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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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das
nur den Rückschluss zu, dass er bereits vom Tod seines Vaters wusste, als er Miss de Labouches Haus betrat. Wäre er vom
Anblick der Leiche überrascht gewesen, hätte er doch bestimmt sofort die
Polizei alarmiert.« Braggs Gesicht hatte einen grimmigen Ausdruck angenommen.
»Der Leichenbeschauer hat festgestellt, dass der Mord zwischen sechs und acht
Uhr abends geschehen sein muss. Nach Ihrer Aussage hat Randalls Sohn gegen
Mitternacht – also vier bis sechs Stunden nach dem Mord – Miss de Labouches
Haus betreten. Die Frage ist nur, warum? Warum ist er dorthin gegangen? Wusste
er wirklich bereits, dass sein Vater tot war? Das ist eine ausgesprochen
wichtige Frage, denn wenn es sich so verhält, dann weiß er zweifellos auch, wer
der Mörder ist.«
    »Soweit ich seine Reaktion an jenem Abend
einschätzen kann, bin ich mir ziemlich sicher, dass er nicht überrascht war,
seinen Vater dort tot vorzufinden, Bragg.«
    Bragg runzelte die Stirn. »Ziemlich sicher ist
aber nicht ganz sicher.«
    »Ich weiß. Es tut mir Leid. Vergessen Sie
nicht, dass ich mich in der Küche versteckt hatte und ihn nicht aus der Nähe
sehen konnte.«
    »Wenn er nicht überrascht gewesen ist, könnte es sich bei dem
Mörder entweder um Mrs Randall oder um Mary handeln«, sagte Bragg.
    »Das sehe ich genauso. Aber ich glaube
andererseits nicht, dass Henrietta oder ihre Tochter irgendetwas mit dem Mord
zu tun haben. Es sei denn, eine von ihnen ist eine wirklich hervorragende
Schauspielerin. Was ist mit Randalls Schuldnern? Könnte der Mörder unter ihnen
zu finden sein?«
    »Dieser Spur gehe ich bereits nach,
Francesca«, erwiderte Bragg. »Ich habe einige Beamte darauf angesetzt, all
diejenigen zu befragen, denen Randall Geld geschuldet hat. Das scheint allerdings
eine Sackgasse zu sein, denn er hatte sich das Geld – übrigens beträchtliche
Summen – von drei verschiedenen, überaus seriösen Bankiers geliehen. Diese
Herren haben einen hervorragenden Ruf. Es wäre in der Tat schockierend, wenn
einer von ihnen wegen des Geldes, das Randall ihm schuldete, einen Mord
begangen hätte.«
    Francesca seufzte. »Das ist wirklich zu dumm.«
    Er warf ihr einen Blick zu.
»Ich sage es nur ungern, aber Georgette de Labouche zählt für mich immer noch
zum Kreis der Verdächtigen. Ich frage mich, ob sie Bill Randall kannte.«
    »Ich war an jenem Abend bei
ihr, Bragg, und mein Instinkt sagt mir, dass sie unschuldig ist.«
    »Nun, wie auch immer – vielleicht irren Sie
sich ja doch, was den Eindringling angeht. Womöglich hat es sich um jemand
anders gehandelt. Wie dem auch sei, ich werde der Polizei in Philadelphia
telegrafieren und sie bitten herauszufinden, wann Bill Randall tatsächlich von
der Universität abgereist ist.«
    Francesca wusste, dass sie sich nicht irrte.
Sie hatte Bill Randall in jener Nacht in Georgettes Haus gesehen. »Es gibt
übrigens noch weitere Neuigkeiten«, sagte sie und verzog ein wenig das Gesicht.
    Er lächelte. »Keine guten, wie ich annehme?«
    »Nein, keine guten.« Sie wurde
zunehmend nervöser. »Hart hat gelogen. Er war in der Mordnacht nicht mit Daisy
und Rose zusammen, sondern zu Hause. Er hat es mir gestanden.« Bragg starrte
sie mit großen Augen an. »Einfach so?«
    Sie nickte und rang die Hände. »Und er war ausgesprochen
freundlich, wenn ich das hinzufügen darf.«
    Mit düsterem Gesichtsausdruck schritt er auf sie zu. »Und warum
sollte mein Halbbruder Ihnen gestehen, dass sein Alibi erfunden war, wenn ich
fragen darf?«, fragte er mit scharfer Stimme.
    »Weil ich eine gute Detektivin bin«, erwiderte sie rasch. »Bitte
reagieren Sie jetzt nicht übertrieben. Es besteht gar kein Grund, wütend zu
werden! «
    »Ich habe allerdings jeden Grund, wütend zu werden«, sagte er und
blickte sie finster an. »Immerhin hatte ich Sie gebeten, sich von Calder Hart
fern zu halten, Francesca, und Sie hatten es mir versprochen. Wo hat diese
Unterhaltung stattgefunden?«
    »Sie sollten sich lieber bei mir bedanken, dass ich es herausgefunden
habe«, erwiderte sie. »Und ich habe nie versprochen, dass ich mich von ihm fern
halten würde – Sie haben mein Schweigen als Zustimmung gedeutet.«
    »Das ist ja ganz wundervoll«, sagte er
höhnisch. »Sie haben meine Frage nicht beantwortet«, fügte er nach einer Weile
hinzu.
    In diesem Moment wurde die Tür geöffnet, und
Peter betrat das Zimmer. Francesca nahm ihren Sherry mit einer gewissen
Erleichterung in Empfang und sah zu, wie Bragg Peter wortlos bedeutete,

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