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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 05 - Nacht der Angst
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diesen Moment nachgedacht, doch nun stellte
er zu seinem Erstaunen fest, dass er sich an jedes Wort ihres elenden Briefes
erinnerte.
    »Das war gemein«, sagte sie mit
einer überraschenden Würde und einem verletzten Ausdruck in den Augen. »Ich
glaube, es war die Wahrheit«, entgegnete er harsch. Er stand kurz davor, die
Beherrschung zu verlieren.
    »Du bist ein solcher Feigling!«, rief sie. »Ich bringe es wenigstens
fertig, meinen Anteil am Scheitern unserer Ehe einzugestehen. Aber ich habe
bisher noch kein einziges Mal aus deinem Munde gehört, dass auch du eine Mitschuld daran trägst. Ich habe einen Mann
geheiratet, keinen Anwalt. Und am Ende stand ich sogar noch mit weniger da!«
    »Ich habe dir in der Zeit, als ich um dich geworben habe, von all
meinen Träumen erzählt«, knurrte er. Sein Unmut wuchs. »Ich habe dir nie
verschwiegen, dass es mein Ziel ist, die Gesellschaft zu verbessern. Als du
mich geheiratet hast, wusstest du bereits, wie hart ich arbeite.«
    »Ich hatte angenommen, du würdest dir eine
normale Anstellung mit normaler Arbeitszeit suchen! Ich bin davon ausgegangen,
dass wir beide ein annehmbares Leben führen würden, in dem die Armut keine
Rolle spielt! Ich hätte mir nie träumen lassen, einmal mit einem Geist
verheiratet zu sein! Dafür, dass du Anwalt bist, hast du dich verdammt falsch
dargestellt, das kann ich dir versichern!«
    »Weißt du was?«, versetzte er wütend und begann sein Nachthemd
aufzuknöpfen. »Andere Frauen verlassen ihre Männer nicht. Eine Ehe gilt bis zum
Tod. Es ist dir einfach zu lästig geworden und da bist du gegangen. Dabei ist
dir wohl nie der Gedanke gekommen, zu versuchen, eine schwierige Zeit
durchzustehen, stimmt's?«
    »Du hast ja keine Ahnung, was ich gedacht habe – oder denke. So
war es doch schon immer, Rick.« Ihre hübschen Augen füllten sich mit Tränen,
und ihre vollen Lippen zitterten.
    »Es ist mir auch inzwischen völlig egal, was du denkst, Leigh
Anne. Und unsere kleine Vereinbarung kommt mir sehr entgegen.« Er schenkte ihr
ein kühles Lächeln und entledigte sich seines Nachthemdes. Ihr Blick wanderte
unwillkürlich über seine Brust zu seiner Männlichkeit hinab. Er
ignorierte sie und stieg in seine lange Unterwäsche. »Ich finde sie recht
praktisch.«
    Es dauerte einen Moment, ehe sie auf seine
Worte reagierte. »Ja. Das ist offensichtlich. Du begehrst mich. Das war schon
immer so. Und das wird sich auch niemals ändern.«
    »Mag sein. In dieser gewissen Hinsicht werde ich dich wohl immer
begehren. Warum auch nicht?« Er begann sein Hemd zuzuknöpfen. »Im Bett bist du
nun einmal die Beste, Leigh Anne, aber ich glaube, das weißt du selbst.«
    »Ich mag Sex und schäme mich nicht, es einzugestehen. Und mit dir
gefällt er mir besser als mit jedem anderen Mann, ganz besonders im
Augenblick«, sagte sie, ohne dabei mit der Wimper zu zucken. Ihre erweiterten
Pupillen sagten ihm, dass sie sich nicht wehren würde, wenn er sie in diesem
Augenblick in sein Bett zöge.
    Im selben Moment hasste er sich selbst dafür, dass er versucht
war, es zu tun, und daher ging er noch einmal auf sie los. »Du hattest
offensichtlich einen guten Lehrer.«
    »Du warst mein Lehrer, du Narr!«, rief sie
zitternd.
    Er starrte sie an, weigerte sich trotz der Flut erotischer Erinnerungen,
die ihn überkamen, ihr zu glauben. »Weißt du, ich habe nichts dagegen, jede
Nacht mit dir ins Bett zu gehen, aber in sechs Monaten werde ich die Scheidung
bekommen. Mein Entschluss steht fest und daran kannst du nichts ändern.«
    »Ich hasse dich«, keuchte sie.
    »Dann geh doch.«
    »O nein, ich werde bleiben. Egal wie grausam
du auch sein
    magst, Rick, egal wie niederträchtig und
gemein. Und daran kannst du nichts ändern.«
    Er starrte
sie an.
    Sie erwiderte seinen Blick.
»Denn ich glaube, dass ich dich
    liebe«, sagte sie.
    Er holte
mit dem Arm aus und riss dabei eine teure Kristallvase
und zwei Bücher von der Kommode.
    Sie zuckte
zusammen.
    »Lügnerin«, zischte er.
    Francesca stand in der riesigen Eingangshalle von
Harts Villa, rang die Hände und versuchte sich einzureden, dass sie in diesem
Augenblick nicht unbedingt eine Entscheidung treffen müsse, erst recht keine,
die ihre ganze Zukunft betraf. Doch sie vermochte sich selbst nicht zu überzeugen.
Es schien fast so, als sei der winzige Samen der Möglichkeit gekeimt, habe
Wurzeln getrieben und sich in eine riesige Eiche verwandelt. Es kam ihr vor,
als sei sie zu einer Marionette geworden und der Puppenspieler

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