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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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würde Bragg sie gewiss in die Arme schließen und küssen, da war
sie sich ganz sicher, und sie wünschte sich nichts sehnlicher. »Aber Sie
erledigen doch mitten in der Nacht geschäftliche Dinge«, sagte sie ebenso
leise. »Sie haben ein Telefon an Ihrem Bett. Das ist der Beweis, dass die
Nachtstunden doch zählen.«
    »Aber das Telefon ist nur für
Notfälle«, erwiderte er lächelnd.
    »Nun, Sie können schließlich
nie wissen, wann ich Ihnen wieder einmal einen Notfall präsentiere«, gab sie
ebenfalls lächelnd zurück. »War es nicht bereits Mitternacht, als ich Joel mit
der Neuigkeit von dem Mord zu Ihnen schickte?«
    Er lachte und schüttelte den Kopf. »Ich gebe mich geschlagen. Sie
haben vollkommen Recht. Beim nächsten Mal werden Sie die Regeln
bestimmen, Francesca.« Sein Lächeln erstarb, und er starrte sie mit einem
glühenden Blick an.
    Francesca fiel das Atmen immer schwerer. »Das sollte ich vielleicht
besser niederschreiben, um es der Nachwelt zu erhalten«, sagte sie mit fast
schon heiserer Stimme.
    »Belassen wir es lieber bei einer mündlichen
Abmachung. Gott bewahre, wir wollen doch nicht, dass
irgendein fanatischer Reporter erfährt, dass der Commissioner der Polizei von
New York einer kleinen Studentin des Barnard Colleges erlaubt, die Spielregeln
aufzustellen.«
    »Sie haben ja so Recht«, antwortete sie.
    »Wollen wir nun in den Salon gehen?«, fragte
er und nahm ihren Arm. Er war ihr so nah, dass sich ihre Hüften berührten. Ihr
Arm schien dort, wo er sie berührte, zu kribbeln. »Ich hätte nichts dagegen,
in Ihrem Arbeitszimmer zu bleiben. Der Raum gefällt mir.« Sie spürte darin
seine Energie, sein Wesen, seinen Charakter. Ihr Blick fiel auf die Bücher in
der am nächsten stehenden Kiste. Es handelte sich ausschließlich um juristische
Fachbücher, die Bragg zweifellos in den Jahren in Harvard angeschafft hatte,
oder während der Zeit, als er in Washington, D.C., als Anwalt gearbeitet hatte.
    »So ein Zimmer kann auch nur Ihnen gefallen.« Er ließ ihren Arm
los, und sie nahm in dem großen Lehnstuhl Platz. Zu ihrer Überraschung saß man
darin wie auf einer Wolke. »Wie lange haben Sie diesen Sessel schon?«, fragte
sie.
    »Schon sehr lange«, erwiderte er.
    Sie hatte das Gefühl, dass der Sessel über die Jahre Braggs männlichen
Duft angenommen hatte. Sie lehnte sich zurück, worauf zu ihrer Verblüffung die
Lehne nach hinten klappte und ein Fußteil ausgefahren wurde, das ihre Füße in
die Höhe hob. »Oh!«, rief sie überrascht.
    »Ich hatte ganz vergessen, Ihnen zu sagen,
dass man den Sessel verstellen kann.« Er beugte sich über den Lehnstuhl, eine
Hand auf jeder Armstütze. Während er die Lehne wieder aufrichtete, blickte sie
in sein Gesicht, das nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt war. Er hielt in
der Bewegung inne und starrte sie an.
    Francesca konnte ihren Blick nicht von seinem
Mund wenden. Sie erinnerte sich noch genau daran, wie seine Lippen geschmeckt
und wie sie sich angefühlt hatten, und ihr Herzschlag glich einem
Trommelwirbel. »Bragg?«, hauchte sie.
    Er richtete sich abrupt auf, ließ den Sessel
los und trat so rasch von ihm weg, dass es fast schon so wirkte, als springe er
zur Seite.
    »Nun, welche Neuigkeiten gibt es denn?«,
fragte er mit rauer Stimme und schob die Hände in die Hosentaschen, als wolle
er verhindern, dass sie sich woandershin verirrten.
    Francesca blickte ihn bestürzt an. Sie glaubte
gesehen zu haben, dass seine Hände zitterten, aber sie war sich nicht sicher.
Er hätte sie so leicht küssen können, doch er hatte es nicht getan.
    Bragg sah sie mit brennenden Augen an.
    Warum um alles in der Welt hatte er sie nur nicht geküsst?
Verspürte er nicht das gleiche Verlangen wie sie?
    Sie fühlte, wie ihre Wangen zu glühen
begannen. »Ich habe jede Menge Neuigkeiten«, erwiderte sie mit heiserer Stimme,
fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und erhob sich zitternd aus dem
Sessel. Dieses Mal kam er ihr nicht zu Hilfe, sondern hielt Abstand. »Ich bin
mir ziemlich sicher, dass es Bill Randall war, der in Georgette de Labouches
Haus kam, als ich mich dort in der Küche versteckte.«
    »Tatsächlich?«, fragte Bragg. Die Nachricht schien ihn zu erleichtern.
»Er hat angegeben, dass er erst gestern in der Stadt eingetroffen ist, also
einen Tag nach dem Mord.«
    »Ich bin mir sehr sicher, Bragg«, sagte
Francesca.
    Bragg starrte sie nachdenklich an. »Dann hat
er uns angelogen, und so, wie Sie sein Verhalten beschrieben haben, lässt

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