehen, Lady?«, fragte er mit rauer Stimme.
    Sie wandte den Kopf, so weit sie konnte, um dem Blick seiner blauen
Augen zu begegnen. Seine Narbe hob sich jetzt als weiße Sichel von seiner scharlachrot angelaufenen Wange ab. Er umklammerte
sie wie ein Schraubstock – so fest, dass sie glaubte, er werde ihr jeden Moment
die Rippen brechen. »Lassen Sie die verdammte Pistole fallen«, verlangte er.
    Sie
gehorchte.
    Im selben Moment sah sie Joel über eine Hintertreppe verschwinden.
Erleichterung durchströmte sie, verflog jedoch rasch wieder, als sie kaltes
Metall an ihrer Schläfe fühlte. »Sie haben alles verdorben«, stellte Craddock
fest. »Hmm. Frag mich, was ich jetzt wohl machen soll?«
    Sie wand sich in seinem Griff, sodass sie ihm noch einmal ins
Gesicht sehen konnte.
    In seinen Augen spiegelte sich ein boshaftes
Vergnügen. Er lachte.
    Er war noch
nie so wütend gewesen, unterdrückte seinen Zorn jedoch mit eiserner
Entschlossenheit. Warum musste sie immer Hals über
Kopf auf eigene Faust losstürmen? Andererseits machte gerade das
sie so einzigartig, unterschied sie von allen anderen Frauen, die er je gekannt
hatte, und es war einer der Gründe dafür, dass er sie liebte.
    Die Kutsche bog so rasant von der Forty-second Street auf die
Second Avenue ab, dass sie beinahe umzustürzen drohte.
    »Wenigstens wissen wir jetzt, wo Craddock steckt«, bemerkte Rathe
und legte seinem Sohn die Hand aufs Knie. »Und ich bin überzeugt, dass
Francesca und diesem Jungen nichts geschieht. Sie scheint mir eine starke,
kluge und einfallsreiche junge Frau zu sein, Rick.«
    Bragg versuchte ein Lächeln, das jedoch zu einer Grimasse geriet.
Ihm war klar, dass seine gesamte Familie über seine tiefen Gefühle für
Francesca Bescheid wusste.
    Es war schlichtweg unentschuldbar, dass sie es allein mit Craddock
aufzunehmen versuchte. Wenn der Fall aufgeklärt war, Chrissy sich wieder sicher
in den Armen ihrer Mutter befand und Craddock hinter Schloss und Riegel saß,
würde er ihr den Kopf abreißen – und sie anschließend lieben.
    Wie er es
bereits in der vergangenen Nacht hätte tun sollen.
    Leigh Annes
Bild stahl sich in sein Bewusstsein. Wütend versuchte er es in einen
verstaubten, vergessenen Winkel zu verbannen, aber ihr lächelndes Gesicht ließ
sich einfach nicht vertreiben.
    »Es war schlichtweg unentschuldbar, überhaupt
jemals zuzulassen, dass sie sich an Ermittlungen in Kriminalfällen beteiligt«,
bemerkte Hart kühl. »Sie hat dich um den kleinen Finger gewickelt.« In seinen
schwarzen Augen lag schwelender Zorn. Bragg begriff: Sein Halbbruder war noch
nicht darüber hinweggekommen, dass Francesca die Nacht allein mit ihm im Zug
verbracht hatte.
    Bragg blickte Hart mit der gleichen Kälte an. Insgeheim verwünschte
er den Umstand, dass sie beide in derselben Stadt lebten. »Ich glaube eher, du
bist derjenige, den sie um den Finger gewickelt hat, Calder.«
    Plötzlich ertönte ein scharfes, metallisches Klicken – der Hahn
eines Revolvers wurde gespannt. Rourke steckte die Waffe in seinen Gürtel und
warf trocken ein: »Mir scheint, es wäre von Vorteil, wenn ihr zwei eure
Differenzen für den Augenblick ruhen lassen könntet.«
    Auf seine Worte folgte eine längere Stille.
Die Kutsche war voll besetzt: Auf der Bank entgegen der Fahrtrichtung saßen
Hart, Shoz und Nicholas D'Archand. Shoz hatte eines von Harts Jagdgewehren bei
sich, in eine Öljacke eingewickelt. Den dreien gegenüber, in Fahrtrichtung,
saßen Bragg, Rathe und Rourke. Nicholas, der erst achtzehn war und im ersten
Jahr an der Columbia University studierte, ergriff schließlich das Wort. »Sie
ist eine erstaunliche Frau. Ich habe noch nie eine Frau kennen gelernt, die so
tapfer und furchtlos war«, sagte er, wobei aus seinen

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