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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 05 - Nacht der Angst
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darüber
nach, wie Rick sie angesehen hatte. Wie lange glaubte er das noch
durchhalten zu können? Und warum? Sie waren verheiratet, zum Teufel noch mal, auch wenn er in
eine andere verliebt war. Aber es war ihr nie gelungen, ihn wirklich zu
verstehen. Seine Moralvorstellungen und sein Pflichtgefühl hatten sie schon immer verwirrt. Tugend war
fast immer eine Unannehmlichkeit, mit der man sich besser nicht belastete. Es
sei denn, man hieß Rick Bragg.
    Sie waren
so verschieden. Aber in Wahrheit lag gerade darin der Grund für diese
unsterbliche Anziehungskraft, die sie aufeinander ausübten.
    Zehn Minuten später begab sich Leigh Anne nach unten, nunmehr mit
sorgfältig bis zum Hals hinauf geschlossenem Morgenmantel, das Haar aufgesteckt,
als habe sie tatsächlich vor, auszugehen. Vor der geschlossenen Tür seines Arbeitszimmers
blieb sie stehen und klopfte.
    »Herein.«
    Sie betrat das Zimmer und verharrte. Er stand
hinter seinem Schreibtisch am Fenster, halb dem Raum zugewandt, hatte sein
Jackett ausgezogen und die Hemdsärmel hochgekrempelt, so dass seine muskulösen
Unterarme entblößt waren. Sein Binder war verschwunden, das Hemd aufgeknöpft.
Ihr Blick glitt über seinen kräftigen Hals und die interessante Stelle zwischen
den Schlüsselbeinen. Wie viele Male war sie mit der Zunge über diese Vertiefung
gefahren? Und über andere, noch viel faszinierendere Vertiefungen? Ein
wohliger Schauer überkam sie. Er hatte einen Scotch in der Hand und starrte in
den kleinen, verschneiten Garten und auf das Stückchen Weiß hinaus, das seinem
Nachbarn gehörte. In dem Backsteinhaus drüben waren die Vorhänge zugezogen. Es
war eine wenig interessante Aussicht.
    Er drehte sich zur ihr um und sah sie
unwirsch an.
    Sie lächelte und schloss die Tür hinter sich. »Du kannst dich uns
gern anschließen, Rick. Ich glaube, du würdest Harold Weatherspoon und seine
Frau mögen.«
    Seine Kiefermuskeln spannten sich an. »Woher kennst du
Weatherspoon? Er ist einer von Lows wichtigsten Anhängern und unterstützt ihn
großzügig.«
    »Ich habe die Weatherspoons letztes Jahr in
Südfrankreich kennengelernt.« Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
    Er schien nicht begeistert. »Ich muss arbeiten, Leigh Anne.«
    »Es ist sehr lobenswert, wie ernst du deine Arbeit nimmst«,
bemerkte sie. Und es war nicht einmal ironisch gemeint. In gewisser Weise war
er seinem Vater und seinem Großvater sehr ähnlich geworden, die zwei überaus
mächtige und reiche Männer waren.
    Er antwortete nicht, sondern kehrte ihr den Rücken zu und starrte
wieder aus dem Fenster.
    »Nun, falls du es dir anders überlegen solltest, wir werden im
Mirage sein«, sagte sie leise.
    Er blieb
reglos stehen.
    Leigh Anne
spürte, wie sie feucht wurde.
    Sie griff nach dem Türknauf, rührte sich aber nicht von der
Stelle.
    Er stürzte das ganze Glas Scotch in einem einzigen Schluck
hinunter.
    Sie spürte, dass eine Explosion bevorstand, dass es mit seiner
Beherrschung endlich vorbei war.
    Sie konnte
es kaum erwarten.
    Ohne sich umzudrehen stieß er hervor: »Bist
du wirklich heruntergekommen, um mich zum Abendessen einzuladen?«
    Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen, schwieg und
wartete gespannt, während ihr inneres Feuer sie zu verzehren drohte.
    Er drehte sich um. »Bist du das?«, fragte er noch einmal lauter.
    Sie wich schwer atmend zurück, bis sie mit dem Rücken an der Tür
lehnte. Ihre Blicke senkten sich ineinander.
    Er fluchte und schleuderte das Glas in ihre
Richtung. Sie duckte sich nicht, zuckte nicht einmal und es zerbrach irgendwo
neben ihrer linken Schulter. Eine Scherbe ritzte ihr die Wange. Dann kam er mit
wütenden Schritten auf sie zu.
    Er war außer sich. Es fiel ihr schwer, nicht
zurückzuweichen, aber das hier war genau das, wonach sie sich so verzweifelt
gesehnt hatte, so verzweifelt, dass sie fürchtete, eine einzige Berührung
könnte sie bereits zum Höhepunkt bringen. Er packte ihre Hände und drückte sie
über ihrem Kopf gegen die Wand. »Das ist es doch, was du willst, nicht wahr?«,
sagte er herausfordernd und drängte sich mit dem Unterleib gegen sie, so dass sie
seine Erektion spürte.
    Sie blickte in Augen, in denen das gleiche
Feuer loderte wie in den ihren. Der Unterschied bestand darin, dass er fuchsteufelswild
war, weil er seiner Lust unterlag, während sie als Gewinnerin dastand, und die
Furcht machte es ihr beinahe unmöglich, einen Ton herauszubringen. Sie spürte
jeden Zentimeter von ihm vor Verlangen

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