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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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um ihr Wohlergehen, und das freute sie törichterweise über alle
Maßen. »Aber Bragg, Sie müssen doch wohl zugeben, dass ich eine gute Detektivin
bin!«
    »Ich weigere mich, darauf zu antworten«,
brummte er. »Und wenn Ihre Handgelenke nicht so aufgeschürft wären, würde ich
sie packen und versuchen, Ihnen Vernunft beizubringen. Stattdessen schicke ich
Sie nun nach Hause. Lassen Sie sich etwas Salbe für die Schürfwunden geben!«
    »Jawohl, Commissioner«, erwiderte sie
lächelnd und mit einem, wie sie hoffte, gehorsamen Tonfall.
    »Machen
Sie sich etwa über mich lustig?«
    »Das würde mir nie in den Sinn kommen«, antwortete sie. Nach einer
Weile fuhr sie mit funkelnden Augen fort: »Wir haben es wieder einmal
geschafft, Bragg.«
    Er seufzte
nur.

DIENSTAG, 4. FEBRUAR 1902 – 14:00 UHR
    Als Francesca
pünktlich zu ihrer Verabredung mit ihrer Schwester in dem großen, eleganten
Speisesaal des Plaza Hotel erschien, saß Connie bereits an einem gedeckten
Tisch und lächelte ihr entgegen. Connie sah gut aus, beinahe schon unverschämt
gut, und Francesca hoffte, dass es etwas mit der Tatsache zu tun hatte, dass
sie nach Hause zurückgekehrt war.
    Im Restaurant war es voll, da die Mittagszeit
bereits vorangeschritten war. Francesca lächelte ihrer Schwester zu und nahm
auf dem Stuhl gegenüber von ihr Platz. »Gut siehst du aus!«, sagte sie. »Wie
ist das nur möglich? Ich habe letzte Nacht kaum ein Auge zugetan – ich bin
vollkommen erledigt.« Sie hatte über die Ereignisse des Abends nachgegrübelt,
war sie in Gedanken immer und immer wieder durchgegangen und hatte über Bragg
nachgedacht.
    »Du siehst in der Tat ein wenig erschöpft
aus«, bestätigte Connie, die ihre Schwester mit ihren blauen Augen musterte.
Dann fiel ihr Blick auf die Abschürfungen an Francescas Handgelenken. »Fran!
Was ist denn nur passiert?«
    »Stell dir vor, Con, gestern Abend habe ich Randalls Mörder
gestellt!«, rief Francesca strahlend.
    Mehrere Köpfe drehten sich in ihre Richtung.
    »Du hast was?« Connies Augen weiteten sich
vor Überraschung. »Wer ist es denn? Und was ist mit deinen Handgelenken
passiert?«
    Francesca senkte ihre Stimme. »Ich werde dir
lieber nicht verraten, warum meine Handgelenke so abgeschürft sind, du würdest
es ja doch nur Mama erzählen.«
    Connie sah sie erstaunt an. »Das ist aber
nicht fair.« Dann kniff sie misstrauisch die Augen zusammen. »Was hast du angestellt?«
    In Wahrheit konnte Francesca es kaum
erwarten, Connie alles zu erzählen – vor allem, dass Bragg verheiratet war,
wenn auch mit einer schrecklichen Frau. Sie lehnte sich nach vorn. »Schwörst du
auf die Bibel, dass du niemandem etwas verraten wirst?«
    »Meine Güte, nun mach es doch nicht so
spannend!«, beschwerte sich Connie. »Na schön, ich werde niemandem davon
erzählen, nicht einmal Neil.«
    Francesca musterte ihre Schwester aufmerksam,
die darauf den Blick abwendete. »Wie geht es Neil?«, flüsterte Francesca.
Connie betrachtete eingehend die Serviette auf ihrem Schoß. »Gut.« Dann blickte
sie wieder auf. »Also? Wie hast du dich verletzt?«, fuhr sie fort, und
Francesca begriff, dass ihre Schwester nicht über ihr Privatleben reden wollte.
    Dabei hätte Francesca gern mehr über die
Entwicklung mit Neil erfahren, aber das musste offenbar
warten, bis Connie bereit war, darüber zu sprechen. »Eigentlich ist es gar
keine richtige Verletzung.« Dr Finney hatte ihren Kopf untersucht und ihr
versichert, dass sie noch einmal Glück gehabt habe, da es sich lediglich um
eine kleine Beule handele. Francesca war von den Randalls aus direkt zu ihm
nach Hause gegangen, weil sie vermeiden wollte, ihn noch so spät am Abend in
die Cahill'sche Villa zu rufen. Finney war der Hausarzt der Cahills, und
Francesca hatte ihm in ihrer Aufregung alles erzählt. Er hatte ihr mit strenger
Miene geraten, das Detektivspielen aufzugeben, und ihr einige Tage Ruhe
verordnet.
    Francesca erzählte Connie rasch eine mit Anmerkungen versehene
Fassung dessen, was geschehen war. Als ihre Schwester sie daraufhin mit offenem
Mund sprachlos ansah, fügte sie hinzu: »Es wird gewiss alles in den
Nachmittagsausgaben der Zeitungen stehen. Es ist einfach unglaublich, dass es
Mary gewesen ist, nicht wahr? Offenbar hat sie die blinde Wut gepackt, als sie
herausfand, dass ihr Vater eine Mätresse hat. Daraufhin ist sie ihm zu Miss de
Labouches Haus gefolgt und hat ihn in den Hinterkopf geschossen.«
    Francesca war ganz atemlos. »Das ist vorsätzlicher Mord,

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