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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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glaubt ihr wohl, wozu
zum Teufel ich dieses schicke englische Gewehr mitgebracht habe? Ich kann mich
auf der anderen Straßenseite postieren, auf dem kleinen Balkon über dem
Hutgeschäft. Ich werde ihn nicht verfehlen. Ich verfehle niemals mein Ziel.«
    »Nein«, entgegneten die
Halbbrüder wiederum einstimmig.
    »Ich kann das einfach nicht
zulassen«, fuhr Bragg fort. »Im Übrigen geht es hier nicht darum, Craddock zu
töten, sondern ihn festzunehmen und vor Gericht zu stellen.«
    Shoz' Miene schien noch mehr zu versteinern, sofern das überhaupt
möglich war. Er entfernte sich und blieb bei Rourke und Nicholas stehen.
    Hart wandte sich Bragg zu. »Was, wenn er Francesca nicht
freilässt?«
    Der Ausdruck in den Augen seines Halbbruders war Bragg unerträglich.
Zum allerersten Mal erkannte er Angst darin – die gleiche Angst, die er selbst
empfand. »Er hat nichts zu gewinnen, wenn er sie in seiner Gewalt behält.«
    »Sie ist sein Fahrschein in die Freiheit«, entgegnete Hart
schroff. Dann stieß er hervor: »Gottverdammt.«
    Bragg legte ihm eine Hand auf den Arm. »Du musst ruhig bleiben,
Calder.«
    »Ich bin ruhig. Ruhig genug, da
raufzugehen und zu töten.«
    »Du weißt, dass du damit nur
Francescas Leben aufs Spiel setzt. Ich werde versuchen, ihn zu überreden, dass
er sie freigibt.«
    »Das wird er nicht tun. Er wird
sie dazu benutzen, sicher in die Kutsche zu gelangen«, widersprach Hart.
    Bragg wollte gerade etwas erwidern, als von oben eine laute Stimme
ertönte. »Steht meine Kutsche schon bereit?«, schrie Craddock.
    Bragg trat an die unterste Treppenstufe. Oben sah er Craddock
stehen, Francesca wie einen Schutzschild vor sich und die Pistole gegen ihre
Schläfe gedrückt. Francesca war sehr blass, doch ihre Augen verrieten Bragg,
dass sie innerlich ruhig war und ihren Verstand beisammen hatte. Er versuchte,
ihr ein entmutigendes Zeichen zu geben, dankbar, dass sie nicht in Panik
verfiel. Sie verstand, denn sie reagierte mit einem schwachen Lächeln – das
Hart gleich darauf erwiderte.
    Daran durfte er im Augenblick nicht denken.
»Ihre Kutsche steht gleich draußen vor dem Eingang zum Saloon«, verkündete
Bragg.
    »Und die Bullen? Ich hoffe, die sind alle
verschwunden! Wenn ich hier nur einen einzigen Polypen sehe, jage ich der
hübschen Lady eine Kugel in den Arm. Und das ist erst der Anfang!«
    Bragg versteifte sich. Er versuchte, ruhig zu atmen,
und unterdrückte krampfhaft die Vorstellung, wie Francesca aus einer oder
mehreren Schusswunden blutete. Doch er begriff o ja, er verstand vollkommen.
Craddock war zu schlau, als dass er seine Geisel umgebracht hätte. Ihm war
klar, dass sie ihm lebend mehr nutzen konnte. Wenn die Situation es allerdings
erforderte, würde er ohne Zweifel auf sie schießen. »Sie sind weg, Craddock –
ich habe sie alle fortgeschickt. Und nun lassen Sie Miss Cahill los, dann
können Sie gehen, einverstanden?«
    Craddock schnaubte. »Den Teufel werd ich! Wo is das Geld?«
    »Hier in der Tasche«, antwortete Hart. Ohne den Blick von Craddock
zu wenden, streckte er die Hand aus, und Nicholas reichte ihm seine Tasche.
    »Aufmachen. Zeigen Sie mir, dass alles da drin is«, verlangte
Craddock.
    Hart befolgte die Anweisung.
    Craddock nickte befriedigt, doch ihm stand der Schweiß auf der
Stirn. »Okay. Sieht gut aus. Ich komm jetzt mit der Lady runter. Wenn
irgendjemand eine Waffe zieht, schieße ich ihr den Arm ab. Haben Sie das
kapiert, Mr Polizist?«
    Craddock wusste also sehr wohl, welches Amt er bekleidete. Bragg
nickte.
    »Aber ich will, dass er« – der Schurke wies mit einer Kopfbewegung
auf Hart – »vorangeht und vor meinen Augen die Tasche in die Kutsche stellt.«
    »Kein Problem«, willigte Hart sofort ein.
    Craddocks Blick wanderte über alle, die in der Schankstube versammelt
waren – Rourke und Nicholas, die unmittelbar rechts von der Treppe standen,
Bragg und Hart am Fuß derselben und Brendan Farr, der sich etwas weiter links
im Hintergrund hielt. »Keiner bewegt sich, außer dem Bankier da, und der geht
erst, wenn ich es ihm sage«, verkündete er. »Und jetzt Hände hoch, allesamt, so
hoch, wie es geht!«
    »Verstanden«, gab Bragg zurück, doch während er langsam die Hände
hob, hämmerte sein Herz wie rasend. Alle bis auf Hart hielten in einer Geste
der Ergebung die Hände in die Höhe, selbst Farr. Hart blieb indessen reglos wie
eine Statue stehen, die Tasche zu seinen
Füßen. Bragg beobachtete, wie Craddock die Treppe herabzusteigen begann,
Schritt

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