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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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für Schritt, wobei er den Blick immer wieder hastig von einem zum
anderen huschen ließ, um sicherzustellen, dass niemand eine Waffe zog.
Francesca hielt er noch immer als Schutzschild vor sich. Dem Commissioner
schnürte es die Kehle zusammen, und er bewahrte nur mühsam die Beherrschung.
Es wäre so leicht gewesen, seinen Revolver zu ziehen und zu versuchen, dem
Mann eine Kugel in den Kopf zu jagen, damit Francesca entkommen konnte.
    Doch aller Wahrscheinlichkeit nach würde sie dabei verwundet oder
gar getötet werden, und so widerstand er dem Drang, auch wenn es ihn große
Willensanstrengung kostete.
    Craddock hatte die Treppe nun zur Hälfte hinter sich gebracht. Er
atmete schwer – ein leises, aber scharfes, durchdringendes Geräusch. Nein, es
war Francescas Atem – eine Erkenntnis, die Bragg einen schmerzhaften Stich
versetzte. Der Schweiß, der ihr von der Stirn und über die Wangen rann,
verriet, welch große Angst sie tatsächlich ausstand.
    Halte durch, redete er ihr im Stillen zu. Dir wird
nichts geschehen – wir holen dich da heraus.
    Er wünschte, er hätte selbst an seine stumme Beteuerung glauben
können.
    Als sie seinem Blick begegnete, las er in ihren Augen außer der
Furcht auch eine Frage. Sie bewegte lautlos die Lippen, als wolle sie ihm etwas
sagen.
    » Wo ist Shoz?«, glaubte er ablesen zu
können.
    Er stutzte. Wo zum Teufel war Shoz?
    Bragg sah sich hastig in dem Saloon um,
konnte seinen Schwager aber nirgendwo entdecken. Harts Blick suchte ebenfalls
fieberhaft den Raum ab – auch ihm schien genau zum selben Zeitpunkt
aufgefallen zu sein, dass Lucys Mann verschwunden war.
    Ich kann mich auf der anderen Straßenseite
postieren, auf dem kleinen Balkon über dem Hutgeschäft.  Ich werde ihn nicht
verfehlen ...
    Die
Halbbrüder wechselten einen Blick. In beider Augen standen Überraschung und
Angst gleichermaßen – Shoz war dort draußen, und er beabsichtigte, auf Craddock
zu schießen, obwohl dieser Francesca als menschlichen Schutzschild benutzte.
»Scheiße«, flüsterte Hart mit schreckensgeweiteten Augen.
    »Was zum
Teufel is da los?«, schrie Craddock. »Was glotzt ihr so rum?« Er war auf der
untersten Treppenstufe stehen geblieben und rammte Francesca den Lauf seiner
Waffe erneut so heftig gegen den Kopf, dass sie nach Luft schnappte.
    »Tun Sie ihr nichts an«, erwiderte Bragg ruhig. »Es ist alles in
Ordnung. Wir wollten uns nur vergewissern, dass die Kutsche draußen vor der Tür
bereitsteht.«
    Craddock starrte ihn argwöhnisch an, bis Hart fragte: »Darf ich?«,
wobei er auf die Tasche mit dem Geld deutete.
    Bragg begriff, dass er Craddock ablenken wollte. Und das Manöver
gelang tatsächlich – Craddocks Blick wanderte zu der Tasche, und er nickte.
Dabei glomm in seinen Augen ein gieriges Funkeln auf.
    Hart nahm die Tasche, kehrte Craddock den Rücken und ging quer
durch den Saloon voran.
    Francesca stieß einen erstickten Laut aus.
    Bragg erkannte, was sie meinte: Auf diese Weise sah Hart nicht,
was Craddock tat, und der Ganove konnte ohne weiteres seine Waffe von Francesca
auf Hart richten und diesen hinterrücks niederschießen.
    Eines musste Bragg seinem Halbbruder lassen: Hart war außerordentlich
mutig und einer der klügsten und entschlossensten Männer, die er kannte. Auch Francesca schien das klar zu sein, und
ebenso klar war, dass sie nun Angst um ihn hatte.
    »Gehen wir«, sagte Craddock und trat von der
letzten Treppenstufe auf den Boden des Saloons, wobei er Francesca mit sich
zerrte. »Die zwei sollen sich da an die Wand stellen!«, blaffte er.
    Rourke und
Nicholas wichen hastig bis zur Wand zurück. »Immer schön die Hände hoch!
Allesamt, sonst landet meine erste Kugel in der kleinen Lady, die euch allen so
am Herzen liegt!«
    Bragg, der
sich die ganze Zeit über nicht bewegt hatte, schaute zu Farr – es schien, als
hätte der Polizeichef die Hände sinken gelassen. Nun hob er sie widerstrebend
wieder in die Höhe.
    Hart blieb
an der Tür stehen und warf einen Blick über die Schulter.
    »Geh
weiter, Bankier!«, schrie Craddock ihn an.
    Hart trat
ins Freie hinaus.
    Braggs Herz schlug wie rasend. Shoz war dort draußen und
wartete nur darauf, Craddock abzuschießen. Es gab einfach keine andere Erklärung
für sein Verschwinden.
    Craddock zerrte und stieß Francesca zuerst an Bragg, dann an Farr
vorbei und überquerte schließlich die Türschwelle, seine Geisel noch immer fest
im Griff.
    Der Gehsteig war kaum breiter als drei Meter. Craddock machte
einen

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